DOK Leipzig zeigt zu Beginn der Festivalwoche anlässlich des Lichtfestes Leipzig, das jährlich dem Höhepunkt der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 1989 gedenkt, drei Kurzfilme im Leipziger Hauptbahnhof. Das Filmprogramm eröffnet zugleich die diesjährige Retrospektive „Film und Protest – Volksaufstände im Kalten Krieg“, die Aufstände gegen die kommunistischen Regime im Ostblock und die sowjetische Vormachtstellung in den Blick nimmt. Die Retrospektive spannt den Bogen vom 17. Juni 1953 bis hin zu den revolutionären Umbrüchen in den Jahren um 1989/90 und schaut dabei unter anderem auch auf die Volksrepublik Polen, die ČSSR und die Ungarische Volksrepublik.
Der öffentliche Filmabend zum Lichtfest umfasst drei Kurzfilme aus den Jahren 1989 bis 1991, welche die Beklemmung und Hoffnung dieser Umbruchzeit dokumentieren: „Sitis“ von Rainer Schade (DDR 1989), „The Wall“ von Anatolijs Pjatkins (Lettland 1991) und „Exit“ von Małgorzata Bieńkowska-Buehlmann (Polen 1990). Der Vorführung in der Osthalle des Leipziger Ostbahnhofs am 9. Oktober 2023 beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die 66. Ausgabe von DOK Leipzig beginnt dadurch bereits einen Tag früher, am Sonntag, dem 8.10. mit der feierlichen Eröffnung im CineStar. In der Woche bis zum 15.10. präsentiert das Festival mehr als 200 Dokumentar- und Animationsfilme in zahlreichen Spielstätten der Stadt. Zusätzlich läuft im DOK Stream während der Festivalwoche täglich ein Film für 24 Stunden online und ist deutschlandweit verfügbar.
Das diesjährige Festivalmotiv wurde erneut von dem Leipziger Grafiker und Illustrator Stefan Ibrahim entworfen und zeigt eine Papierschere. Die Originalschere, die als Vorbild diente, ist ein Fundstück aus dem Filmlager des Festivals. Während der Festivalwoche sowie online werden weitere Scherenvarianten zu entdecken sein.
„Wir haben uns auch in diesem Jahr bewusst für ein Alltagsobjekt entschieden, das viele Assoziationen zulässt“, erklärt Festivalleiter Christoph Terhechte. „Die Schere ist ein Werkzeug zur Formung und Gestaltung. In vielen Bereichen der Kunst kommt sie täglich zum Einsatz, auch bei der Filmanimation. Die Schere kreiert Neues und schafft Klarheit, sie kann auch für Loslösung und neue Perspektiven stehen. Auch die Filme, die wir zeigen, bieten mit den Mitteln der Kunst Ausschnitte aus der Welt und neue Sichtweisen an.“
Das vollständige Filmprogramm inklusive aller Termine ist ab 21. September online, dann startet auch der Ticketvorverkauf.