Drei Porträts: Von Dominique Cabrera, Isabel Herguera und Thomas Heise

DOK Leipzig ehrt Dominique Cabrera, Isabel Herguera und Thomas Heise

Die ersten Filmprogramme unserer 67. Festivalausgabe stehen fest: Mit je einer Hommage würdigen wir zwei Filmemacherinnen: die renommierte französische Regisseurin Dominique Cabrera und die spanische Animationskünstlerin Isabel Herguera. Dem in Ost-Berlin geborenen Regisseur und Autor Thomas Heise widmen wir ein Filmprogramm, eine Abendveranstaltung und die diesjährige DEFA Matinee.

Hommage Dominique Cabrera 

Dominique Cabrera hat sich in ihrer Laufbahn zahlreichen Ausdrucksformen gewidmet, ist zwischen Kurz- und Langfilm, zwischen Spiel- und Dokumentarfilm hin- und hergewechselt. Ihre Filme wurden auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet, etwa in Cannes, bei der Berlinale, in Toronto und Locarno. 

Ihr Werk ist geprägt von ihrem sozialen Engagement und umfasst durchweg persönliche Filme. Cabreras Biografie als Algerienfranzösin, eine sogenannte „pied-noir“, aber auch ihre alltäglichen Lebenserfahrungen verhandelt sie in unterschiedlichen Intensitäten. Nicht selten sprechen ihre Filme Unbequemes an, etwa psychische und physische Krankheit, Sterben und Vergänglichkeit.

Am 31. Oktober wird Dominique Cabrera eine Meisterklasse halten. Vorab zeigen wir Chris Markers einflussreichen Experimentalfilm „Am Rande des Rollfelds“ („La Jetée“, 1962).

Hommage Isabel Herguera 

Isabel Herguera präsentierte 2023 ihren ersten langen Animationsfilm „Sultana’s Dream“ bei DOK Leipzig. Kuratorin Franka Sachse beschreibt ihre gestalterische Handschrift als visuell unverwechselbar: „Durchscheinende Farbflächen, kontrastiert mit porösen Tuschestrichen in sattem Schwarz, eigenwillige Perspektiven und eine ausdrucksstarke Animation.“ In der Gestaltung und Stimmung ihrer Filme sind Hergueras Anfänge im Bereich der freien Kunst spürbar. Der erste Teil des Hommage-Programms widmet sich ihren Kurzfilmen. Der zweite Teil versammelt Filme, die sie als Inspiratorin und Mentorin zeigen.

Am 1. November wird Isabel Herguera in einer Meisterklasse über die Wechselwirkungen zwischen individueller und dialogisch entwickelter Kreativität berichten.

„Thomas Heise (1955–2024). Nicht aufgehen“

Mit der Reihe „Thomas Heise (1955–2024). Nicht aufgehen“ würdigen wir das Filmschaffen des Regisseurs und Autors Thomas Heise. Das Programm umfasst drei dokumentarische Langfilme, die allesamt von Biografien mit Brüchen erzählen und selbst Bruchstücke vom Werk Heises darstellen, das sich nicht kategorisch einordnen lassen will.

Am Festivalfreitag, 1.11., richten wir zusätzlich einen Abend zu Ehren von Thomas Heise im CineStar aus, bei dem sein Werk mit renommierten Persönlichkeiten der Filmwelt reflektiert wird. Es werden zudem Ausschnitte von unveröffentlichtem Filmmaterial zu sehen sein, an denen Heise zuletzt arbeitete.

Die DEFA Matinee präsentiert Heises Dokumentarfilm „Volkspolizei“ (1985) sowie seine DEFA-Produktion „Imbiß Spezial“ (1990).

Mehr Infos zu den drei Programmen finden Sie in unserer Pressemitteilung.

Die Filmliste der beschriebenen Reihen finden Sie hier: Filmliste

Foto Credit: fv.l.n.r. Dominique Cabrera, Isabel Herguera, Thomas Heise | ©Victor Sicard, ©GM Films/ Inge Zimmermann