Filmarchiv

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Camera Lucida 2023
Filmstill The Apocalyptic Is the Mother of All Christian Theology
The Apocalyptic Is the Mother of All Christian Theology Jim Finn
Obwohl von Antisemitismus und Faschismus vereinnahmt, war der Apostel Paulus historisch doch ein Revolutionär. Eine psychedelische Montage, ein wilder Ritt durch 2000 Jahre wüste Propaganda.
Filmstill The Apocalyptic Is the Mother of All Christian Theology

The Apocalyptic Is the Mother of All Christian Theology

The Apocalyptic Is the Mother of All Christian Theology
Jim Finn
Camera Lucida 2023
Dokumentarfilm
USA
2023
64 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Nach dem siegreichen Feldherrn des amerikanischen Bürgerkriegs Ulysses S. Grant hat sich Maverick Jim Finn diesmal den Apostel Paulus vorgenommen. Zwischen beiden liegen 18 Jahrhunderte, doch ist diesen historischen Über-Figuren manches gemein. Beide haben epochemachend gewirkt, mussten dafür ausgedehnte Expeditionen unternehmen, und beide haben allerhand Propaganda inspiriert, einschließlich zahlreicher Brettspiele, die auch Finns jüngstem Film ein visuelles Gerüst liefern. Vor allem bleiben beide bis heute umstritten, wobei Paulus’ Wirken, der dünnen Faktenlage geschuldet, Steilvorlagen zu noch weitaus krasseren Auslegungen gab und gibt. Einige der unerhörtesten zitiert der Film in einer eklektizistischen Montage von rotstichigen Sandalenfilmausschnitten, christlich-fundamentalistischen Talkshows, Cartoons, Kinderbüchern, Dioramen, Themenparks und Auftritten von Zauberern und verzückten Chören.

Der kuriose Titel bezieht sich auf eine Schrift des deutschen Theologen Ernst Käsemann, dessen Forschungen Paulus den Antisemiten entrissen, die sich seiner bemächtigt hatten, und ihn zurück in die Tradition jüdischer Mystik stellten. Darum bemüht sich auch Jim Finns Film, der in einem wilden Ritt durch die Geschichte zweitausend Jahre Vereinnahmung und Propaganda genüsslich seziert.

Christoph Terhechte

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Regie
Jim Finn
Buch
Jim Finn
Kamera
Jim Finn
Schnitt
Dean De Matteis, Jim Finn
Produktion
Jim Finn
Co-Produktion
Cat Mazza
Sound Design
Alexander Panos, Jesse Stiles
Musik
Colleen Burke
Animation
Matt Loudon
Filmvertrieb
Tom Colley
Filmstill The Artist in the Machine

The Artist in the Machine

The Artist in the Machine
Claudia Larcher
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Österreich
2022
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Als ihren „Artificial Assistant“ bezeichnet Claudia Larcher die KI, die ihre analoge Collageserie „Baumeister“ digital analysierte und daraus diesen Film generierte. Ob Urheber oder dienstbarer Geist – die Maschine lässt Architekturskizzen biomorph wabern und belebt (d.h. animiert) starre Formen. Die japanischen Metabolisten, die die fließende Erneuerung ihrer Bauten, das organische Wachsen, Verformen und Vergehen von Architektur forderten, hätten an „The Artist in the Machine“ Gefallen gefunden.

Christoph Terhechte

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Regie
Claudia Larcher
Kamera
Claudia Larcher
Schnitt
Claudia Larcher
Produktion
Claudia Larcher
Ton
Claudia Larcher
Animation
Artificial Assistant No. 2
Filmvertrieb
Gerald Weber
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Extended Reality 2023
Filmstill The Assembly
The Assembly Charlotte Bruneau
In diesem Reich der Klänge regiert die Vielstimmigkeit: Durch gemeinsames Singen und synchronisierte Bewegungen erschaffen die Teilnehmenden eine authentische gemeinschaftliche Erfahrung.
2023
Filmstill The Assembly

The Assembly

The Assembly
Charlotte Bruneau
Extended Reality 2023
XR
Luxemburg
2023
18 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Willkommen im Reich der Klänge! Was uns voneinander trennt – die Sprache, die individualisierten Lebenswelten –, kann überwunden werden. Denn hier regiert die Vielstimmigkeit. In dieser Multiplayer-Installation kommen die Teilnehmenden durch gemeinsames Singen und synchronisierte Bewegungen zusammen und erschaffen mit vereinter Stimmkraft eine authentische gemeinschaftliche Erfahrung.

Lars Rummel

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Konzept
Charlotte Bruneau, Catherine Elsen
Produktion
Christel Henon, Lilian Eche, Charlotte Bruneau, Catherine Elsen
Co-Produktion
CCRD Opderschmelz
Produktionsfirma
Bidibul Productions, Pitchblack Collective
VR Entwicklung
Gluk Media
3D-Künstler*in
Wesley Allsbrook
Ton
Matrix
Sound Design
Pouya Ehsaei
Buch
Charlotte Bruneau, Rokas Kišonas, Catherine Elsen
Musik
Pouya Ehsaei
Performer
Catherine Elsen
Regie
Charlotte Bruneau
Wettbewerb Publikumspreis 2021
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The Balcony Movie Paweł Łoziński
Paweł Łoziński stellte zwei Jahre lang seine Kamera auf dem Balkon auf und kam von dort oben mit den Menschen ins Gespräch, die vorbeigingen. Eine faszinierende Versuchsanordnung.
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The Balcony Movie

Film balkonowy
Paweł Łoziński
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Polen
2021
100 Minuten
Polnisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Die ganze Welt, eingefangen auf einem etwas tristen Gehweg in Warschau. Regisseur Paweł Łoziński stellte sich zwei Jahre lang mit der Kamera auf den Balkon seiner Wohnung und beobachtete von dort oben die Menschen, die unten vorbeigingen. Jene, die er sah und zum Reden brachte, sind jung und alt, Nachbarn oder einfach Passanten. Der Filmemacher spricht sie an, stellt Fragen, hört zu und schafft einen Raum für Gespräche, wie es sie zwischen Unbekannten selten gibt.

Wie reagieren Vorbeigehende, wenn sie vom Balkon aus gefilmt und von oben herab angesprochen, aufgehalten werden? Gehen sie kopfschüttelnd weiter? Oder lassen sie sich auf den Dialog ein? Dieser Ort und diese herbeigeführte Gelegenheit scheinen perfekt zu sein, um einen Film zu drehen, der seine eigenen Prämissen reflektiert. Denn offenbar haben Menschen ein ziemlich großes Bedürfnis, aus dieser ungewöhnlichen Position heraus von sich zu erzählen. Ob in Eile oder schlendernd, fröhlich oder nachdenklich, posierend oder ganz natürlich: Alle zufällig ins Blickfeld geratenden Beteiligten offenbaren etwas Besonderes. Jede Begegnung, so ungeplant sie ist, entpuppt sich als einzigartig. Manche Erwartung an einen bestimmten Typ Mensch wird enttäuscht, denn in Schubladen lässt sich kaum jemand stecken. Łozińskis Versuchsanordnung lädt zum Innehalten ein, zum Warten, bis die Welt in den Kamerawinkel tritt.
Lina Dinkla

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Regie
Paweł Łoziński
Buch
Paweł Łoziński
Kamera
Paweł Łoziński
Schnitt
Paweł Łoziński, Piasek & Wójcik
Produktion
Paweł Łoziński, Agnieszka Mankiewicz, Izabela Lopuch
Ton
Paweł Łoziński, Franciszek Kozłowski
Musik
Jan Duszyński
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Ausgezeichnet mit: MDR-Filmpreis
Retrospektive 2023
Filmstill The Baltic Way
The Baltic Way Arūnas Matelis, Audrius Stonys
1989 zog sich eine Menschenkette Hunderte Kilometer durch Lettland, Estland und Litauen, um die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu fordern. Aufnahmen einer einzigartigen Demonstration.
Filmstill The Baltic Way

The Baltic Way

Baltijos kelias
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Litauen
1990
10 Minuten
Litauisch
Untertitel: 
Englisch

Am 23. August 1989 demonstrierten die Menschen im Baltikum ihren Zusammenhalt gegen die sowjetische Okkupation und gingen für die Souveränität der baltischen Staaten auf die Straßen. Sie bildeten eine mehr als 600 Kilometer lange Menschenkette, die sich durch Litauen, Lettland und Estland zog. Bewegende Bilder eines solitären Ereignisses, festgehalten in einer lyrischen Komposition.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Buch
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Kamera
S. Griškevicius, J. Martonis, A. Petraits, Z. Pomecka, Z. Putilovas, R. Damulis
Produktion
Lietuvos Kino Studija Nemencines
Ton
Viktoras Juzonis
Slowenische Animation 2022
Filmstill The Beezes: Cherries
The Beezes: Cherries Grega Mastnak
Die Bizgeci sind gefiederte, aber wenig flugtaugliche Kreaturen. Mit dem Sommer kommt ihr Appetit auf Kirschen. Aber wie herankommen, wenn einen die Evolution am Boden hält?
Filmstill The Beezes: Cherries

The Beezes: Cherries

Bizgeci: Češnje
Grega Mastnak
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien
2003
5 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Die Bizgeci sind gefiederte, aber wenig flugtaugliche Kreaturen, in der Evolutionskette irgendwo zwischen Primaten und Vögeln angesiedelt. Kaum hat der Sommer begonnen, wächst ihr Appetit auf Kirschen. Allerdings hängen diese so hoch in den Bäumen, dass kein Herankommen ist. Unbeirrt versuchen die Bizgeci, die Grenzen ihrer biologischen Entwicklungsstufe zu überwinden – eine quietschbunte Angelegenheit.

Lina Dinkla

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Regie
Grega Mastnak
Buch
Grega Mastnak, Peter Povh
Schnitt
Istok Jan Simončič
Produktion
Igor Pediček
Ton
Vojko Sfiligoj
Musik
Vojko Sfiligoj, Ana Pupedan
Animation
Grega Mastnak, Vladimir Leben, Boštjan Franc Avguštin, Tina Avšič
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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The Blunder of Love Rocco Di Mento
Filmische Ahnenforschung: Ein Enkel will die grenzenlose Liebe seiner Großeltern dokumentieren, kann aber bei näherer Betrachtung des Mythos die familiären Abgründe nicht übersehen.
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The Blunder of Love

The Blunder of Love
Rocco Di Mento
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
84 Minuten
Englisch,
Italienisch
Untertitel: 
Deutsch

Ein junger Mann trifft eine junge Frau und beide verfallen einander. Ein Haus wird gebaut, Kinder kommen zur Welt, die märchenhafte Geschichte einer grenzenlosen Liebe nimmt ihren Lauf. Ein Enkel macht sich daran, den Mythos der Romanze seiner Großeltern zu erkunden, und versucht, den verstorbenen Großvater mithilfe aller verbliebenen Verwandten filmisch zu ehren. Kein leichtes Unterfangen, wenn vielleicht doch nicht alles so war, wie es die familiäre Überlieferung will …

Bei seiner Suche fördert Rocco Di Mento alte 8mm-Privatfilme, einen nie veröffentlichten Roman, diverse Liebesbriefe und eine ganze Menge lange verdrängter Gefühle zutage. Kaum verwunderlich, dass diese Gemengelage schließlich eine Eigendynamik entwickelt. Plötzlich geht es nicht mehr nur um die Suche nach der großen Liebe, sondern auch darum zu fragen, was Menschen über Beziehungsstatus und Verwandtschaftsgrad hinaus zusammenhält und wie Vergebung möglich wird, obwohl man schon nicht mehr daran geglaubt hat. Eine geschickt gebaute Familienaufstellung voller italienischem Temperament, in der Spannung, Rührung und Wahrhaftigkeit eine unentwirrbare Verbindung eingehen. Denn: „Auch wenn du gehst, du bleibst immer ein Teil deiner Familie.“
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Rocco Di Mento
Kamera
Sabine Panossian
Schnitt
Antonella Sarubbi, Valentina Cicogna, Rocco Di Mento
Produktion
Valeria Venturelli
Ton
Jerome Huber
Musik
Franziska May
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
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The Bones Joaquín Cociña, Cristóbal León
Eine augenzwinkernde Umschreibung und Dekolonisierung der Filmgeschichte: 1901 entsteht vermeintlich der erste animierte Stummfilm in Chile. Stop-Motion-Technik, makaber inszeniert.
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The Bones

Los huesos
Joaquín Cociña, Cristóbal León
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Chile
2021
14 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Mit Referenz auf Władysław Starewiczs Trickfilmexperimente mit Insekten entwickelt das chilenische Künstlerduo León und Cociña ein fiktionales Gegennarrativ zur Stop-Motion-Technikgeschichte – und die Vision eines von Autokraten befreiten Chile. Ein bezopftes Mädchen in Puppengestalt geht souverän mit Überresten der autoritären Machttradition um: in Form von makaber inszenierten Körperteilen zweier symbolhafter Vertreter der Oligarchie und der Diktatur Pinochets – Diego Portales und Jaime Guzmán.

Borjana Gaković

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Regie
Joaquín Cociña, Cristóbal León
Buch
Cristóbal León, Joaquín Cociña
Kamera
Joaquín Cociña, Cristóbal León, Niles Atallah
Schnitt
Joaquín Cociña
Produktion
Lucas Engel
Ton
Roberto Espinoza, Tim Fain
Musik
Tim Fain
Animation
Joaquín Cociña, Cristóbal León
Ausführende Produktion
Adam Butterfield, Ari Aster, Lucas Engel
Slowenische Animation 2022
Filmstill The Box
The Box Dušan Kastelic
Eine Parabel vom Über-sich-Hinauswachsen: Mit seiner Horror-affinen, durchgestalteten Ästhetik definierte Dušan Kastelic neue Qualitätsstandards für die 3D-Computeranimation.
Filmstill The Box

The Box

Celica
Dušan Kastelic
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien
2017
13 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Das Leben in der Box ist erbärmlich – bis ein Wesen zu wachsen beginnt, das sich von den flachköpfigen Mitbewohnern unterscheidet: Es singt und begeistert sich. Eine Nervensäge, meinen die anderen. Doch der Junge wächst weiter und überragt sie bald alle … Mit der Horror-affinen, durchgestalteten Ästhetik seiner Parabel definierte Dušan Kastelic neue Qualitätsstandards für die 3D-Computeranimation.

Lina Dinkla

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Regie
Dušan Kastelic
Buch
Dušan Kastelic
Schnitt
Dušan Kastelic
Produktion
Dušan Kastelic
Sound Design
Mateja Starić
Musik
Mateja Starić
Animation
Dušan Kastelic
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Filmstill The Box
The Box Tomaž Pavkovič
Eine Box mit Filmmaterial aus dem Jugoslawien der Tito-Ära wird zum erzählerischen Motor. Mit trockenem Witz und philosophischer Verve wühlt sich der Essay durch Familien- und Zeitgeschichte.
Filmstill The Box

The Box

Škatla
Tomaž Pavkovič
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Slowenien
2023
22 Minuten
Kroatisch
Untertitel: 
Englisch

In einer Box findet Tomaž Pavkovič Unmengen an Filmmaterial, das nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern auch die eines ganzen Landes erzählt: Das Leben des Vaters verlief nahezu parallel zur Entwicklung Jugoslawiens, sie durchwirkt jede seiner Aufnahmen. Die Paraden auf dem Lande, später der Umzug in die Stadt und das Dasein als Arbeiterfamilie, zwischendrin immer wieder Präsident Tito, und sei es nur als Tätowierung auf der Brust eines Tauchers. Den Söhnen bleibt die abstrakte Erinnerung an einen Staat, den es nicht mehr gibt, der selbst eine Box darstellt. Sagen die Bilder, die man in der Box vorfindet, auch etwas über einen selbst aus?

Der essayistische Off-Text des kroatischen Dichters Marko Pogačar, in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur verfasst, beschreibt immer wieder Aufnahmen, die erst an einem ganz anderen Punkt des Films zu sehen sind – zwischen dem Abbild und der eigenen Erinnerung klaffen Lücken, denen man sich nur umkreisend annähern kann. Dazu gebraucht der Film nicht zuletzt eine idiosynkratische, treibende Musikauswahl und eine gute Dosis trockenen Humors.

Felix Mende

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Regie
Tomaž Pavkovič
Buch
Marko Pogačar, Tomaž Pavkovič
Kamera
Franci Pavkovič
Schnitt
Tomaž Pavkovič
Produktion
Tomaž Pavkovič
Sound Design
Rok Kovač
Sprecher*in
Marko Pogačar
Kids DOK 2022
Filmstill The Boy and the Elephant
The Boy and the Elephant Sonia Gerbeaud
Die Lehrerin stellt den neuen Mitschüler vor. Huch, der Junge hat ja einen Elefantenkopf! Obwohl alle tuscheln, fängt ein Kind an, mit ihm zu spielen. Sie entdecken Gemeinsamkeiten.
Filmstill The Boy and the Elephant

The Boy and the Elephant

Le garçon et l’éléphant
Sonia Gerbeaud
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Frankreich
2022
7 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch, Deutsch (Overvoice)

Die Lehrerin stellt den neuen Mitschüler vor. Keiner nimmt Notiz. Doch huch, der Junge hat ja einen Elefantenkopf! Sofort geht das Getuschel los, Bildchen werden gekritzelt, keiner möchte neben dem Neuen sitzen. Nur einer der Schüler scheint von dem Elefantenkind fasziniert zu sein. Auf dem Schulhof spielen sie zusammen und entdecken Gemeinsamkeiten. Wird der Spott der anderen sie wieder trennen?

Lina Dinkla

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Regie
Sonia Gerbeaud
Schnitt
Nikita Fraysse
Produktion
Luc Camilli
Ton
Manu Vidal
Musik
Manu Vidal
Animation
Tom Chertier, Jon Boutin
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The Cars We Drove into Capitalism

The Cars We Drove into Capitalism
Georgi Bogdanov, Boris Missirkov
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Bulgarien,
Kroatien,
Tschechische Republik,
Dänemark,
Deutschland
2021
93 Minuten
Bulgarisch,
Tschechisch,
Englisch,
Deutsch,
Norwegisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Ein nostalgischer Trip in die Vergangenheit, als sich der Kauf eines Autos als Lebensaufgabe gestaltete – insbesondere für jene Europäer, denen maximal zwei Handvoll Marken zur Verfügung standen. Die munter montierte Kollektion von Auto-Biografien aus sozialistischer Produktion erinnert an vermeintlich unbeschwerte Zeiten, als das motorisierte Gefährt einfach Statussymbol sein durfte: frei von ideologischen Grabenkämpfen rund um Klimakrise und Mobilitätsdiät.

Von Russland über Bulgarien und Tschechien bis nach Deutschland und Norwegen werden Liebesgeschichten zwischen Mensch und Trabi, Moskwitsch oder Wolga filmisch festgehalten. Wir treffen Charaktere, die damals wie heute an ihrem geliebten Stück Blech hängen – oder es sogar zu einer stattlichen Sammlung gebracht haben. Da gibt es ein Paar, das sich auf einer Retro-Auto-Ausstellung lieben lernte und heute noch das gleiche Modell fährt. Wir begegnen einem Küster, der sein Dienstfahrzeug nach 32 Jahren Nutzung weitervererbt. Wir machen die Bekanntschaft eines Pin-ups, das stets vor Ost-Oldtimern posiert. Sie alle haben ein Faible für diese klapprigen Rostlauben. Denn obwohl die Fabrikate der sozialistischen Autoindustrie in der Regel langsam, klobig, mühsam zu fahren und zu reparieren waren – sie galten als Schauobjekte eines geglückten Lebens. Und in fast jeder Familie gab es eines: heiß begehrt, lang ersehnt, eifrig poliert.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Georgi Bogdanov, Boris Missirkov
Buch
Boris Missirkov, Georgi Bogdanov
Kamera
Boris Missirkov, Georgi Bogdanov
Schnitt
Emil Granicharov, Jacob Thuessen, Georgi Tenev
Produktion
Martichka Bozhilova
Co-Produktion
Tina Leeb, Miljenka Čogelja, Dana Budisavljević, Jiří Konečný, Sigrid Jonsson Dyekjær, Sascha Beier, Simone Baumann
Ton
Veselin Zografov
Retrospektive 2023
Filmstill The Cathedral
The Cathedral Laila Pakalniņa
Als Sowjettruppen zur Niederschlagung der Unabhängigkeitsbewegung einfallen, werden in Riga Barrikaden errichtet. Blutige Auseinandersetzungen beginnen. Die Kathedrale wird zum Zufluchtsort.
Filmstill The Cathedral

The Cathedral

Doms
Laila Pakalniņa
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Lettland
1991
19 Minuten
Lettisch
Untertitel: 
Englisch

Der Abschlussfilm der lettischen Regisseurin an der Moskauer Filmschule liefert keine regimetreuen Bilder, sondern ist Zeugnis ihres journalistischen Hintergrunds. Als die Unabhängigkeitsbestrebungen mit militärischer Macht niedergeschlagen werden sollen, errichten die Menschen in Riga Barrikaden. Laila Pakalniņa hat die dramatischen Ereignisse festgehalten, die in ihrer Aktualität erschrecken.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Laila Pakalniņa
Buch
Laila Pakalniņa
Kamera
Gints Bērziņš
Produktion
Ināra Kolmane
Ton
Juris Riekstiņš, Ģirts Gaiķis
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The Congress

Le congrès
Clément Villiers
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
2021
33 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Fotografien werden entstaubt, Schallplatten gereinigt, Bücher von Ungeziefer befreit und alles digitalisiert für die Ewigkeit. Zu den nüchternen Aufnahmen gewissenhafter Archivarbeit aber tritt die Stimme einer jungen Frau, die vom Zusammenbruch der Zivilisation berichtet, deren fragile Artefakte sie als letzter im „Kongress“ verbliebener Mensch sichert. Im Spannungsfeld zwischen Bild und Ton tut sich Raum auf für unsere Fantasie.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Clément Villiers
Kamera
Pauline Pénichout
Schnitt
Théophile Gay-Mazas
Produktion
Clément Villiers
Extended Reality 2023
Filmstill The Contrast or Illusion
The Contrast or Illusion Mariusz Borzyszkowski
Umgeben von riesigen Statuen, werden wir zum Objekt der Begutachtung: Hier öffnet sich ein Spannungsfeld zwischen Willkür und Kontrolle, Macht und Ohnmacht, Vielfalt und Gleichförmigkeit.
2023
Filmstill The Contrast or Illusion

The Contrast or Illusion

The Contrast or Illusion
Mariusz Borzyszkowski
Extended Reality 2023
XR
Polen
2023
6 Minuten
ohne Dialog

Wir sind täglich Bewertungen ausgesetzt. Nach welchen Maßstäben sie erfolgen, haben wir meist nicht in der Hand. In dieser VR-Erfahrung entsteht ein Spannungsfeld zwischen Willkür und Kontrolle, Macht und Ohnmacht, Vielfalt und Gleichförmigkeit. Ein Kreis aus 16 realen Objekten markiert den Eingang zu einem virtuellen Bewertungsprozess, in dem 16 riesige graue Statuen uns begutachten.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Mariusz Borzyszkowski
VR Entwicklung
Mariusz Borzyszkowski
Künstlerisches Design
Mariusz Borzyszkowski
3D-Künstler*in
Mariusz Borzyszkowski
Coding
Mariusz Borzyszkowski
Sound Design
Marcin Zieliński
Key Collaborator
Janina Rudnicka
Regie
Mariusz Borzyszkowski
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill The Debutante
The Debutante Elizabeth Hobbs
Eine junge Frau bittet eine Hyäne, ihren Platz bei einem ihr zu Ehren ausgerichteten Dinner mit anschließendem Tanz einzunehmen. Das Vorhaben erfordert Kunstfertigkeit und Gewalt.
Filmstill The Debutante

The Debutante

The Debutante
Elizabeth Hobbs
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
UK
2022
8 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Eine junge Frau bittet eine Hyäne, ihren Platz bei einem ihr zu Ehren ausgerichteten Dinner mit anschließendem Tanz einzunehmen. Das Vorhaben erfordert Kunstfertigkeit und auch Gewalt. Kräftige Pinselstriche kalligrafieren die noble Gesellschaft, die pulsierende Animation übernimmt das Temperament der Heldin. Die schadenfrohe Farce konfrontiert eine in Traditionen und Etiketten erstarrte Klasse mit einem aasfressenden Tier, das ausgelassen die Anarchie feiert.

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Elizabeth Hobbs
Buch
Elizabeth Hobbs
Kamera
Elizabeth Hobbs
Schnitt
Mark Jenkins
Produktion
Abigail Addison
Ton
Hutch Demouilpied
Musik
Hutch Demouilpied
Animation
Elizabeth Hobbs
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis