Nadja Tennstedt wird von nun an die Branchenangebote von DOK Leipzig gestalten. Sie folgt damit auf die langjährige Leiterin Brigid O’Shea.
Seit vielen Jahren im Filmbereich tätig, bildete Nadja Tennstedt zunehmend einen Schwerpunkt auf den Dokumentarfilm und den unabhängigen Film. Zuletzt übernahm Tennstedt die Koordination des DocSalon, der Dokumentarfilmplattform des European Film Market (EFM) der Berlinale, wo sie die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Dokumentarfilmbranche vorantrieb.
„Wir sind glücklich, mit Nadja Tennstedt eine erfahrene und von Dokumentarfilmschaffenden in aller Welt hochgeschätzte Mitarbeiterin zu gewinnen, die sich ihr Renommee durch Leidenschaft, Fantasie und engagiertes Eintreten für Vielfalt erworben hat“, sagt Festivalleiter Christoph Terhechte.
Vor ihrer Zeit beim DocSalon war Tennstedt, die Filmproduktion in New York studierte, in zahlreichen Feldern der Filmdistribution tätig. Bei Milestone Films leitete sie die Bereiche internationaler Verkauf und Filmakquise, das Marketing verantwortete sie bei Zeitgeist Films, einem Vertrieb für Independent-Filme. Nach ihrer Rückkehr aus den USA arbeitete sie für Filmfestivals wie Locarno oder die Berlinale.
„In den vergangenen Jahren habe ich an DOK Industry als Fachbesucherin teilgenommen und war bezaubert. In einer freundlichen und gemeinschaftlichen Atmosphäre bietet DOK Industry eine effiziente Branchenplattform, die mich mit ihren vielfältigen Angeboten für internationale Fachbesucher*innen überzeugt“, so Nadja Tennstedt. Mit Blick in die Zukunft fährt sie fort: „Veränderungen in der internationalen Filmindustrie, die durch die Pandemie stark beschleunigt wurden, stellen die gesamte Dokumentarfilmgemeinschaft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig ergeben sich daraus Chancen, bestehende Modelle und Strukturen neu zu denken und zu verändern. Ich freue mich sehr darauf, diese Entwicklungen an der Seite von Christoph Terhechte und zusammen mit all meinen Kolleg*innen zu begleiten und zu fördern und dadurch die Doc Community zu unterstützen. Dabei ist es mein Ziel, die Angebote von DOK Industry stetig weiterzuentwickeln und sie an die Veränderungen in Bezug auf Finanzierung, Produktion und Vertrieb von Dokumentarfilmen anzupassen.“
Auch im Rahmen des DocSalon war sie zuletzt damit beschäftigt, bestehende Strukturen neu zu denken und inklusive Modelle zu entwickeln. Zusammen mit Themba Bhebhe, dem Leiter der EFM Diversity & Inclusion Initiative, entwickelte sie das DocSalon Toolbox Programme, das etabliert wurde, um Filmschaffenden aus marginalisierten Gruppen und dem globalen Süden mithilfe maßgeschneiderter Programme den Einstieg in den internationalen Filmmarkt zu erleichtern. Außerdem führte sie in Kollaboration mit Archive Producerin Monika Preischl den Archive Day ein, die erste Geschäftsplattform Deutschlands, die sich der filmischen Arbeit mit Archivmaterial widmet. „Wichtig sind mir im Rahmen meines Schaffens besonders der Fokus auf die Teilhabe von Kreativen aus unterrepräsentierten Gruppen und das Infragestellen von in der Dokumentarfilmbranche existierenden Machtstrukturen“, erläutert Nadja Tennstedt.
„Ganz besonders möchte ich Brigid O’Shea danken, die DOK Industry in den letzten zehn Jahren geleitet hat und die Plattform gemeinsam mit ihrem Team zu einem wunderbaren Ort für die Doc Community gemacht hat“, schließt Nadja Tennstedt.