Mit der Weltpremiere des Dokumentarfilms „White Angel – Das Ende von Marinka“ von Arndt Ginzel ist DOK Leipzig 2023 am 8. Oktober im CineStar Leipzig eröffnet worden, eingeleitet von einem Gespräch mit dem Regisseur. Der Film dokumentiert Evakuierungs- und Rettungseinsätze in der ukrainischen Kleinstadt Marinka, Region Donezk, zwischen Frühjahr und Herbst 2022.
In seiner Begrüßung betonte unser Festivalleiter Christoph Terhechte die gesellschaftliche und politische Relevanz der beim Festival gezeigten Filme: „Nicht nur der Krieg gegen die Ukraine ist in mehreren Filmen unseres diesjährigen Programms ein Thema – in vielen geht es auch allgemein um das Verhältnis der heute unabhängigen Staaten des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs zu Russland. Die Retrospektive ‘Film und Protest – Volksaufstände im Kalten Krieg’ liefert die historische Perspektive dazu.“
Dr. Skadi Jennicke, die Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig, hob den Stellenwert von DOK Leipzig in Zeiten von Verunsicherung und dem Ringen um Wahrheit hervor: „Ein klares Bekenntnis zu Fakten, für die Stärke des Arguments und für eine kritische Auseinandersetzung, die den Dissens nicht scheut. Diese Werte zu verteidigen heißt, auch unsere Demokratie zu verteidigen. Dafür ist das DOK Leipzig ein guter Ort. Für die Stadt Leipzig ist das Festival ein unersetzbarer Höhepunkt innerhalb der Kulturlandschaft und ein Botschafter Leipzigs.“
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch, die bei der Eröffnung nicht anwesend sein konnte, stellt sich in ihren Grußworten ebenfalls hinter DOK Leipzig: „Mit dem DOK-Festival wird eine Woche des internationalen Austauschs zwischen Vertretern der Filmbranche und dem Publikum eröffnet, welches den Blick der ganzen Welt auf Leipzig und Sachsen richtet. Die ausgewählten Filme sind nicht nur unterhaltsam, sondern sie greifen auch aktuelle politische Diskussionen auf und beschäftigen sich kritisch mit unserer Lebenswelt.“
Markus Franke, Abteilungsleiter Kunst beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus verkündete bei der Eröffnungsveranstaltung die Preisträgerin für den mit 5.000 Euro dotierten Sächsischen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin. Ausgezeichnet wurde die belarusische Filmemacherin Daria Yurkevich für ihr Projekt „GENESIS“. Darin porträtiert sie ein Ehepaar, das eine kollektive Pferdefarm betreibt und alles daransetzt, die letzte noch verbliebene belarusische Pferderasse vor dem Aussterben zu bewahren und in die freie Wildbahn zu entlassen.
Bis Sonntag (15.10.) zeigen wir 225 Filme und Extended-Reality-Arbeiten aus rund 60 Ländern, darunter 44 Weltpremieren, in elf verschiedenen Spielstätten. Im DOK Stream ist vom 9. bis 15.10. täglich ein Film für 24 Stunden deutschlandweit online verfügbar. Hier geht’s zum Gesamtprogramm
„White Angel – Das Ende von Marinka“ wird ab dem 19.10. bundesweit im Kino zu sehen sein.