Die Filme, die in diesem Jahr um die Doc Alliance Awards konkurrieren, stehen fest. Jedes der sieben europäischen Dokumentarfilmfestivals, die das Netzwerk Doc Alliance bilden, hat je einen kurzen und langen Dokumentarfilm aus seinem vergangenen Programm nominiert. Mit den Doc Alliance Awards werden Nachwuchstalente des europäischen Dokumentarfilms unterstützt. Für den Langfilmpreis werden nur die Debüt- oder Zweitfilme der Regisseur*innen ausgewählt.
DOK Leipzig schickt den Langfilm „Nasim“ sowie den Kurzfilm „Light Years“ ins Rennen. In „Nasim“ begleiten die Filmemacher Ole Jacobs und Arne Büttner die Afghanin Nasim und ihre Familie im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Der beobachtende Dokumentarfilm zeigt einfühlsam den Alltag der zweifachen Mutter, die es auf beeindruckende Weise schafft, die Herausforderungen dieser unzumutbaren Extremsituation immer wieder aufs Neue zu meistern. „Nasim“ lief bei DOK Leipzig 2021 im Deutschen Wettbewerb und wurde mit dem DEFA-Förderpreis und dem ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness ausgezeichnet.
„Light Years“ von Monika Proba war im vergangenen Jahr im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm bei DOK Leipzig zu sehen. Witali und Łukasz, die Protagonisten des Films, haben das orthodoxe Seminar absolviert und müssten nun eine Familie gründen oder Mönche werden, um das Priesteramt anzutreten. Doch die beiden Freunde leben lieber in den Tag hinein, sinnieren, philosophieren und singen. Der empathische Film folgt dem Alltag der beiden Männer zwischen religiösen Verpflichtungen, den Erwartungen der Familie und ihrer zärtlichen Freundschaft.
Die 15. Doc Alliance Awards werden am 24. Mai in Cannes im Rahmen des Branchenprogramms Marché du Film vergeben. Über die Gewinnerfilme entscheidet eine Jury aus sieben internationalen Filmkritiker*innen und Branchenvertreter*innen, die ebenfalls von den Festivals ausgewählt wurden. Die diesjährige Jury bilden die Journalist*innen Esther Buss (Jungle World, Filmdienst, Der Tagesspiegel), Frederik Bojer Bové (POV.International), Teresa Vieira (Antena 3, Cineuropa), Nepheli Gambade (Critikat), Michał Walkiewicz (Filmweb) und Leila Basma (dok.revue), sowie Nicolas Wadimoff (Filmemacher, Leiter des Département Cinéma an der HEAD – Genève).
Der Doc Alliance Award wurde seit 2008 jährlich an einen abendfüllenden Dokumentarfilm vergeben, seit 2021 wird zusätzlich ein Kurzfilm ausgezeichnet. Die Awards sind mit einem Preisgeld von je 8.000 EUR dotiert, das die Filmschaffenden für ihre nächsten Projekte verwenden können. Zusätzlich zeigt jedes der Festivals im Netzwerk mindestens drei Filme der Auswahl bei seiner nächsten Ausgabe.
Teil des Netzwerks Doc Alliance sind die Festivals CPH:DOX, Doclisboa, Millennium Docs Against Gravity FF, DOK Leipzig, FIDMarseille, Ji.hlava IDFF und Visions du Réel.
Übersicht der nominierten Langfilme:
- 5 Dreamers and a Horse, Armenien/ Deutschland/ Schweiz/ Dänemark/ Georgien, Regie: Aren Malakyan und Vahagn Khachatryan, nominiert von Visions du Réel
- A Night of Knowing Nothing, Frankreich/ Indien, Regie: Payal Kapadia, nominiert von FIDMarseille
- The Eclipse, Norwegen, Regie: Nataša Urban, nominiert von CPH:DOX
- Kapr Code, Tschechische Republik/ Slowakei, Regie: Lucie Králová, nominiert von Ji.hlava IDFF
- Nasim, Deutschland, Regie: Ole Jacobs und Arne Büttner, nominiert von DOK Leipzig
- The Pawnshop, Polen, Regie: Łukasz Kowalski, nominiert von Millenium Docs Against Gravity
- Yoon, Portugal, Regie: Pedro Figueiredo Neto und Ricardo Falcão, nominiert von Doclisboa
Übersicht der nominierten Kurzfilme:
- Abyss, Dänemark, Regie: Jeppe Lange, nominiert von CPH:DOX
- Aralkum, Usbekistan/ Deutschland, Regie: Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko, nominiert von Visions du Réel
- Beautiful Solution, Tschechische Republik, Regie: Eliška Cílková, nominiert von Ji.hlava IDFF
- Joanna d'Arc, Polen, Regie: Aleksander Szamałek, nominiert von Millenium Docs Against Gravity
- Light Years, Polen, Regie: Monika Proba, nominiert von DOK Leipzig
- In the Billowing Night, Frankreich, Regie: Erika Etangsalé, nominiert von FIDMarseille
- Peace, Portugal, Regie: José Oliveira und Marta Ramos, nominiert von Doclisboa
Mehr Informationen zu den nominierten Filmen: Doc Alliance Nominations