Collage aus den Porträts der 12 Kurator*innen
vlnr.: Toni Acbebe Bell, Themba Bhebhe, Erika Dilday, Judy Kibinge, Mungai Kiroga, Weronika M Lewandowska, P. Mudamba Mudamba, Lucy Mukerjee, Meena Nanji, Shakira Refos, Emily Rogers, Sunil Sadarangani

DOK Leipzig startet am 3. Juli die fünfte Staffel des DOK Industry Podcasts. Von Beginn an werden die Podcasts in Zusammenarbeit mit dem Kollektiv Programmers of Colour Collective (POC2) und What's Up With Docs Podcast produziert. Die sieben neuen Folgen werden kontinuierlich bis nach dem Festival im Herbst veröffentlicht.

Der DOK Industry Podcast versteht sich als Impulsgeber für die Auseinandersetzung mit Fragen der Gleichberechtigung, Solidarität und Teilhabe im Dokumentar- und Animationsfilm. Durch die Beiträge sollen Veränderungen angestoßen, Denkhorizonte geweitet und bestehende Machtpositionen hinterfragt werden. Um der mangelhaften Repräsentation marginalisierter Filmschaffender in der europäischen Dokumentarfilmbranche entgegenzuwirken, gibt DOK Industry unterschiedlichen Akteuren eine Plattform, um ihre Arbeiten, Erfahrungen, Strategien, Initiativen und Perspektiven vorzustellen.

„Seit seinem Anfang vor fünf Jahren sollte der DOK Industry Podcast ein Ort sein, an dem durch Debatten Veränderungen in der internationalen Dokumentarfilmbranche angestoßen werden,“ erinnert Nadja Tennstedt, Leiterin von DOK Industry. „Angesichts einer Welt, die mit Kriegen und sozialen, humanitären, politischen und ökologischen Krisen überzogen ist, scheint es mehr als ein Kraftakt zu sein, nach vorne zu schauen und hoffnungsvolle Szenarien für die Zukunft zu entwerfen. Daher empfinde ich es als Privileg und große Freude, in unserem Podcast die Ideen und Gedanken unserer Kurator*innen und Redner*innen veröffentlichen zu dürfen, die sich für eine gerechtere, inklusive und kollaborative Branche einsetzen. Eine Branche, in der Zugang für marginalisierte Filmschaffende und Professionelle eine Priorität ist und in der Entscheidungskompetenz wirklich neu verteilt wird.“

Die diesjährigen Kurator*innen des DOK Industry Podcasts sind Lucy Mukerjee, Themba Bhebhe, Toni Bell, Weronika Lewandowska, Shakira Refos, Meena Nanji, Sunil Sadarangani, Judy Kibinge, Mungai Kiroga, Emily Rogers, Erika Dilday und P. Mudamba Mudamba.

In der ersten Folge der diesjährigen Staffel spricht Shakira Refos mit der Filmemacherin Lanaa Dantzler, Alumna des Black Girls Film Camps, über ihre Zeit im Camp, den Einfluss dieser Zeit auf ihren beruflichen Werdegang und Visionen zur Zukunft in der Filmbranche. Die Initiative bietet für Schwarze junge Frauen ein umfangreiches Mentorinnen-Programm an, über das Teilnehmerinnen ihre eigenen Kurzfilme entwickeln. Lanaas Ausführungen über die Notwendigkeit dieser sicheren Räume für die berufliche und persönliche Entwicklung junger BIPOC Filmemacherinnen, werden im weiteren Gespräch mit Contessa Gayles vertieft.

Eine weitere Episode rückt mit Sunil Sadarangani das indische Filmschaffen in den Fokus. Der Produzent, Journalist und Festival-Programmer lädt die Produzentin Apoorva Bakshi, die Aktivistin Srishti Bakshi sowie den Filmemacher Selvamani Selvaraj dazu ein, auf der Grundlage ihrer Erfahrungen und der Erzählbögen des Dokumentarfilm "WOMB: Women Of My Billion" und der Doku-Serie "The Hunt for Veerappan" Einblicke in die derzeitige Dokumentarfilmszene in Indien zu geben.

Judy Kibinge, Mungai Kiroga und P. Mudamba Mudamba sprechen in einer Podcast-Folge über ihre kenianische Initiative DOCUBOX, die seit über zehn Jahren als dynamischer Hub Filmemacher*innen aus der Region unterstützt. In der Episode beschreiben sie ihren Weg als Mitstreiterinnen der Graswurzelbewegung, die eine große Spannbreite an Möglichkeiten für ihre unabhängigen Filmemacher*innen initiieren, darunter die erste Filmförderung in Subsahara-Afrika für den künstlerischen Dokumentarfilm, The East African Documentary Film Fund. 

Inney Prakash, Jean-Marie Teno, Pratibha Parmar und Meena Nanji stellen Initiativen aus Kamerun und den Vereinigten Staaten vor, die Diskursräume für Filme außerhalb der kommerziellen Strukturen bieten, in denen Streaming-Anbieter und etablierte Festivals über Sichtbarkeit und Narrative bestimmen. Gemeinsam diskutieren sie neue Wege der Präsentation, des Teilens und der Distribution von experimentellen und radikaleren Filmen als jenen des Mainstreamkinos.

Emily Rogers und Erika Dilday, Mitglieder der Non-Profit Media Arts Organisation American Documentary, diskutieren mit BIPOC-Filmemacher*innen und -Protagonist*innen über ihren gemeinsamen Arbeitsprozess, künstlerische Dokumentarfilme für die Fernsehausstrahlung bei PBS zu produzieren. Dabei legen sie einen thematischen Fokus auf Themenfelder wie Repräsentation und Teilhabe in diesem Diskursraum.

 

Die DOK Industry Podcasts werden von Docs in Orbit unterstützt, einem Zusammenschluss von internationalen Filmschaffenden, und film.macht.kritisch.- Der Podcast über das *andere* Kino von Kuratorin Canan Turan.

Der Podcast wird gefördert durch Creative Europe, BKM, MDM und die Stadt Leipzig. 

Alle Folgen werden auf der DOK Leipzig Website veröffentlicht sowie bei Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts.

 

Zur ersten Folge der 5. Podcast-Staffel: DOK Industry Podcasts