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Thomas Heise (1955–2024)

DOK Leipzig macht die Stimme des Dokumentaristen Thomas Heise laut. Sie überdauert ihren Besitzer: in „Eisenzeit“ und „Barluschke“, beide in Leipzig prämiert, und im monumentalen „Heimat“-Film, mit dem seine Filmografie endet. Die Stimme klingt weiter: durchlässig für alte und neue deutsche Gegenwarten, zwischen deren Bruchstücken sie nach Halt und Haltung sucht. 

Thomas Heise (1955–2024)
Filmstill Barluschke
Barluschke Thomas Heise
Der Spion, der aus Mittenwalde kam: Berthold Barluschke, MfS- und BND-Mitarbeiter, Waffenhändler, Familienvater und professioneller Vorspieler in einem Psychogramm über Identität und Moral.
Filmstill Barluschke

Barluschke

Barluschke
Thomas Heise
Thomas Heise (1955–2024)
Dokumentarfilm
Deutschland
1997
90 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch
Keine Premiere

Identität ist eine Mythe. Berthold Barluschke, ehrgeiziges Rädchen im DDR-Außenhandelssystem, hat mehrfach Namen und Rollen gewechselt. Thomas Heise begleitet ihn beim Umzug. Von Mittenwalde ging es einst nach New York, jetzt verlässt er seine Familie in Paris. Ein polyglottes Agentenleben mit kleinbürgerlichem Hintergrund. Barluschke arbeitete für den DDR-Geheimdienst und den Bundesnachrichtendienst, immer bemüht, das Beste für sich herauszuholen. „Worüber wäre denn wirklich zu reden?“, fragt der Filmemacher. Das unmögliche Unterfangen, dem professionellen Vorspieler mit Mitteln des Dokumentarfilms beizukommen, führt zu einer der freiesten, fragmentarischsten Arbeiten in Heises Gesamtwerk. Bei DOK Leipzig mit der Silbernen Taube ausgezeichnet, seitdem aber selten aufgeführt.


Jan Künemund

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01.11.
#563
Passage Kinos Astoria
Barluschke
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01.11.2024
Passage Kinos Astoria
#563
Barluschke
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Calendar

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Thomas Heise
Buch
Thomas Heise
Kamera
Peter Badel
Schnitt
Karin Schöning
Produktion
Katrin Schlösser
Ton
Uve Haußig

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Thomas Heise (1955–2024)
Filmstill Iron Age
Eisenzeit Thomas Heise
1981 „aus Gründen der Staatsdisziplin“ abgebrochen, zehn Jahre später fortgeführt: Ein Film über Jugendliche in Eisenhüttenstadt - ihre Fluchten aus der Realität und der Wunsch, selbst zu denken. 
Filmstill Iron Age
Filmstill Iron Age

Eisenzeit

Eisenzeit
Thomas Heise
Thomas Heise (1955–2024)
Dokumentarfilm
Deutschland
1991
90 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine
Keine Premiere

Der 1981 geplante Film über Kinder in Eisenhüttenstadt, jenes Vorzeigeprojekt des sozialistischen Städtebaus, wurde „aus Gründen der Staatsdisziplin“ beendet, bevor er begann. Zehn Jahre später, seine Protagonisten sind schon im Westen oder leben nicht mehr, kehrt Thomas Heise die Reste zusammen. Kaum Material, aber Erinnerungen. Die Balladen von Neil Young liegen über Auto- und Zugfahrten durch die neuen Nicht-Orte des deutschen Ostens: „Gone, gone, the damage done.“ Von dort geht „Eisenzeit“ rein in alte und neue Konflikte – ratlose Eltern, Fluchten aus der Realität, der Wunsch, selbst zu denken und nicht gedacht zu werden. Reste, die nicht aufgehen. Eine DEFA-Produktion, von Klaus Wildenhahn im Norddeutschen Rundfunk untergebracht, bei DOK Leipzig mit dem Förderpreis prämiert.


Jan Künemund

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30.10.
#363
Passage Kinos Astoria
Eisenzeit
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30.10.2024
Passage Kinos Astoria
#363
Eisenzeit
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Regie
Thomas Heise
Buch
Thomas Heise
Kamera
Sebastian Richter
Schnitt
Karin Schöning
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Patrick Stanislawski
Musik
Tilo Palukat

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Thomas Heise (1955–2024)
Filmstill Heimat Is a Space in Time
Heimat ist ein Raum aus Zeit Thomas Heise
Heises letzter Film befasst sich mit dem Archiv seiner Familie und holt Widersprüche von über 100 Jahren deutscher Geschichte ins Sichtfeld. Eine monumentale Anordnung von Bruchstücken.
Filmstill Heimat Is a Space in Time
Filmstill Heimat Is a Space in Time

Heimat ist ein Raum aus Zeit

Heimat ist ein Raum aus Zeit
Thomas Heise
Thomas Heise (1955–2024)
Dokumentarfilm
Deutschland,
Österreich
2019
218 Minuten
Deutsch,
Koreanisch
Untertitel: 
Englisch
Keine Premiere

Thomas Heises letzter Film setzt sich mit dem Archiv seiner Familie auseinander, initiiert durch den Tod der Mutter und des Bruders. Suggestiv kommentiert, in gegenwärtige Bilder eingesetzt, eignet er sich den Heimat-Begriff an, indem er die Widersprüche von über hundert Jahren deutscher Geschichte ins Sichtfeld holt. In einem Schlager von Marika Rökk wird auch das Gegenprogramm formuliert: „Schau nicht hin, schau nicht her, schau nur geradeaus.“ Heises monumentale Anordnung von Bruchstücken ist offen und insistierend zugleich, verwüstet und lebenshungrig, niemals geradeaus. Geschichtsschreibung und Selbstbeobachtung, nirgendwo ganz dazugehörend: eine Berührung im dunklen Kino, ein Riss durch die Autobahn, Listen, Lebensläufe, Après-Ski. Zusehen, was (damit) geschieht.


Jan Künemund

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31.10.
#463
Passage Kinos Astoria
Heimat ist ein Raum aus Zeit
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31.10.2024
Passage Kinos Astoria
#463
Heimat ist ein Raum aus Zeit
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Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Thomas Heise
Buch
Thomas Heise
Kamera
Stefan Neuberger, Börres Weiffenbach, Peter Badel
Schnitt
Chris Wright
Produktion
Heino Deckert, Johannes Rosenberger, Constantin Wulff, Johannes Holzhausen
Ton
Johannes Schmelzer-Ziringer

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