Traces of Responsibility
Schichten von Schmerz, von sich überlagernden Wahrnehmungen schält dieser Film ab. Dreißig Jahre nach dem Genozid blickt er auf Ruanda, auf das Trauma, aber auch auf Hoffnung. Ein Thema wie dieses stellt jeden Dokumentarfilm vor eine Herausforderung. Claude Lanzmanns „Shoa“ (1985) entfaltete sich über neun Stunden. „Traces of Responsibility“ komprimiert sein potenziell achtstündiges Material zu Kinovorführungen von etwa 85 bis 110 Minuten Länge. Indem verschiedene Seherfahrungen zugelassen sind, weitet sich das Bild von Ruanda, bekommt mehr als nur zwei Seiten und gibt den komplexen Dimensionen des historischen Einschnitts Raum. Völkermord-Gedenkstätten stehen dem Publikum offen, Zeitzeug*innen können angehört werden, Theaterprojekte, die Kindern Toleranz beibringen, darf man begleiten. Es liegt in unserer Hand, ob wir einen Markt, ein Kunstmuseum, eine Karaokebar besuchen oder einfach nur nach Hause wollen.
„Unsere [zwei] Geschichten allein würden ein Buch von 1.000 Seiten füllen“, sagt Semana Jumapili, eine Überlebende, der wir hier begegnen könnten. Bedenkt man die endlose Vielzahl der zu erzählenden Geschichten, stößt selbst dieser Film der vielen Wege an Grenzen. Und doch, trotz der Schrecken des Genozids, stellt er Menschen vor, in denen Trost ist. Sie inspirieren uns, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen und Wunden zu heilen, die uns dafür viel zu groß scheinen.
Bitte beachten Sie, dass Eintrittskarten erforderlich sind. Wenn Sie ein Ticket gekauft haben, laden Sie sich vor der Vorstellung die CtrlMovie-App herunter. Falls Sie Hilfe benötigen, können Sie 15 Minuten früher zur Vorführung kommen. Unser Team und unsere Volunteers werden Ihnen gerne helfen.
Thematisiert körperliche Gewalt, Kriegsszenen, Mord, Tod
Enthält Darstellungen von körperliche Gewalt, Kriegsszenen
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