Truth or Dare
Die Kamera gleitet durch ein nächtliches unbelebtes Berlin, dokumentiert entkörperlichte Tanzflächen, auf denen Scheinwerfer ins Leere leuchten. Auf der Tonspur Erzählungen von Sehnsucht und Begehren. Eine kurze visuelle Reminiszenz an Lockdowns und Rückzüge in bürgerliche Intimsphären, bedrohlich für eine sexpositive Kultur, die die konsensuelle, offene Begegnung von Körpern einfordert. Doch Menschen, Neugier und Lust erobern den Film zurück. Gemeinsam die Softness erforschen, schauen, wo die Körper hinführen, zulassen, dass sich Hautzellen und Nervenenden kennenlernen – und bei jedem Schritt nachfragen, wo die Grenzen liegen. Das ist das Programm von drei Paaren und einer Gruppe sexpositiver Personen, die sich hier begegnen. „Wahrheit oder Pflicht“ wird gespielt, seit jeher ein Vorwand, um Tabus zu überwinden.
Was Maja Classen mit ihnen erkundet, ohne es fixieren zu wollen, ist, wie Konsens eine neue Sexualität ermöglicht. Auch der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gehört zum Spiel, die Eigenverantwortung in Darkrooms, die aus der Sozialisation mitgeschleppten Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit und Liebe, die wieder verfremdet werden müssen. Nichts, was man sieht, geht über Grenzen hinaus. Nichts, was passiert, passiert ohne Zustimmung. Und doch ist nichts davon selbstverständlich. „Die Freude am Dasein – am genau da Sein.“
Enthält Darstellungen von nudity, explicit sex scenes
Trailer
Termine und Tickets
Credits
Kontakt
office@poison-berlin.com