Where the Jasmine Always Blooms
Eine dürftig beleuchtete, karg eingerichtete Wohnung, das Tonrauschen und Surren eines offenen Mikrofons. Es folgt ein Streitgespräch auf Arabisch zwischen Mutter und Sohn. Sie beschwert sich über seine Lethargie. Er sieht keinen Sinn in der Schule, wenn das Land im Krieg ist. Schließlich macht sich der Junge auf den Weg durch die belebten Straßen seiner Nachbarschaft, die chaotisch aus Alltag und Kriegstrümmern zusammengeflickt sind.
Husein Bastouni rekonstruiert mit einer 3D-Grafiksoftware aus seinen persönlichen Erinnerungen heraus die Situation im palästinensischen Flüchtlingsviertel Jarmuk in Süddamaskus, als das Gebiet im Syrienkrieg zwischen die Fronten geriet. Visuell und akustisch – ja, fast sogar olfaktorisch – zieht einen sein Film von den ersten Sekunden an mit erschreckender Unmittelbarkeit und doch poetisch in diese Lebenswelt hinein. In einem Schockmoment werden der Rhythmus langsamer, die Bilder spärlicher, aber die Reflexionen des Protagonisten glasklar. In der Stille der Gedanken gleitet der Blick wie bei einem Tauchgang durch eine versunkene Stadt und ein verlorenes Zuhause.
Enthält Darstellungen von Kriegsszenen
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