Filmarchiv

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Filmstill The Dependents

The Dependents

En la luna es el día
Sofía Brockenshire
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Argentinien,
Kanada
2022
90 Minuten
Englisch,
Koreanisch,
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Dreißig Jahre lang bereiste Sofía Brockenshires Vater die Welt als Beamter der kanadischen Einwanderungsbehörde, die Familie stets an seiner Seite. Tagebücher und andere Zeitdokumente berichten von den zahlreichen Umzügen, von Destinationen in Südkorea, Indien, in den Ländern Süd- und Mittelamerikas. Entstanden ist ein kleinteiliges Mosaik aus Erinnerungen und audiovisuellen Schnipseln, das nicht nur die Perspektive des Staatsdieners einzunehmen sucht, sondern auch die seiner Frau und der Kinder.

Auf die Frage, woher sie denn eigentlich kämen, antworten die Brockenshire-Sprösslinge klug: aus den Koffern. Denn mit ihnen sind sie Jahr um Jahr unterwegs, ständig darauf gefasst, einen gerade erst bezogenen Wohnort wieder verlassen zu müssen. Das Leben der Familie wird von den kanadischen Behörden bestimmt, ein privates Mitspracherecht scheint es kaum zu geben. Neil Brockenshire selbst begegnet seiner beruflichen Laufbahn ambivalent: voll Dankbarkeit und mit der Gewissheit, Menschen geholfen zu haben, aber auch nachdenklich und zeitweise hadernd. Sofía Brockenshire fügt in ihrem Film zusammen, was binnen Dekaden über den gesamten Erdball verstreut wurde: Fotografien, Gedanken, Sehnsüchte. „The Dependents“ ist persönliches Porträt und gleichsam Reflexion – über ein Dasein als professioneller Expat in einer Welt, die für die einen keine Grenzen hat und für die anderen lauter Hürden.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sofía Brockenshire
Kamera
Sofía Brockenshire
Schnitt
Sofía Brockenshire
Produktion
Sofía Brockenshire
Ton
Julian Flavin
Sound Design
Julian Flavin
Nominiert für: Filmpreis Leipziger Ring, Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Doc Alliance Award 2022
Filmstill The Eclipse
The Eclipse Nataša Urban
Nataša Urban stößt auf das Wandertagebuch ihres Vaters und nimmt dies zum Anlass für einen berückend schönen Film über das eigene Aufwachsen während des Krieges in Jugoslawien.
Filmstill The Eclipse

The Eclipse

Formørkelsen
Nataša Urban
Doc Alliance Award 2022
Dokumentarfilm
Norwegen
2022
110 Minuten
Serbisch
Untertitel: 
Englisch

Vor langer Zeit schon hat sie Serbien verlassen und nie zurückgeschaut. Doch dann stieß Nataša Urban auf das Wandertagebuch ihres Vaters und begann, seine Einträge mit den Ereignissen der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre in Verbindung zu bringen. Die Sonnenfinsternis von 1999 ist dabei das zentrale Motiv und fungiert als Metapher, mit der Urban aufzeigt, wie eine dunkle Vergangenheit Teil der Gegenwart bleibt.

Ausgestattet mit analoger Filmausrüstung reist die Regisseurin zurück, um Geschichten von Familie, Vertrauten und Bekannten zu finden. Sie hört den Erinnerungen an unfassbar grausame Taten zu, sie beobachtet den Wind, der durch Gräser streift. Ihr Vater, ein hagerer, grauhaariger Mann wandert durch die Wälder, durchschreitet die schon einmal begangenen Orte erneut. Szenen wie aus Träumen treffen auf nüchterne Schilderungen von kaum zu ertragendem Gräuel. Geschickt kombiniert Urban 16mm- und Super-8-Format mit Archivmaterial, um die fließenden Grenzen zwischen Individuum und Kollektiv, Privatem und Öffentlichem, Persönlichem und Politischem zu erkunden. Ein berückend schönes Kunstwerk entsteht, ein poetisches Nach-Denken des eigenen Aufwachsens während des Krieges.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nataša Urban
Buch
Nataša Urban
Kamera
Ivan Marković
Schnitt
Jelena Maksimović
Produktion
Ingvil Giske
Sound Design
Svenn Jakobsen
Musik
Bill Gould, Jared Blum
Filmvertrieb
Zorana Vuckovic
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The End of Kings

La fin des rois
Rémi Brachet
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Frankreich
2020
39 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

In Clichy-sous-Bois vor den Toren von Paris begannen jene Unruhen, die 2005 ganz Frankreich erfassten: junge Männer auf den Barrikaden, brennende Vorstädte. Die Spaltung der Gesellschaft wurde schmerzlich greifbar. Was hat sich seitdem getan? Dieser komplexe, dokumentarisch fein gewebte Blick in die Banlieue zeigt, wie bewusst Jugendliche heute mit Benachteiligungen umgehen. Die Zeit des Machismo scheint abgelaufen – im Schultheaterworkshop und beim Fußball. Women rule the world …

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Rémi Brachet
Kamera
Zoe Bota, Anna Sauvage, Evgenia Alexandrova, Eva Sehet
Schnitt
Héloïse Pelloquet
Produktion
Joséphine Mourlaque, Antoine Salomé
Co-Produktion
Ateliers Médicis
Ton
Nina Maïni, Tristan Lhomme, Clément Claude, Flavia Cordey, Gaël Éléon, Hadrien Bayard
Filmstill The Family Portrait

The Family Portrait

Obiteljski portret
Lea Vidaković
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Kroatien,
Frankreich,
Serbien
2023
14 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

András und seine Tochter Zsófia genießen einen entspannten Sonntag in ihrer herrschaftlichen Stadtvilla, kurz vor dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Stille im Haus wird jedoch bald von einem entflohenen Schwein und gleich darauf von unerwartetem Besuch gestört: Der Bruder von András fällt mit seiner großen Familie und viel Gepäck durch die Vordertür ein. Auf allen Etagen verursachen rennende Kinder und schwatzhafte Verwandte Lärm und Durcheinander. Kunstobjekte werden unerlaubt betastet, Möbel verrückt, Gegenstände fallen zu Boden. Mit dem Besuch ist das Chaos eingezogen. Zsófias Vater und die Dienstmagd versuchen vergeblich, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Zwar können sich András und sein Bruder annähern, jedoch ist das alte Haus den veränderten Umständen nicht gewachsen. Ein Leck in der Wasserleitung kündigt ein Finale an, das immerhin alle gemeinsam stillstehen lässt.

Franka Sachse

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Regie
Lea Vidaković
Buch
Lea Vidaković
Kamera
Lea Vidaković, Damien Buquen
Schnitt
Iva Kraljević
Produktion
Draško Ivezić, Jean Francois le Corre, Nikolina Vucetic Zecevic
Sound Design
Zoran Maksimovic
Animation
Marion le Guillou, Bilitis Levillain, Violette Delvoye
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
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The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation

54 hashanim harishonot – madrikh mekutzar lekibush tzva’i
Avi Mograbi
Hommage Avi Mograbi 2021
Dokumentarfilm
Frankreich,
Finnland,
Israel,
Deutschland
2021
110 Minuten
Hebräisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Aus den archivierten Zeugnissen von „Breaking the Silence“, einer Vereinigung von Militärveteranen, sollte eine Kompilation von „Dienstvorfällen“ in den israelisch besetzten Gebieten werden. Aber Avi Mograbi gesteht: „Meine Filme neigen dazu, kompliziert zu werden, selbst wenn ich mir vornehme, sie sehr einfach zu machen.“ Er reagiert auf ein komplexes Verhängnis künstlerisch und intellektuell angemessen: komplex. Erneut tut er dies mit einer eingebauten Kommentarfunktion, in der er selbst, weißbärtig, seinem Publikum die vertrackte Lage erklärt: nicht als Sonderfall „Israel-Palästina“, sondern als bittere Standardanwendung des weltweit eingeführten aporetischen Modells „militärische Okkupation“.

Sylvia Görke

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Regie
Avi Mograbi
Buch
Avi Mograbi
Kamera
Tulik Gallon, Philippe Bellaiche
Schnitt
Avi Mograbi
Produktion
Camille Laemlé, Serge Lalou
Co-Produktion
Annie Ohayon-Dekel, Fabrice Puchault, Heino Deckert, Leila Lyytikäinen, Elina Pohjola, Farid Rezkallah, Anne Grolleron, Avi Mograbi
Ton
Avi Mograbi
Filmvertrieb
The Party Film Sales
Beyond Animation 2023
Filmstill The Formation of Clouds
The Formation of Clouds Marie-Hélène Turcotte
Ein Mädchen hält vorsichtig, aber neugierig Ausschau nach den Vorboten des Erwachsenwerdens. Neben dem behüteten Zuhause der Familie gibt es nun einen neuen, zu erforschenden Gefühlsraum.
Filmstill The Formation of Clouds

The Formation of Clouds

La formation des nuages
Marie-Hélène Turcotte
Beyond Animation 2023
Animationsfilm
Kanada
2010
10 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Wie Alice in das Land hinter den Spiegeln treten … Ein Mädchen blickt zum ersten Mal hinter den Spiegel ihrer Kindheit und hält vorsichtig, aber auch neugierig Ausschau nach den Vorboten des Erwachsenwerdens. Sie stiehlt sich davon, löst sich von Eltern und Geschwistern. Neben dem kleinen und behüteten Zuhause der Familie gibt es nun einen neuen, großen, zu erforschenden Gefühlsraum.

André Eckardt

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Regie
Marie-Hélène Turcotte
Buch
Marie-Hélène Turcotte
Schnitt
Alain Baril, Richard Comeau
Produktion
Marc Bertrand
Sound Design
Olivier Calvert
Musik
Nicolas Bernier
Animation
Marie-Hélène Turcotte
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
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The Fourth Wall Mahboobeh Kalaee
Ein stotternder Junge verwandelt eine iranische Küche in eine fantastische Welt, und eine ausgelassene Animation mit realen Einsprengseln ironisiert eingefahrene Familienmuster.
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The Fourth Wall

Divare chaharom
Mahboobeh Kalaee
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Iran
2021
10 Minuten
Persisch (Farsi)
Untertitel: 
Englisch

Ein stotternder Junge verwandelt eine iranische Küche in einen fantastischen Kosmos. Der Körper des Vaters wird zum Kühlschrank, der Bauch der Mutter zur Waschmaschine, die ein laut schreiendes Baby im Schleudergang zur Welt bringt. Auch Vögel an den Kacheln und Reinigungsmittel haben ein überraschendes Eigenleben. Die ausgelassene Animation mit realen Einsprengseln – Spiegeleier, zerbrochene Teller, Schachfiguren – entwickelt einen hintersinnigen Witz und ironisiert eingefahrene Familienmuster.

Anke Leweke

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Regie
Mahboobeh Kalaee
Buch
Mahboobeh Kalaee
Kamera
Mahboobeh Kalaee
Schnitt
Mahboobeh Kalaee
Produktion
Mahboobeh Kalaee
Ton
Hossein Ghoorchian
Musik
Hossein Ghoorchian
Animation
Mahboobeh Kalaee
Sprecher*in
Taha Asadi
Ausgezeichnet mit: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill The Garden of Fauns

The Garden of Fauns

El jardín de los faunos
Pol Merchan
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Spanien
2022
24 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Nazario, Begründer der spanischen Underground-Comic-Bewegung und Pionier der schwulen Graphic Novel, lässt sein bewegtes Leben, sein schrilles und explizites Werk Revue passieren. 16mm-Filme, Fotografien, Illustrationen und Gemälde dokumentieren den Aufbruchsgeist einer Gegenkultur, erzählen aber auch von Nazarios großer Liebe zu Alejandro, mit dem er bis zu dessen Tod zusammenblieb. Bei diesem Künstler gehen Profession und Leidenschaft ineinander über.

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Pol Merchan
Buch
Pol Merchan, Mònica Rovira
Kamera
Carlos Vásquez Méndez
Schnitt
Ginés Olivares
Produktion
Pol Merchan
Ton
Nora Haddad
Musik
Manuela Schininá
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Filmstill The Gate
The Gate Jasmin Herold, Michael David Beamish
Wie wirkt sich die Allgegenwart von Krieg aufs Leben aus? In den Weiten der Wüste Utahs, wo die US-Armee neue Waffensysteme testet, sucht der Film nach Antworten im „American Way of“ Alltag.
Filmstill The Gate

The Gate

The Gate
Jasmin Herold, Michael David Beamish
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
88 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Deutsch

In der kargen Wüste Utahs liegt die streng geheime militärische Testanlage Dugway. Hier probt die US-Armee den Krieg von morgen. Spezialisiert ist man auf Atomwaffen, chemische und biologische Kampfstoffe, darunter Anthrax und spezielle Nervengifte. Schon die Hiroshima-Piloten übten auf dem Gelände. An diesem Ort des Krieges jenseits der Kriegsgebiete treffen aufeinander: ein schwer traumatisierter Soldat, ein Militärseelsorger, ein Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und ein Vater auf der Suche nach seinem vermissten Sohn. Sie alle sind stolz auf ihren American Way of Life und doch gleichzeitig von den Schrecken des Krieges gezeichnet. Denn der hat sich, auch in Utah, fernab konkreter Gefechte, unauslöschlich eingeschrieben – in die Seelen der Menschen wie ins kollektive Gedächtnis der USA, seit Jahrzehnten das Land mit den weltweit höchsten Militärausgaben.

Der bildgewaltige Film nähert sich seinen Protagonisten vorurteilsfrei und will erfahren, wie sie sich in einem Gesellschaftssystem bewegen, das Gewaltanwendung als Freiheitsrecht begreift. Was heißt es, wenn Waffen und die dazugehörigen Rituale zur Stärkung des familiären Zusammenhalts genutzt werden, wenn Schießübungen als Bonding-Maßnahme zwischen Vätern und Söhnen dienen? Und wenn über allem – unbeeindruckt von der alltäglichen Aufrüstung – die Angst schwebt und täglich tiefer ins Leben einsickert?

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jasmin Herold, Michael David Beamish
Buch
Jasmin Herold, Michael David Beamish
Kamera
Claire Pijman
Schnitt
Claire Pijman
Produktion
Heino Deckert
Co-Produktion
Jasmin Herold, Michael David Beamish
Ton
Michael David Beamish
Sound Design
Michael Kaczmarek, Adrian Lo
Musik
Markus Aust
Filmvertrieb
Liselot Verbrugge
Deutscher Filmverleih
Michael Höfner
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness, Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, DEFA Förderpreis
Re-Visionen 2020
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The Gentle Giant Marcin Podolec
100 Kilo Selbstzweifel: Ein Hüne nutzt Slam-Poetry zur Überwindung seiner Ängste. Der kleine Schritt für die Menschheit ist ein großer Sprung für einen schüchternen Riesen.
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The Gentle Giant

Olbrzym
Marcin Podolec
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Polen
2016
11 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Diese verdammten Zweifel! Und ist nicht ein 100 Kilo schwerer Hüne, der feine Lyrik auf einer Bühne vorträgt, sowieso schon ein Widerspruch in sich selbst? Fast wäre er verstummt. Aber dann besiegte er die dröhnende Stille und machte die eigenen Ängste zum Gegenstand seiner Slam-Poetry-Performances. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Sprung für einen schüchternen Riesen.

Ralph Eue

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Regie
Marcin Podolec
Buch
Marcin Podolec
Kamera
Marcin Gierbisz
Schnitt
Marcin Podolec
Produktion
Państwowa Wyższa Szkoła Filmowa, Telewizyjna i Teatralna, Fumi Studio
Musik
Rafał Samborski, Piotr Markowicz
Animation
Marcin Podolec, Wiktoria Nowak
Kids DOK 2021
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The Girl Who Stood Still Joana Toste
Eben noch an der Hand der Mutter … und auf einmal allein! Das Mädchen rührt sich nicht von der Straßenkreuzung. Alle müssen helfen, sogar der Ministerpräsident höchstpersönlich.
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The Girl Who Stood Still

A menina parada
Joana Toste
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Portugal
2021
9 Minuten
Portugiesisch (Portugal)
Untertitel: 
Englisch

Schnelle gezeichnete Striche zappeln, mittendrin ein Mädchen auf einer wuseligen Straßenkreuzung, eben noch an der Hand der Mutter … und auf einmal allein! Aber was hat die Mama gesagt: Falls wir uns verlieren, bleibst du genau da stehen. Nur finden das die Autofahrer gar nicht lustig. Jetzt müssen alle helfen, sogar der Ministerpräsident höchstpersönlich.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Joana Toste
Buch
Sara Monteiro
Schnitt
Vanessa Namora Caeiro
Produktion
Nuno Beato, Diogo Carvalho
Ton
Daniel Camalhão
Musik
João Lucas
Animation
Joana Toste
Filmvertrieb
Joaquim Pinheiro
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The Good Soldier

Le bon soldat
Silvina Landsmann
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland,
Israel
2021
88 Minuten
Englisch,
Hebräisch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Die NGO „Breaking the Silence” – kurz BtS – besteht aus ehemaligen israelischen Soldaten und Soldatinnen, die durch das Sammeln persönlicher Erinnerungsberichte auf den militärischen Alltag und den Umgang mit der Bevölkerung in den besetzten Gebieten aufmerksam machen wollen. Die Regisseurin Silvina Landsmann ermöglicht mit ihrem Film einen Blick hinter die Kulissen einer umstrittenen Gruppierung mit einem kontrovers diskutierten Ansatz inmitten eines über 70 Jahre schwelenden Konflikts.

Was macht einen guten Soldaten aus? Die Fähigkeit, ohne Skrupel Befehle auszuführen, oder die Berücksichtigung von höheren moralischen Zielen im Umgang mit dem Feind? Letzteres war vielen Mitgliedern von BtS erst nach ihrer aktiven Militärzeit möglich. In ihrer Arbeit setzen sie sich mit Einsätzen und Handlungen auseinander, die ihnen heute falsch vorkommen. Mit Videos, Vorträgen und Stadtführungen wenden sie sich an die israelische Bevölkerung und an ausländische Medien. Auf den Straßen Hebrons kommt es immer wieder zum Zusammenstoß zwischen BtS, israelischen Siedlern und dem Militär. Auch auf politischer Ebene wird die Organisation scharf kritisiert. Ihr wird vorgeworfen, Geschichten zu erfinden, dem Ruf Israels zu schaden und dem Antisemitismus in die Hände zu spielen. Mit filmisch nüchternen Bildern beobachtet Landsmann, wie die Gruppe äußerlich und innerlich um ihre Stimme kämpft.
Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Silvina Landsmann
Kamera
Silvina Landsmann
Schnitt
Tal Shefi
Produktion
Silvina Landsmann, Pierre-Olivier Bardet
Co-Produktion
Christoph Menardi
Ton
Ami Arad, Guy Barkay, Nadir Fleishman, Zohar Cheppa, Tully Chen
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The Gray Shrimp Report

Le constat de la crevette grise
Rémi Murez
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
Belgien
2021
21 Minuten
Arabisch,
Französisch,
Niederländisch
Untertitel: 
Englisch

Knapp einen Kilometer vor der belgischen Küste sind 35.000 Tonnen chemischer Munition auf dem Meeresgrund begraben. Der Kriegsschrott von gestern sondert heute toxische Gase ab. Welche Auswirkungen das haben wird, erkundet der Film – vom Fischkutter bis an die Feinkosttheke. Ein unheilvolles Dröhnen liegt über den imposanten Bildern ohnehin zweifelhafter Produktionsabläufe. Die Shrimps landen in Frikadellen. Die Möwen beklagen die Misere. Die Menschen sind ratlos.

Sarina Lacaf

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Rémi Murez
Kamera
Basile Krämer
Schnitt
Dorian Colin
Produktion
Sébastien Andres
Ton
Eliott Puttemans
Musik
Augustin Izoard
Internationaler Wettbewerb 2021
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The Great Basin Chivas DeVinck
Kurioses und Erschütterndes aus der schwach besiedelten Wüste mit unterirdischen Wasserreserven in Nevada. Ein stimmungsvoller Film darüber, wie in den USA Freiheit definiert wird.
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The Great Basin

The Great Basin
Chivas DeVinck
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
USA
2021
92 Minuten
Englisch,
Spanisch
Untertitel: 
Französisch, Englisch

Chivas DeVinck arbeitet sich aus dem Erdreich bis zu den Sternen vor, um herauszufinden, was Nevada abseits von Las Vegas ausmacht. Milieus, Orte und Menschen werden zu einer Collage verknüpft. Der magnetische Kern des Ganzen ist das unterirdische Wasser, aus welchem alles zu erwachsen scheint und nach dem jeder strebt. Was von Weitem aussieht wie eine karge Wüstenlandschaft oder ein verschlafenes Nest, erweist sich bei näherer Betrachtung als stimmungsvolles Abbild der ländlichen USA.

Kurz bevor die Corona-Pandemie die ganze Welt lahmlegte, fing DeVinck Kurioses, Alltägliches und Erschütterndes im White Pine County im Osten von Nevada ein. Da gibt es schier endlose Gemeindesitzungen zu Fragen der Hundehaltung, Landwirte, die in verheerendem Spanglish mit ihren peruanischen Schafhirten sprechen, geleierte Radiosendungen, denen vielleicht eh keiner mehr zuhört, und Gottesdienste speziell für Sexarbeiterinnen. Aber auch brisante politische Themen beschäftigen die Menschen: die Verteilung der Wasservorräte in der trockenen Gegend, der seit über dreißig Jahren andauernde Streit um den Bau einer Wasserpipeline nach Las Vegas, die anhaltende Diskriminierung der Ureinwohner. Bei allem schwingt der Mythos des US-amerikanischen Freiheitsbegriffs mit, der sich in Form von Waffenbesitz, Einzelkämpfertum und ungebrochenem Glauben an die heilenden Kräfte des Kapitalismus manifestiert.
Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Chivas DeVinck
Kamera
Yoshio Kitagawa
Schnitt
Matthieu Laclau, Yann-Shan Tsai
Produktion
Chivas DeVinck
Ton
Danfeng Li
Musik
Felicia Atkinson
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Filmstill The Gullspång Miracle

The Gullspång Miracle

Miraklet i Gullspång
Maria Fredriksson
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Schweden,
Norwegen,
Dänemark
2023
108 Minuten
Norwegisch,
Schwedisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Kari und May begegnen im schwedischen Gullspång einer Frau, die ihrer vor mehr als 30 Jahren verstorbenen Schwester Lita täuschend ähnlich sieht. Kein Zufall: Olaug wurde am selben Tag wie Lita im ländlichen Norden von Norwegen geboren; ein DNA-Test bestätigt, dass die beiden als Zwillingsschwestern zur Welt kamen. Die freudige Wiedervereinigung mit Kari, May und dem Rest der Familie bekommt jedoch bald Risse. Mit 80 Jahren ist Olaug in ihrer Identität erschüttert. Warum gaben ihre Eltern sie fort? Passt sie zu ihrer neuen, tiefreligiösen Verwandtschaft? An göttliche Offenbarungen glaubt sie nicht. Stattdessen treibt sie Litas vermeintlicher Selbstmord um – und tatsächlich stellt ihre detektivische Recherche deren Todesumstände zunehmend infrage.

An mindestens einer Stelle ist Regisseurin Maria Fredriksson hinter der Kamera hörbar verblüfft. Was wie ein Feel-good-Film beginnt, wird zur Charakterstudie über Identität, dann zu einer Art True-Crime- und schließlich zur Mystery-Story. Die Inszenierung setzt noch eine Schippe drauf, mal mit dramatischem, mal mit durchaus komischem Effekt: Die perfekt ausgeleuchteten Landhäuser mit Porträtfotos an den Wänden und der ironisch-suggestive Musikeinsatz erinnern an „Twin Peaks“. Manchmal schreibt das Leben die verrückteren Plot-Twists.

Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maria Fredriksson
Buch
Maria Fredriksson
Kamera
Pia Lehto
Schnitt
Mark Bukdahl, Orvar Anklew
Produktion
Ina Holmqvist
Sound Design
Rune Hansen
Musik
Jonas Colstrup
Filmvertrieb
Jenny Bohnhoff
Re-Visionen 2020
Media Name: c130d864-cf28-4ab6-9efc-478bd20ab52a.jpg
The Hat Michèle Cournoyer
Einander verschlingende Zeichnungen fragiler Mädchenkörper, aus denen sich Silhouetten massiver Männer herausschälen – nie mehr zu tilgende innere Bilder einer Vergewaltigung.
Media Name: c130d864-cf28-4ab6-9efc-478bd20ab52a.jpg

The Hat

Le chapeau
Michèle Cournoyer
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Kanada
1999
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Emanationen eines Albtraums. Einander verschlingende Zeichnungen zerbrechlicher Mädchenkörper, aus denen sich Silhouetten massiver Männer herausschälen. Obsessive Bilder aus dem inneren Blick einer Nackttänzerin während ihres Auftritts. Fetzen akustischer Erinnerungen an einen Missbrauch. Und immer wiederkehrend: der Vergewaltiger mit Hut, die nie mehr zu tilgende irreale Wirklichkeit.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Michèle Cournoyer
Buch
Michèle Cournoyer
Schnitt
Fernand Bélanger
Produktion
Thérèse Descary, Pierre Hébert
Ton
Jean Derome, Fernand Bélanger, Esther Auger
Musik
Jean Derome
Animation
Michèle Cournoyer
Produktionsfirma
National Film Board of Canada