Erstmals wird es bei DOK Leipzig einen eigenen Animationsfilm-Wettbewerb für Langfilme geben. Eine dreiköpfige Jury wird während der Festivalwoche über die Vergabe der Goldenen Taube entscheiden. „In den vergangenen Jahren gab es hervorragende künstlerische Animationsfilme, die zu DOK Leipzig passen und das Potenzial haben, hier auf ein enthusiastisches Publikum zu treffen“, erläutert Christoph Terhechte, der im Januar 2020 die Intendanz und Geschäftsführung von DOK Leipzig übernommen hat. Um das Festival als Plattform für den langen Animationsfilm zu etablieren, wird das Programmteam neben den kurzen verstärkt auch lange Animationsfilme scouten und nach Leipzig einladen.
Der prestigeträchtige Internationale Wettbewerb Langfilm wird indes ausgebaut. Auch die Jury wird von 3 auf 5 Personen erweitert. Neben der Goldenen Taube vergeben die Juror*innen zudem eine Silberne Taube für einen langen Dokumentarfilm einer Nachwuchsregisseurin bzw. eines Nachwuchsregisseurs. Die bisherigen Next-Masters-Wettbewerbe werden in diesem Zuge mit den internationalen Wettbewerben für lange und kurze Filme verschmolzen. „Die Förderung junger Talente ist eines der zentralen Anliegen von DOK Leipzig. Nachwuchsfilmschaffende wie etablierte Regisseur*innen sollen gleichermaßen ihren Platz in unseren internationalen Wettbewerben erhalten“, so Terhechte.
Das umfangreiche bisherige Internationale Programm und die Sektion Spätlese werden fortan zusammengelegt und mit neuen Publikumspreisen für jeweils kurze und lange Filme versehen. Darüber hinaus wird die Sektion deutlich gestrafft.
Die programmlichen Veränderungen haben das Ziel, eine klare Programmstruktur zu schaffen, deren Angebote sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen. „DOK Leipzig hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt und ist dabei stets ein entspannter Ort geblieben, um Filme zu sehen, zu diskutieren und um berufliche Netzwerke zu erweitern“, konstatiert Terhechte. „Nachdem das Festivalprogramm in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, wird es uns in 2020 nicht zuletzt um Konsolidierung gehen“.
Entsprechend soll in diesem Jahr das Filmprogramm gut 200 Werke umfassen – im Vergleich zu über 300 Filmen, die jeweils während der vergangenen Festivaleditionen gezeigt wurden. Die Kinoauslastung soll durch eine gegebenenfalls häufigere Wiederholung der Festivalfilme die gleiche bleiben. Die Sonderprogramme wie etwa Retrospektive oder Hommage werden fester Bestandteil des Festivals bleiben, auch Kooperationen mit regionalen und nationalen Initiativen wie etwa der DEFA-Stiftung oder dem Sächsischen Staatsarchiv soll es weiterhin geben. DOK Neuland, die Ausstellung interaktiver und immersiver Arbeiten, wird ebenso weitergeführt.
„Wir wollen den hohen Qualitätsanspruch des Festivals halten, stets nach neuen filmischen Formen suchen und das Publikum bei DOK Leipzig nach wie vor aus dem Vollen schöpfen lassen. Gleichwohl arbeiten wir daran, unser Publikum nicht mit einer Fülle an Angeboten zu überfordern, sondern klar umrissene Programme zu präsentieren, die das Publikum gezielt auswählen kann“, führt der neue Festivalleiter aus.
DOK Leipzig findet in diesem Jahr vom 26. Oktober bis 1. November statt. Seit dem 3. März können Filmschaffende Dokumentar- und Animationsfilme aller Längen sowie interaktive Arbeiten für die 63. Ausgabe von DOK Leipzig einreichen.
Die insgesamt sechs Wettbewerbe bei DOK Leipzig 2020 im Überblick:
- Internationaler Wettbewerb langer Dokumentarfilm (lange Dokumentarfilme ab 41 min)
Die fünfköpfige internationale Jury dieses Wettbewerbs vergibt eine Goldene Taube für einen langen Dokumentarfilm sowie eine Silberne Taube für einen langen Dokumentarfilm einer Nachwuchsregisseurin oder eines Nachwuchsregisseurs (maximal dritte Regiearbeit nach Abschluss der Ausbildung). - Internationaler Wettbewerb langer Animationsfilm (lange Animationsfilme ab 41 min)
Die dreiköpfige internationale Jury dieses Wettbewerbs vergibt eine Goldene Taube für einen langen Animationsfilm. - Internationaler Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm (kurze Dokumentar- und Animationsfilme bis 40 min)
Die dreiköpfige internationale Jury dieses Wettbewerbs vergibt je eine Goldene Taube für einen kurzen Dokumentarfilm und einen kurzen Animationsfilm. - Deutscher Wettbewerb langer Dokumentarfilm (lange Dokumentarfilme ab 41 min) [Infos siehe Dt. Wettbewerb kurz]
- Deutscher Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm (kurze Dokumentar- und Animationsfilme bis 40 min)
Die dreiköpfige Jury dieser beiden Wettbewerbe vergibt eine Goldene Taube für einen deutschen langen Dokumentarfilm sowie eine Silberne Taube für einen deutschen kurzen Dokumentar- oder Animationsfilm. - Publikumswettbewerb (Dokumentar- und Animationsfilme aller Längen)
Der Preis für einen langen Dokumentar- oder Animationsfilm sowie der Preis für einen kurzen Dokumentar- oder Animationsfilm werden durch Publikumsabstimmung nach den öffentlichen Vorführungen während des Festivals ermittelt.