The Mad Masters
Diese bis heute streitbare Ethnofiktion ist einer der berühmtesten Filme von Jean Rouch. Er inszeniert Anhänger des Hauka-Kults in Ghana bei der Inkorporierung ihrer Kolonialherren zu deren aus Europa eingeschleppter Marschmusik. Das verstörende Werk wurde zeitgleich zum ersten Leipziger Festivaljahrgang veröffentlicht, hätte aber den Rahmen der „Kultur- und Dokumentarfilmwoche“ gesprengt. Denn die gab sich erst 1960 eine internationale Ausrichtung. Dennoch schwebt Rouch als Geist der Inspiration durch die Leipziger Festivalgeschichte: Er gilt als Begründer des Cinéma Vérité, ein in Leipzig mit größtem Interesse verfolgtes dokumentarisches Konzept, und er irritierte den kolonialen Blick, indem er afrikanische Filmemacher ermutigte, selbst über die Bilder ihres Kontinents zu bestimmen.
Thematisiert Rassismus