Das Bild zeigt die Eröffnung des Festivals im Kino: das Publikum im Anschnitt, die Leinwand, die Bühne davor mit Moderatorin und Festivalleiter
Festivaleröffnung | Foto: Sophie Mahler

DOK Leipzig ist am Montag, dem 28. Oktober, im Leipziger CineStar mit der Weltpremiere des Dokumentarfilms„Tracing Light“ von Thomas Riedelsheimer feierlich eröffnet worden. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten außerdem die Vorführung des Kurzfilms „The Diffusion Pilot“ von Aurelijus Čiupas und zwei Auftritte der Musikerin Barbara Morgenstern, die als Protagonistin in „Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache“ zu sehen sein wird.

In seiner Begrüßungsrede betonte Festivalleiter Christoph Terhechte die Bedeutung von Film als Medium der Verständigung: „Was wir uns wünschen, ist ein Festival, das davon geprägt ist, dass wir einander zuhören. Wir glauben fest daran, dass das Kino uns befähigt, Widersprüche auszuhalten, und Dialoge zwischen gegensätzlichen Positionen ermöglicht. Nur so können wir gemeinsam für Frieden und Koexistenz eintreten.“

Bei der Eröffnung sprach auch Dr. Skadi Jennicke, die Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig: „In einer Zeit, in der die Welt in vielerlei Hinsicht komplexer, konfliktreicher und unübersichtlicher geworden ist, spielt DOK Leipzig eine zentrale Rolle. Die Filme, die hier gezeigt werden, erklären uns die Welt nicht – sie zeigen sie uns. Mehr denn je müssen wir als Gesellschaft bereit sein, zuzuhören, hinzusehen und uns den vielfältigen Perspektiven zu öffnen, die auch in diesem Jahr wieder in Leipzig präsentiert werden.“

Anschließend übergab Claudia Maicher, Vorsitzende des Ausschusses Wissenschaft, Hochschule, Medien, Kultur und Tourismus im Sächsischen Landtag, den mit 5.000 Euro dotierten Sächsischen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin an Ana Kvichidze für ihr Projekt „Oh, Heart Don’t Be Afraid“. Darin begleitet sie Dachi, eine junge trans* Frau aus Georgien. Dachis queere Identität wird von der Familie, dem Erzbischof und seiner konservativen Gemeinde nicht akzeptiert. Durch eine ungewöhnliche Freundschaft findet Dachi Zugang zur Magie und lernt, die eigene Realität zu verändern.

Die Juror*innen Anna Berthollet, Themba Bhebhe und Eleni Chandrinou zeigten sich beeindruckt der Originalität und Kompromisslosigkeit des Films: „Eine kraftvolle Geschichte über Isolation und Sehnsucht nach Akzeptanz, die von einer traumähnlichen Mystik erfüllt ist.“ Für den vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gestifteten Preis kamen Projekte von Regisseurinnen infrage, die für den DOK Co-Pro Market ausgewählt worden sind.

Den Abschluss der Eröffnungsveranstaltung bildete die Vorführung von „Tracing Light“, in Anwesenheit des Filmteams. Der Film geht dem Phänomen Licht auf die Spur und bringt dafür zwei Disziplinen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise damit auseinandersetzen und in den Dialog treten – die Kunst und die Physik.

Parallel zur Eröffnungsveranstaltung liefen die Filme „Simply Divine“ von Mélody Boulissière und Bogdan Stamatinsowie „Flowers of Ukraine“ von Adelina Borets in der Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs.

DOK Leipzig zeigt bis Sonntag, den 3.11., insgesamt 209 Filme und XR-Erfahrungen aus 55 Ländern. Einige der Filme präsentiert DOK Leipzig erneut bei freiem Eintritt in der Osthalle des Hauptbahnhofs sowie im Polnischen Institut. Die Goldenen und Silbernen Tauben werden am Samstagabend verliehen. Zuvor werden am Nachmittag in einer ersten Preisverleihung zahlreiche Partnerpreise vergeben.

Während der Festivalwoche sind vom 29.10. bis 3.11. täglich Filme deutschlandweit im DOK Stream online zu sehen.

 

Weitere Informationen zum Festivalprogramm finden Sie hier: Programm