Pain That Comes in Waves
Schwangerschaft, Gebären und elterliche Fürsorge sind stark aufgeladene soziale Rollen. Der teils absurde gesellschaftliche Diskurs darüber führt – verstärkt durch hyperpositive Medienbilder und Stereotype – dazu, dass natürliche Angelegenheiten sich immer weniger natürlich anfühlen. Aus evolutionären Notwendigkeiten wurden Chiffren, die in ihrer kollektiven emotionalen Überformung kaum noch Raum für persönliche Erfahrungen lassen. Eigen- und Fremdwahrnehmung in dieser Lebensphase klaffen oft weit auseinander. Für Ängste oder Zweifel ist meist genauso wenig Platz wie für alle anderen Gefühle jenseits der allgemein vorgegebenen Glückseligkeit. Die pränatalen Entwicklungsschritte scheinen vordefiniert, genormt und erprobt. Wenig ist „richtig“, viel ist „falsch“ zu machen. Jede Entscheidung für oder gegen eine vorgeburtliche Optimierungsmaßnahme zählt. Nichts wird dem Zufall überlassen.
Doch was, wenn der Zufall doch zuschlägt? Wenn die Ultraschalldiagnose schmerzhaft ausfällt? Wie geht die detailverliebte Geburtsmedizin mit Abweichungen vom „Plan“ um, wie mit der Tatsache, dass statistisch eine von sechs Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt endet? Die Filmemacherin und Editorin Irem Schwarz kombiniert in ihrer Found-Footage-Collage furchtbar allgegenwärtige Klischeebilder auf eindringliche Weise und nähert sich diesen relevanten Fragen mit einer Stimme, die mehr ist als nur ihre eigene.
Termine und Tickets
Credits
Kontakt
paininwaves@gmail.com