Collage aus allen Filmstills der Filme, die in DOK Stream gezeigt werden
DOK Leipzig 2023

Vom 9. bis 15. Oktober präsentiert DOK Leipzig jeden Tag einen Film sowie am Festivalfreitag ein Kurzfilmprogramm als Stream für das Publikum. Die Filme und die Kurzfilmrolle stehen nach ihren Festivalpremieren jeweils für 24 Stunden im „DOK Stream“ zur Verfügung. Dies ist eine Neuerung gegenüber den Vorjahren, in denen das Onlineprogramm der Festivalwoche nachgelagert war.

Den Auftakt macht am Festivalmontag „Vika!“, der am Tag zuvor im Leipziger Hauptbahnhof kostenfrei gezeigt wird. Mit „Sick Girls“ geht es am Dienstag um die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter – erzählt aus weiblicher Perspektive. Am Mittwoch wird mit „Knit’s Island“ ein Dokumentarfilm online gezeigt, der innerhalb eines Videogames gedreht wurde. „Photophobia“ ist am Donnerstag zu sehen – ein Film über einen 12-Jährigen, der wegen des russischen Angriffskrieges Zuflucht in einer U-Bahn-Station in Charkiw sucht.

Freitag der 13. gehört dem Kurzfilm, mit einem Mix aus sechs Animations- und Dokumentarfilmen, die sich dem Thema Widerstandskraft widmen. Sie reichen von der Kunst, sich im Niemandsland eines sterilen Untersuchungsraums seiner Selbst zu vergewissern („It’s Just a Whole“), über die Resilienz von Bäumen nach dem Waldbrand („Tale of the Three Flames"), bis zum Kampf um Selbstbehauptung einer Filmemacherin im Exil, die sich und ihre Kunst in einer fremden Sprache neu erfinden muss („Smoke of the Fire“). In „A Crab in the Pool“ wird die Flucht ins Reich mythischer Wesen zum Rettungsanker, in „Wo ich wohne“ erzählt die Protagonistin mit polterndem Zweckoptimismus von ihrem Abstieg, der sich durch eine unerklärliche Verschiebung ihrer Wohnung nach unten manifestiert und in „The Wages of John Pernia“ benutzt der Regisseur Ben Young historische Bilder aus dem „Wilden Westen“, um den unerzählten Geschichten queerer Liebe zu ihrem späten Recht zu verhelfen.

Die beiden Filme, die an den zwei letzten Festivaltagen gezeigt werden, stehen ebenfalls im Zeichen der Widerstandskraft: In „For the Time Being“, zu sehen am Samstag, kämpft eine alleinerziehende Frau mit fast übermenschlicher Zähigkeit für die Unschuld ihres afroamerikanischen Mannes, der im Gefängnis sitzt, und im Animationsfilm „When Adam Changes“ (Sonntag) bleibt ein Teenager, der sich bei Hänseleien körperlich verformt, am Ende doch der, der als Einziger sein Leben im Griff hat.

Der DOK Stream mit den ausgewählten Filmen der 66. Ausgabe von DOK Leipzig ist vom 9. bis zum 15. Oktober deutschlandweit verfügbar. Die Filme sind nach dem Kauf eines Tickets an dem jeweiligen Tag von 00:01 bis 23:59 Uhr abrufbar. Sie können als Video-on-Demand über einen eingebetteten Video-Player direkt auf den jeweiligen Filmseiten unter dok-leipzig.de geschaut werden.

Der Online-Ticketverkauf startet Anfang Oktober, das Ticket kostet fünf Euro.

Zur Filmauswahl: DOK Stream 2023