Weil ich ein Dicker bin
„Alle sagen, die Dicken essen zu viel. Aber ganz so einfach ist das nicht“, erklärt Christiane Hein gleich zu Beginn ihres Films, der den siebenjährigen Robert Becher aus Erfurt bei seinem Kampf gegen die Pfunde begleitet. Die Etappen reichen von einem Diätsanatorium samt „Safttag“ über erniedrigenden Schulsportunterricht bis hin zu einem Besuch bei Verwandten auf dem Land, wo Robert ein Leben fernab von Hänseleien und Selbstgeißelung erfährt. Hier lässt der Junge los – nicht leicht, wenn die Gedanken ans Gewicht den Alltag umzäunen. Immer wieder platziert Regisseurin Hein eine Waage als Symbolbild, die an ein guillotinenhaftes Folterinstrument erinnert. Ein mitfühlendes Porträt.