Aferrado
Irgendwann vor Jahren wurde Joels Lebensbahn eine schiefe. Er ließ sich von der Energie skrupelloser Gangster anziehen, um für ein Handgeld kriminelle Aufträge zu erledigen. Mit Briefumschlägen und Pistolen kennt er sich seitdem aus. Jetzt aber ist der Tag gekommen, an dem er den finsteren Nachtdienst quittieren und ab sofort nur noch seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen will: Motoren reparieren, seine Autowerkstatt in Mexiko-Stadt am Laufen und Menschen in Bewegung halten. Doch ausgerechnet am Geburtstag seines geliebten Neffen lotst ihn der Bandenchef zu einem letzten Job. Joel muss in Zwiesprache mit sich selbst gehen und vor allem eine Entscheidung treffen.
Dieses Zwiegespräch verlegt Regisseur Esteban Azuela an einen Durchgangsort zwischen Dies- und Jenseits, an dem keine Entscheidung mehr revidiert, sondern nur noch nachgelebt werden kann. Mit einer komplex komponierten Melange aus Erinnerungsfetzen, Karosserieteilen und Existenzschrott holt er das atemlose Dasein seines Protagonisten adäquat auf die Leinwand. Schartige, in Einzelbildschaltung animierte 3D-Scans sowie Blick- und Handlungsführung aus der Frühzeit der Ego-Shooter-Games beschwören stilbewusst das urbane Mexiko der 1990er Jahre herauf: hitzig, bedrohlich, allen Stillstand verweigernd.
Enthält Darstellungen von körperliche Gewalt, Mord, Drogenkonsum
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