What We Ask of a Statue Is That It Doesn’t Move
Eine Filmemacherin aus Athen lässt sich die Tarotkarten legen, um ihrer Schlaflosigkeit auf den Grund zu gehen. Wenn sie doch einmal einschläft, erzählt sie in der Sitzung, hat sie seltsame Träume, die sie seit Kurzem in die Wohnung ihrer Kindheit führen, wo alle zu Stein geworden sind. Solche surrealen Gedanken scheinen angesichts der aktuellen griechischen Zustände gar nicht so abwegig: soweit das Auge reicht versteinerte Denkmäler für die ruhmreiche Vergangenheit, während in der Gegenwart jede Bewegung zum Stillstand gekommen ist. Um dieses merkwürdige Paradox zu verstehen, durchblättert sie Bücher, inszeniert Fiktives, stellt Dokumentarisches her und bringt ihre sprunghaften Überlegungen ebenso verspielt wie politisch wach auf schimmerndem Zelluloid zusammen.
Einheimische auf den Straßen der griechischen Hauptstadt, die sich zum Wesen und Wirken von Statuen befragen lassen; das Manifest des Dichters Jorgos Makris von 1944, der zur Sprengung des Parthenon aufrief, und die anarchistische Splittergruppe, die sein Werk heute vollenden will; die Geschichte der politischen Gefangenen, die eine Miniatur genau dieses Baudenkmals anfertigen mussten; eine Karyatide auf Abwegen, die die Liebe entdeckt. Zeiten wie die unseren sind schwer zu begreifen, in Griechenland oder anderswo. Und vielleicht geht es nur so voran: loslaufen, leben, immer einen Schritt nach dem anderen. „Wann werden wir die Welt Stück für Stück wieder zusammensetzen?“
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