Rostov – Luanda
1980 begegnet der malisch-mauretanische Stipendiat Abderrahmane Sissako auf einer Zugfahrt nach Rostow am Don dem ebenfalls in die UdSSR entsandten Angolaner Afonso Baribanga. Beide sollen Russisch lernen. Sissako studiert Filmregie am WGIK in Moskau, Baribanga schlägt einen anderen beruflichen Weg ein und geht schließlich zurück nach Angola, wo ein postkolonialer Bürgerkrieg tobt. Jahre später macht sich Sissako auf die Suche nach dem von der Bildfläche verschwundenen Freund, bereist seine und Baribangas afrikanische Heimaten, in denen die alten und neuen Weltmächte verheerende Spuren hinterließen. 1997 präsentierte DOK Leipzig die Langfassung von Sissakos zeit- und kolonialgeschichtshaltigem Travelogue in einer Nebensektion. Die Retrospektive 2024 zeigt eine kürzere Schnittfassung.