Memory Hotel

Filmstill Memory Hotel

Memory Hotel

Memory Hotel
Heinrich Sabl
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2024
Animationsfilm
Deutschland,
Frankreich
2024
100 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

1945 rückt die Rote Armee auf deutschem Gebiet vor, der Zweite Weltkrieg nähert sich seinem Ende. Noch immer versuchen Familien, nach Amerika zu entkommen, doch viele Pläne misslingen. Auch die fünfjährige Sophie verliert auf der Flucht Vater und Mutter. Sie werden von Nazioffizier Scharf und einem sowjetischen Soldaten namens Wassili getötet, Hitlerjunge Beckmann ist Zeuge. Das grausame Geschehen ereignet sich in einem äußerst seltsamen Hotel, das diese vier Überlebenden fortan auf bizarre Weise an sich bindet, ganz gleich, in welchen Räumen dieses wahrhaft gruseligen Gebäudes sie sich befinden: Oben in der Lounge, wo nach und nach die neue Kundschaft kommt, unten in der Küche, wo die inzwischen erwachsene Sophie das Essen zubereitet, oder gar in einer Nische nahe des Fahrstuhlschachts, wo sich Beckmann zusammen mit den Ratten versteckt hält. Die unfreiwilligen Dauergäste altern, werden aber nicht müde, um Sophie zu buhlen.
Heinrich Sabl baut der deutsch-sowjetischen Schuld- und Bewältigungsgeschichte ein auf anregende Art verstörendes, mit Realitätszitaten dekoriertes Puppenhaus. In seinem ersten abendfüllenden Animationsfilm, an dem der Regisseur mehr als zwanzig Jahre gearbeitet hat, schickt er außergewöhnliche Figuren auf eine ebenso außergewöhnliche visuell-akustische Zeitreise durch die kriegsbeschädigten Suiten des 20. Jahrhunderts.

Andreas Körner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinrich Sabl
Buch
Heinrich Sabl
Kamera
Heinrich Sabl
Schnitt
Heinrich Sabl
Produktion
Heinrich Sabl
Ton
Torsten Ratheischak
Sound Design
Heinrich Sabl, Jochen Jezussek, Henry Labs
Musik
Erik Lautenschläger, Thomas Mävers
Animation
Heinrich Sabl, Florence Corre
Funding institution
Annedore Dreger, Thomas Janze
Performer
Steffi Kühnert