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Retrospektive 2021
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Aktion J Walter Heynowski
Eine polemische biografische Recherche zu Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Globke: NS-Verwaltungsjurist, Eichmann-Vertrauter, Mittäter bei der rassistischen Deklassierung von Juden.
1961
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Aktion J

Aktion J
Walter Heynowski
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1961
103 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Heynowskis als Enthüllungsfilm auftretende biografische Recherche war Teil einer von SED-Funktionär Albert Norden koordinierten Kampagne, die die BRD als faschistisch entlarven sollte. In Dokumenten und Kommentaren wird die Karriere von Adenauers Bundeskanzleramtsleiter Hans Globke nachvollzogen, der als NS-Verwaltungsjurist und Vertrauter von Eichmann an der systematischen Markierung und rassistischen Deklassierung von Juden mitgewirkt hatte. Die Fakten lagen zwar schon länger auf dem Tisch, bekamen aber mit dem bevorstehenden Eichmann-Prozess neuen propagandistischen Wert. 1961 wurde „Aktion J“ auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche mit einem Hauptpreis ausgezeichnet.

Sylvia Görke

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Regie
Walter Heynowski
Buch
Walter Heynowski
Kamera
Rolf Sperling
Schnitt
Bert Schultz
Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Alice’s Four Stories Myriam Jacob-Allard
Alices Erinnerungen sind Anlass für eine doppelbödige Auseinandersetzung mit der Darstellung traumatischer Ereignisse, mit kollektiver und individueller Wahrnehmungsrepräsentation.
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Alice’s Four Stories

Les quatre récits d’Alice
Myriam Jacob-Allard
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Kanada
2019
5 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Zeugenschaft versus „prosthetic memory“: Die Regisseurin synchronisiert vor einem Greenscreen die über zehn Jahre gesammelten Tonaufnahmen ihrer Großmutter, in denen die alte Dame rekapituliert, wie sie als Kind einem Wirbelsturm begegnete. Während sich die Details ihrer Erinnerung durch wiederholtes Erzählen im Lauf der Zeit verändern, suggeriert das Found-Footage aus Spiel- und Katastrophenfilmen, Wetterberichten und Landschaftsbildern das mediale Miterleben der Ereignisse.

Borjana Gaković

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Regie
Myriam Jacob-Allard
Buch
Myriam Jacob-Allard
Kamera
Myriam Jacob-Allard
Schnitt
Myriam Jacob-Allard
Produktion
Myriam Jacob-Allard
Ton
Bruno Bélanger, Claire Jacob, Myriam Jacob-Allard
Sprecher*in
Alice Gervais
Internationales Programm 2018
Eine Person liegt in einem Bällebad.
All Creatures Welcome Sandra Trostel

Kreativer Kopfsprung in die Hacker-Philosophie des CCC, die nicht die fortschreitende Digitalisierung des Lebens beklagt, sondern sich der Technologie bemächtigt, um das Leben zu verbessern.

Eine Person liegt in einem Bällebad.

All Creatures Welcome

Dokumentarfilm
Deutschland
2018
87 Minuten
Untertitel: 
deutsche
englische

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Produktion
Sandra Trostel
Regie
Sandra Trostel
Musik
Thies Mynther
Kamera
Sandra Trostel, Lilli Thalgott
Schnitt
Sandra Trostel
Animation
Jon Frickey
Buch
Sandra Trostel, Thies Mynther
Ton
Jonas Hummel
Bildung DOK Leipzig Logo

Dokumentarfilm über den Chaos Computer Club und die Themen Datenschutz, Überwachung und Demokratie 

Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Klassenstufen: ab 9. Klasse 

Themen: Internet, Computer, Digitalisierung, Demokratie, Utopie, Fantasie, Idealismus, Meinungs- und Pressefreiheit, Diversität 
Lehrplanbezüge: Politik und Medien, Digitalisierung, Datenschutz
Unterrichtsfächer: Informatik, Gemeinschaftskunde, Politik, Ethik, Religion, Deutsch, Geschichte, Musik, Kunst

Zum Inhalt

Der Chaos Computer Club (CCC) ist weit mehr als eine Vereinigung von Nerds und Hackern. Seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren agiert der CCC als Vermittler im Spannungsfeld technischer und sozialer Entwicklungen. Inzwischen wird sogar die Bundesregierung in Digitalisierungsfragen vom CCC beraten. Längst sind die Aktivisten zu anerkannten Experten für Themen wie Datenschutz, Netzneutralität, Zensur und Massenüberwachung geworden.

Immer wieder weist der CCC darauf hin, wie unverzichtbar es ist, die Digitalisierung aller Lebensbereiche kritisch zu begleiten und ihre Folgen – seien sie intendiert oder nicht – zu reflektieren. Zentraler Grundsatz des Chaos Computer Clubs ist die Freiheit von Wissen und Information auf der Basis demokratischer Entscheidungen. Jedes Jahr organisiert der CCC diverse Arbeitscamps und internationale Kongresse, um für ein paar Tage die Utopie einer radikal demokratischen Welt ohne Wissensgrenzen Wirklichkeit werden zu lassen. Seit 2017 findet der jährliche Kongress in Leipzig statt. Die Tickets sind immer Monate vorher ausverkauft.

Der vorliegende Dokumentarfilm ist ein verspielter und höchst informativer Versuch, die anarchische Vielfalt der Lebensformen zu beschreiben, die sich in den Hacker-Camps oder auf den Kongressen trifft. Wir blicken den Nerds, politischen Aktivistinnen und Aktivisten und „anderen galaktischen Lebensformen“ über die Schulter und erleben – ergänzt durch kurze
Animationssequenzen – was es heißt, die Gesellschaft nicht als gegebene Tatsache, sondern als gestaltbares Material zu betrachten, das es zu „hacken“ gilt. Ohne Glorifizierung, dafür mit viel Sinn für die inneren Widersprüche zeichnet der Film das Bild einer sehr eigenen (Sub-)Kultur, deren Themen längst zum Mainstream geworden sind.

Ein verspielter und höchst informativer Versuch, die anarchische Vielfalt der Wesenheiten zu beschreiben, die sich unter dem Schirm von Europas größter Hacker-Vereinigung, dem Chaos Computer Club, regelmäßig in Camps oder auf internationalen Kongressen trifft. Sandra Trostel blickt Nerds, politischen Aktivistinnen und Aktivisten, Makern und „anderen galaktischen Lebensformen“ über die Schulter und zeigt, ergänzt durch kurze Animationssequenzen, was es heißt, die Gesellschaft nicht als gegebene Tatsache, sondern als gestaltbares Material zu betrachten, die es zu „hacken“ gilt. Ohne Glorifizierung, dafür mit viel Sinn für die inneren Widersprüche zeichnet der Film das Bild einer sehr eigenen (Sub-)Kultur, deren Themen längst zum Mainstream geworden sind.



Luc-Carolin Ziemann





Nominiert für den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts


Extended Reality 2022
Filmstill All Unsaved Progress Will Be Lost
All Unsaved Progress Will Be Lost Mélanie Courtinat
In einer menschenleeren Stadt schweben Textfragmente über einem Meer aus Blumen: die Geschichte einer Frau, die sich weigerte, ihre Heimat nach einer Katastrophe zu verlassen.
2022
Filmstill All Unsaved Progress Will Be Lost

All Unsaved Progress Will Be Lost

All Unsaved Progress Will Be Lost
Mélanie Courtinat
Extended Reality 2022
XR
Frankreich
2022
10 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Mitten in einer menschenleeren Stadt aus Beton und Nebel schweben Textfragmente über einem Meer aus Blumen. Es ist die Geschichte einer Frau, die sich weigerte, ihre Heimat nach einer Katastrophe zu verlassen. Das Spiel aus Spannung und Unwissenheit, Andeutung und Konkretheit lässt Raum für Projektionen: Wir werden mit unseren eigenen Ängsten konfrontiert, bevor sich der Plot auflöst.

Lars Rummel

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Produktion
Mélanie Courtinat
Musik
Yatoni
Regie
Mélanie Courtinat
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
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Als die Anemonen blühten Kollektiv
Der „Todesmarsch im Belower Wald“, zurückhaltend, nachdenklich und mit Raum für Zwischentöne betrachtet: KZ-Häftlinge hinterlassen Inschriften in Bäumen. Die Zeugnisse „verwachsen“.
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Als die Anemonen blühten

Als die Anemonen blühten
Kollektiv
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
Dokumentarfilm
DDR
1983
7 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ein gestalterisch anspruchsvoller und nachdenklicher Film über die Gedenkstätte „Todesmarsch im Belower Wald“: Im späten Frühjahr 1945 wurde das Waldstück bei Wittstock für KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen und Ravensbrück zum improvisierten Zwischenlager. Sie verewigten sich und ihr Schicksal mit Inschriften an den Bäumen. Aber was heißt „ewig“? Die Bäume wachsen, verändern und erneuern ihre Haut …

Konstantin Wiesinger

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Regie
Kollektiv
Produktion
Cine-Pentama-Studio "Hans Beimler" VEB Kombinat Lokomotivbau-Elektrotechnische-Werke Hennigsdorf
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among us women

Unter uns Frauen
Sarah Noa Bozenhardt, Daniel Abate Tilahun
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Äthiopien,
Deutschland
2021
92 Minuten
Amharisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Im ländlichen Äthiopien kämpft das Personal eines Gesundheitszentrums gegen die Müttersterblichkeit an. Unermüdlich fordert es Frauen dazu auf, in der Klinik zu entbinden. Doch die Vorbehalte sind groß, ebenso wie die praktischen Hürden. Wie sollen Hochschwangere rechtzeitig eintreffen, wenn der Krankenwagen erst nach Stunden oder überhaupt nicht kommt? Entgegen dem medizinischen Rat entscheidet sich Hulu Ager, ihr Kind zu Hause zur Welt zur bringen, begleitet von einer traditionellen Hebamme.

Mit spürbarer Vertrautheit fängt das Filmteam Momente intimer Gemeinschaft zwischen Hulu Ager, den Geburtshelferinnen und anderen Frauen ein. An den Rändern des zentralen Konflikts werden die vielen Herausforderungen sichtbar, die sie in der patriarchal geprägten Gesellschaft zu bewältigen haben. Im Frisiersalon unter der Dampfhaube sind die Debatten am lebhaftesten: Beim Sex empfinde sie aufgrund ihrer Beschneidung keinerlei Freude, berichtet die medizinische Fachkraft Welela. „Du musst dich nur vorbereiten“, rät ihr eine andere Kundin. Manchmal helfe es, sich zu betrinken. Für die kecke Friseurin jedoch steht vielmehr fest: Schlechter Sex ist ein Scheidungsgrund. Untereinander teilen die Frauen ihre Wünsche und Nöte, erfahren Solidarität und sammeln Mut für kleine wie große Akte des Aufbruchs und des Widerstands. Männer haben hier allenfalls als Statisten Platz.
Sarina Lacaf

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Regie
Sarah Noa Bozenhardt, Daniel Abate Tilahun
Buch
Sarah Noa Bozenhardt
Kamera
Bernarda Cornejo Pinto
Schnitt
Andrea Munoz
Produktion
Sonja Kilbertus
Co-Produktion
Hiwot Admasu, Beza Hailu Lemma
Ton
Alex Praet
Musik
Anna-Marlene Bicking
Ausgezeichnet mit: Lobende Erwähnung (Internationaler Wettbewerb)
Filmstill An Asian Ghost Story

An Asian Ghost Story

An Asian Ghost Story
Bo Wang
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Hongkong,
Niederlande
2023
37 Minuten
Kantonesisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Der leibhaftige Geist einer verstorbenen Echthaar-Spenderin erzählt. In der Nachkriegszeit trug der Export von Echthaar-Perücken zur Wirtschaftsentwicklung Asiens bei, mit Hongkong als bedeutendem Umschlagplatz. In der Blütezeit der 1960er Jahre war „asiatisches Echthaar“ bei wohlhabenden US-Amerikanerinnen beliebt, doch dann erließen die USA ein Embargo für das darauf als „kommunistisches Haar“ kategorisierte Produkt. Hier setzt die ausgefeilte und innovativ umgesetzte Geschichte ein: Ausgehend von komplexen ökonomischen und soziopolitischen Zusammenhängen webt sie den Faden durch historische und traumartig inszenierte Ebenen.

Hongkong war und ist ein Raum des Dazwischen – zwischen Ost und West, zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Vielleicht seien deswegen so viele Gespenster in der Stadt, mutmaßt ein Protagonist. So wie der weit gereiste Geist, eine ewig wandelnde Entität und Zeitzeugin einer imperialen und kolonialistischen Vergangenheit.

Annina Wettstein

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Regie
Bo Wang
Buch
Bo Wang
Kamera
Yavuz Selim Isler, Fai Wan
Schnitt
Bo Wang
Produktion
Ruoyao Jane Yao, Jia Zhao
Ton
Franco van der Linde
Sound Design
Jeroen Goeijers
Sprecher*in
Jia Zhao, Hamza Junaid, Tommy Tse
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube Kurzfilm (Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm)
Filmstill Anhell69

Anhell69

Anhell69
Theo Montoya
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Kolumbien,
Frankreich,
Deutschland,
Rumänien
2022
75 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Aus verworfenen Casting-Aufnahmen, melancholischen Alltagsbeobachtungen und dekadenten Party-Impressionen seines Freundeskreises schöpft Theo Montoya das morbide und doch zärtliche Porträt einer jungen, queeren Generation in Kolumbien. In dem von Gewalt und Repression geprägten Land vermag sie sich eine eigene Zukunft kaum auszumalen, pflegt zum Tod indes ein enges, fast liebevolles Verhältnis.

Eigentlich hätte es ein fiktionaler Film werden sollen: eine Geistergeschichte, in der die Toten keinen Platz mehr auf den Friedhöfen finden, fortan mit den Lebenden koexistieren und auch sexuelle Beziehungen zu ihnen eingehen – was der Staat rigoros verbietet und verfolgt. Es bildet sich eine klandestine nächtliche Subkultur, in der erotische Begierden ausgelebt werden können, für die das Tageslicht die Vernichtung bedeutet. Eine Woche nachdem Montoya seinen Hauptdarsteller für das Projekt gefunden hat, stirbt dieser an einer Überdosis Heroin. Weitere Todesfälle im Freundeskreis folgen. Sie sind die Geister, die durch den Film wandeln, der letztlich entstanden ist. Dieser bewahrt sich einen dystopischen Charakter, doch die Gefahren, von denen er erzählt, sind ganz real: Sie gehören für diese jungen Leute zum Alltag in einem Medellín, das immer noch tief im Schatten von Pablo Escobar steht, und in dem die Suche nach Lebenslust und menschlicher Wärme durch labyrinthische Abgründe führt.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Theo Montoya
Buch
Theo Montoya
Kamera
Theo Montoya
Schnitt
Matthieu Taponier, Delia Oniga, Theo Montoya
Produktion
Theo Montoya, Juan Pablo Castrillón, Bianca Oana, David Hurst
Co-Produktion
Balthasar Busmann, Maximilian Haslberger
Ton
Eloisa Arcila Fernandez, Estephany Cano
Sound Design
Marius Leftărache, Victor Miu
Musik
Vlad Feneșan, Marius Leftărache
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Internationaler Wettbewerb)
Filmstill Anscht

Anscht

Anscht
Matthias Huber
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Schweiz
2022
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein liebevoll gestaltetes Dramolett um ein drolliges Puppenkerlchen mit Stupsnase und abstehenden Ohren in bedrohlichen Situationen, die wir alle aus unserer Kindheit kennen. Das Entsetzen auf dem Einmeterbrett, unter dem sich unendliche Tiefen auftun. Die Panik, wenn sich die Tür einer öffentlichen Toilette nicht mehr öffnen lässt. Jede Szene veranschaulicht Kinderängste. Hier lacht man nicht über einen kleinen Menschen in Nöten, sondern über sich selbst.

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Matthias Huber
Buch
Matthias Huber
Kamera
Matthias Huber
Schnitt
Matthias Huber
Produktion
Fred Truniger
Ton
Matthias Huber, Thomas Gassmann, Dieter Hebben
Musik
Matthias Huber
Animation
Matthias Huber
Filmvertrieb
Chantal Molleur
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Media Name: 3177325d-0c9a-46ee-8175-41265ec63959.jpg

Anxious Body

Fuan na karada
Yoriko Mizushiri
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Frankreich,
Japan
2021
6 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Tzssssidd – beinahe genussvoll langsam trennen sich Haut und Klebeband. Nüchtern physikalisch betrachtet, werden Kräfte zwischen Molekülverbänden überwunden. Yoriko Mizushiri komponiert aus diesem Phänomen kurze, hochsinnliche Variationen über Schmerz und Lust. Zurückhaltend, ruhig und Skalpell-scharf geht sie dabei vor. Ihre flächige, farbreduzierte Zeichenanimation und die begleitenden kühlen elektronischen Klänge explodieren erst im Kopf und streuen dann in den bangen, aber neugierigen Körper.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Yoriko Mizushiri
Produktion
Emmanuel-Alain Raynal, Pierre Baussaron, Nobuaki Doi / New Deer
Filmvertrieb
Luce Grosjean
Animation Perspectives 2023
Filmstill Any Instant Whatever
Any Instant Whatever Michelle Brand
Eine Person an einem Tisch. Die Zeit dreht ihre gewohnten Runden – bis sie sich verschluckt. Die Normalität verrutscht. Aus dem Tisch wird eine wilde Kombination ständig wechselnder Perspektiven.
Filmstill Any Instant Whatever

Any Instant Whatever

Any Instant Whatever
Michelle Brand
Animation Perspectives 2023
Animationsfilm
UK
2019
5 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine Person sitzt an einem schlichten Tisch. Die Zeit dreht ihre gewohnten Runden – bis sie sich verschluckt. Momente fallen zusammen, Blickwinkel auseinander, die Normalität verrutscht. Der Tisch wird zu einer nicht zu bändigenden Kombination aus ständig wechselnden Perspektiven. Die beunruhigte Person verwandelt sich in einen verzerrten Zeitkörper. Die Welt atomisiert sich in Grundformen und -farben.

André Eckardt

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Regie
Michelle Brand
Produktion
RCA London
Sound Design
Michelle Brand
Animation
Michelle Brand
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Appropriation Takes You on a Weird Ride Nina Fischer, Maroan el Sani
Eine medienhistorische Befragung der deutschen Faszination für das kolonialistische Konstrukt „Indianer“, die bis hin zu dessen Instrumentalisierung durch die „Neue Rechte“ führt.
Media Name: cd8115bb-7cf2-4eae-bc94-d955c3fad44b.jpg

Appropriation Takes You on a Weird Ride

Appropriation Takes You on a Weird Ride
Nina Fischer, Maroan el Sani
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
20 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Teils rhetorisch, teils ironisch, teils tiefgründig wird die merkwürdige, dreihundert Jahre alte Beziehung der Deutschen zu ihrer stereotypen Vorstellung von der Urbevölkerung Amerikas verhandelt. Dazu gehört auch die Frage, wie die Zuschauenden selbst zu diesem ominösen Faszinosum stehen. Als Kulisse und Ausgangspunkt einer schwebenden Fahrt durch die Geschichte vielfältiger Klischees dient die Ruine der ehemaligen US-Botschaft in Ostberlin, in der 1986 eine Ausstellung zum Thema stattfand.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nina Fischer, Maroan el Sani
Buch
Maroan el Sani, Nina Fischer
Kamera
Matthias Biber
Schnitt
Nina Fischer, Maroan el Sani
Produktion
Nina Fischer, Maroan el Sani
Ton
Hannes Hoelzl, Jochen Jezussek, Bruno Gola
Animation
Kathrin Hunze
Funding institution
Edith Russ Haus for Media Art
Sprecher*in
Britt Tully, Christoph Bach
Re-Visionen 2022
Filmstill Are You Listening!
Are You Listening! Kamar Ahmad Simon
Das warmherzige Porträt einer von Überschwemmung betroffenen Ortschaft in Bangladesch eröffnete vor zehn Jahren DOK Leipzig und hat nichts von seiner bitteren Aktualität verloren.
Filmstill Are You Listening!

Are You Listening!

Shunte ki pao!
Kamar Ahmad Simon
Re-Visionen 2022
Dokumentarfilm
Bangladesch
2012
90 Minuten
Bengali
Untertitel: 
Englisch

Zehn Jahre nach seiner Premiere hat Kamar Ahmad Simons Film nichts von seiner bitteren Aktualität verloren. Auch 2022 fliehen in Bangladesch nach Starkregen wieder Millionen Menschen vor dem Hochwasser, Hunderte Ortschaften sind überflutet oder gänzlich abgeschnitten. Am 27. Mai 2009 traf der Zyklon Aila die Küste des Landes. Die Gemeinschaft, die „Are You Listening!“ begleitet, hat sich notdürftig auf einem alten Deich eingerichtet und wartet beharrlich darauf, dass der neue gebaut wird. Mit einem guten Gespür für absurde Situationen dokumentiert der Filmemacher einen Alltag, der von der Entschlossenheit geprägt ist, eines Tages entgegen aller Wahrscheinlichkeit zurückkehren zu können.

Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Kamar Ahmad Simon
Buch
Kamar Ahmad Simon
Kamera
Kamar Ahmad Simon, Sheikh Rajibul Islam
Schnitt
Saikat Sekhareshwar Ray
Produktion
Sara Afreen
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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Areum Married Areum Parkkang
Areum Parkkang hat geheiratet und legt Teil zwei ihres autobiografischen Filmprojekts vor. Das Privatleben als Filmsujet, in dem alle Kämpfe offen ausgetragen werden.
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Areum Married

Parkkangareum gyeolhonhada
Areum Parkkang
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Südkorea
2019
86 Minuten
Englisch,
Französisch,
Koreanisch
Untertitel: 
Englisch

Ein paar Jahre nach ihrer Heirat mit Seongman beschließt Areum, zum Studieren nach Frankreich zu gehen, um endlich die Art von Filmen machen zu können, die in Korea so nicht möglich sind. Seongman hat in Frankreich jedoch nichts zu tun, und da er auch kein Französisch versteht, wird er langsam depressiv. Ein gemeinsames Projekt soll gegen das Heimweh helfen. Sie eröffnen das Ein-Tisch-Restaurant „Oegil“, um Expats aus Südkorea mit kulinarischen Erinnerungen an die Heimat zu versorgen.

Zum Filmemachen kommt Areum so natürlich nicht. Als sie schwanger wird, droht endgültig das große Chaos auszubrechen. Nach der Geburt konzentriert sie sich endlich auf ihr Studium und Seongman übernimmt die Rolle des Hausmanns – die ihn so überfordert, dass er in Streik tritt. In diesem herausfordernden Alltag gilt es, sich als Frau, Künstlerin, Mutter und Ehepartnerin zu behaupten. Das feministische Narrativ bestimmt den Blick, mit dem Areum Parkkang in diesem zweiten Teil ihres autobiografischen Filmprojekts ihr eigenes Leben, dessen Komik, Tragik und Planungsunsicherheit unter die Lupe nimmt. Der Tonfall bleibt durchgehend charmant, und die Energie der reflektierten Selbstbeschau ist mitreißend. Offensiv lässt Areum teilhaben am Hin und Her einer selbstständigen Filmemacherin zwischen Festival-Pitchings, Heimweh und Wickeltisch.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Areum Parkkang
Buch
Areum Parkkang, Moonkyung Kim
Kamera
Areum Parkkang, Seong Heo
Schnitt
Areum Parkkang
Produktion
Moonkyung Kim
Ton
Nayoon Lim
Musik
Lang Lee, De_bong
Animation
Areum Parkkang
Filmstill Armat

Armat

Armat
Élodie Dermange
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Schweiz
2022
11 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Eine junge Schweizerin sucht nach ihren armenischen Wurzeln. Liebevoll animiert, öffnen sich diverse Schubladen des gleichzeitig entstehenden Familienarchivs. Diese sehr persönliche Auseinandersetzung mit kollektiven Traumata post-migrantischer Communitys findet Bilder und Worte für Rassismus und die Schwierigkeit, mit männlichen Familienmitgliedern über Gefühle zu sprechen. Leitmotiv ist ein durch nachtblaue Landschaften wandernder Schrank, der – den Rissen zum Trotz – alle(s) zusammenhält.

Samuel Döring

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Élodie Dermange
Kamera
Élodie Dermange
Schnitt
Aurélie Sprenger
Produktion
Nicolas Burlet
Ton
Jérôme Vittoz
Musik
Sam Shalabi
Animation
Élodie Dermange, Sofia El Rhyari, Yaeka Tabara
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Kids DOK 2020
Media Name: eaa2af9b-7a32-4a55-9175-6cb9ae81082d.jpg
Arshan – Der kleine Sopran Nora Ehrmann, André Hörmann
Arshan ist zehn Jahre alt und träumt davon, Opernsänger zu werden. Als in seiner Stadt die Proben für eine Opernaufführung beginnen, geht er mit klopfendem Herzen zum Casting.
Media Name: eaa2af9b-7a32-4a55-9175-6cb9ae81082d.jpg

Arshan – Der kleine Sopran

Arshan – Der kleine Sopran
Nora Ehrmann, André Hörmann
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2019
25 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Klassische Musik ist super, findet der zehnjährige Arshan. Er lebt mit seiner Familie auf einer Ranch in Kalifornien. Er hilft, die Kühe zu füttern, er unterstützt im Haushalt. Doch in jeder freien Minute trainiert er seine Stimme. Arshans großer Traum ist es, Opernsänger zu werden. Als in seiner Stadt Mitwirkende für eine Opernaufführung gesucht werden, geht er mit klopfendem Herzen zum Casting.

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nora Ehrmann, André Hörmann
Kamera
Fridolin Schöpper, Mikki Willis
Schnitt
Vincent Assmann
Produktion
Heike Kunze
Musik
Mathias Ludwig
Broadcaster
KiKA, RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg