What Goes Up
Die Flugzeuge stehen still, nichts bewegt sich, nichts hebt ab auf dem US-Militärflugplatz in Arizona – bis eine junge Frau im weißen Kleid auf der Außenseite des Zauns beim idyllischen Sonnenuntergang auf einem Trampolin zu hüpfen beginnt. Aus dem stillen Off – nur durch Untertitel – vermittelt sie ihre Geschichte. Sie kommt aus Saudi-Arabien und steckt in den USA fest, weil ihr Vater ihre Ausweispapiere gestohlen hat. Das Heimweh ist so groß, dass sie drastische Maßnahmen erwägt, um wieder nach Hause zu kommen – fast lässt sie sich anmustern. Doch das US-Militär ist misstrauisch und würde sie, den Risikofaktor, nicht einmal in der Nähe des Mittleren Ostens stationieren. Aber Bagdad gibt es auch in Arizona …
Die Arbeit der Künstlerin Samar Al Summary ist eine Auseinandersetzung mit Systemen der Macht. Sie erzählt nicht nur von sich selbst, den Vorurteilen und Hindernissen, mit welchen sie als saudische Frau konfrontiert wird, sondern auch vom Absturz zweier irakischer Militärpiloten, die bei der United States Air Force ausgebildet werden sollten, aber auch nicht mehr nach Hause kommen. In ihrem dramaturgisch verdichteten Filmessay nimmt sie symbolisch den Kampf auf – sowohl gegen die Schwerkraft, die sie mit filmischen Mitteln zumindest für ein paar Momente besiegen kann, als auch gegen das Patriarchat. Das wiederum lässt sich nicht so einfach bekämpfen.
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