Vivos voco – Ich rufe die Lebenden
„Glocken läuteten dem Opfer und dem Täter, sie läuteten dem Herrn und dem Knecht, die Klänge fallen ineinander, Anfang und Ende, Leben und Tod, Schlaf und Erwachen, Arbeit und Gebet.“ Eng sind Helga Schütz’ lyrische Zeilen mit Dagnija Osite-Krügers Erkundung verflochten, die von Glocken und ihren vielen Daseinsformen erzählt. Ob eingeschmolzen als Kriegswerkzeug oder warnend bei Gefahr – „Vivos voco“, der auch über das Handwerk des Glockengießens unterrichtet, umhüllt auf unheimliche, monumentale und epochale Weise. Schütz schreibt in ihrer autofiktionalen Biografie über die gemeinsame Arbeit mit Osite-Krüger: „Wir beide und der Film, wir waren ein Team, wir und die mitbestimmenden Bilder.“