Schwarz-Weiß-Aufnahme: Eine Menschenmenge bewegt sich auf einen Panzer zu, der an einer Straßenecke steht.

Film und Protest: Retrospektive widmet sich Volksaufständen im Ostblock

Mit unserer diesjährigen Retrospektive „Film und Protest – Volksaufstände im Kalten Krieg“ schauen wir zurück auf den Widerstand gegen sowjetische Regime im Ostblock. Trotz der Gefahr von Zensur und politischer Verfolgung gab es in vielen Ländern mutige Filmemacher*innen, die in Bildern festhielten, was die Machthabenden lieber unsichtbar gelassen hätten.

22 Lang- und Kurzfilme aus der Zeit des Kalten Krieges

Die sieben Programme umfassen unter anderem subversive Animationsfilme, ins westliche Ausland geschmuggelte Filmaufnahmen und ungewöhnlich direkte Filme, die nur aufgrund kurzzeitig gelockerter Zensurregelungen entstehen konnten. Die Filme spannen einen zeitlichen Bogen vom 17. Juni 1953 über den „Prager Frühling“ bis zu den blutigen Unabhängigkeitskämpfen in den baltischen Staaten nach 1990. Eröffnet wird die Retrospektive am 9. Oktober mit drei Kurzfilmen, die wir beim Lichtfest Leipzig kostenlos im Hauptbahnhof zeigen (Beginn der Filmvorführung in der Osthalle ist um 18 Uhr).

Mit der Retrospektive reflektieren wir auch unsere Festivalgeschichte. Filme, die in der DDR-Zeit aus ideologischen Gründen nicht bei unserem Festival gezeigt wurden, sind Teil des Programms.

DEFA Matinee und Matinee Sächsisches Staatsarchiv knüpfen thematisch an

Mit dem Film „Wehe den Besiegten – Der 17. Juni 1953“ von Andrea Ritterbusch aus dem Jahr 1990 zeigt DOK Leipzig in der DEFA Matinee eine filmische Rekonstruktion des Volksaufstandes in der DDR. Die Matinee Sächsisches Staatsarchiv ergänzt den Themenkomplex mit einem kritischen Blick auf die sogenannte „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ und ihre wechselhafte Geschichte.

Mehr Infos finden Sie in unserer Pressemitteilung. Das gesamte Filmprogramm mit allen Filmen und Vorführungszeiten veröffentlichen wir am 21. September.


Die Retrospektive entstand in Kooperation mit der Cinémathèque Leipzig und dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden. Gefördert wurde das Programm durch Mittel der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Wir danken der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der DEFA-Stiftung sowie dem Sächsischen Staatsarchiv für die Förderung und Unterstützung der Filmreihen.

Filmstill: „Undefeated“ (Polen 1984), Regie: Marek Drążewski