Kumva – Which Comes from Silence

Filmstill Kumva – Which Comes from Silence

Kumva – Which Comes from Silence

Kumva – Ce qui vient du silence
Sarah Mallégol
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Frankreich
2022
108 Minuten
Französisch,
Kinyarwanda
Untertitel: 
Englisch

Ruhig und zurückhaltend begleitet die französische Regisseurin Sarah Mallégol um die dreißigjährige Protagonist*innen, die als Kinder den Völkermord in Ruanda 1994 überlebten. An die Ereignisse von damals können sie sich nicht erinnern – weder diejenigen, deren Väter ermordet wurden, noch die, deren Eltern dafür verantwortlich waren. Eine Auseinandersetzung beginnt: konzentrierte Gespräche zwischen Generationen, die, festgehalten von einer behutsamen Kamera, nun vorsichtig die langjährige Stille brechen sollen – um verstehen, verarbeiten und trauern zu können.

Sarah Mallégol ist selbst in Ruanda aufgewachsen, vor dem Genozid. Auch sie hat keine eigenen Erinnerungen an ihre Kindheit. Aber es gibt mit Super-8-Kamera aufgenommene Familienvideos, die unbeschwerte Tage in der noch friedlichen Landschaft zeigen – und ihre Nanny von damals, Christine. Sie starb 1994. Mehr weiß die Regisseurin nicht. Ihre Motivation für diese filmische Suche ist also eine persönliche. Doch nach dem kurzen Intro überlässt sie den Raum gänzlich denjenigen, die in Ruanda heute mit dem Trauma leben, das sich wie ein Schleier über das Land gebreitet hat. Die Trauer steht im Vordergrund und die Filmarbeit leistet einen Beitrag zur notwendigen Aufarbeitung – begleitet von Gesängen und Landschaftsaufnahmen, die zusätzlich zu Erinnerungen der Überlebenden eine andere Form von Zeugnis ablegen.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sarah Mallégol
Kamera
Arnaud Alain
Schnitt
Marie Beaune
Produktion
Louise Hentgen
Ton
Eugène Safali, Pierre George, Jocelyn Robert
-
Ugo Casabianca
Ausgezeichnet mit: Preis der Interreligiösen Jury