Extremely Short
Das Leben ist kurz, extrem kurz. Die Zeit zwischen Geburt und Tod scheint zu verfliegen. Ein Fingerschnipp – und schon ist alles vorbei. Die letzten Sekunden reichen gerade aus, um die Silbe „da“ auszusprechen. Genau diese Silbe, ausgehaucht mit dem letzten Atem eines Sterbenden, wird von einem Mann aufgeschnappt, der in den Straßen Tokios nach dem kürzesten aller Dinge sucht. Die Silbe wirbelt durch seine Gedanken und löst eine Suada voller Überlegungen zur japanischen Sprache aus, in die er sich zunehmend hineinsteigert. Die „da“-Wörter fliegen uns in dadaistischer Manier wie Noten im Jazz um die Ohren. Kräftige Tuschezeichnungen bewegen sich mal fließend, mal explosiv über den weißen Hintergrund. Ein letztes „da“ vollendet die Betrachtung und bringt zum Stillstand, was zuvor energisch kreisend und vibrierend das Bild dominierte. Der Sterbende schließt die Augen. Doch nach dem Ende folgt ein neuer Anfang.
„Extremely Short“ bildet den Auftakt der Reihe „Bungaku Bideo“ – Literaturvideos –, die im Auftrag der Yanai Initiative zeitgenössische japanische Literatur und internationale Animationskunst zu innovativen Komplizinnen macht. Hier begegnet Koji Yamamura einem Prosatext von Hideo Furukawa, lauscht dem vom Autor selbst gelesenen Monolog und übersetzt dessen Sprachfuror in eine aufregende visuelle Form.
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