Pelikan Blue
Auch Ákos, Petya und Laci sind im Ungarn der frühen 1990er jung und brauchen das Geld. Der Eiserne Vorhang ist gefallen, Europa liegt vor den Füßen der Freunde, doch Zugtickets nach Stockholm, Paris, Berlin oder Madrid sind für normale Leute kaum zu bezahlen. Anstatt zu verzagen, entwickeln die drei eine ausgebuffte Methode, um in den Genuss der neuen Reisefreiheit zu kommen: Sie fälschen die offiziellen, noch handschriftlich per Durchschlagvordruck ausgestellten Fahrkarten, bleichen mit Hygienereiniger die Kohlenstofftinte heraus, bügeln das Papier glatt und trocken, besorgen sich Stempel, recherchieren die Betriebsabläufe der staatlichen Eisenbahn, studieren Fahrpläne, Preise und Routen, füllen die Felder der Formulare neu aus. Und fahren los. Aber: Da geht noch mehr. Ein blindverliebtes Gefühl bringt eine Geschäftsidee in Gang. Wie wäre es, diese sehr speziellen Tickets anderen Bedürftigen zur Verfügung zu stellen? Aus einem werden zehn, aus 150 bald 1.000 – bis das Katz-und-Maus-Spiel mit den Behörden beginnt.
László Csákis prickelnde Gaunernovelle ist aufgeladen mit Zeitgeschichte. Über eine exzellente Montage aus gezeichneter Fiktion, authentischen Filmdokumenten und Erinnerungsberichten weitet er den Blick auf die schwebenden Jahre des gesellschaftlichen Umbruchs in seiner ungarischen Heimat.
Termine und Tickets
Eintritt frei
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