Miralles

Filmstill Miralles

Miralles

Miralles
Maria Mauti
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2024
Dokumentarfilm
Spanien,
Mexiko
2024
90 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Über zwanzig Jahre liegt der Tod des katalanischen Architekten Enric Miralles bereits zurück. Mit seinen Bauten hinterließ er nicht nur in und um Barcelona ikonische Spuren – auch das schottische Parlament in Edinburgh beruht auf seinen Entwürfen. Maria Mauti nähert sich ihrem imposanten Protagonisten auf poetische Weise, in elf Variationen. Sie führen zur Friedhofsanlage Igualada, zu einem Gemeindezentrum in Hostalets de Balenyà, zur Sporthalle in Huesca oder zum Bürowolkenkratzer Torre Marenostrum in Barcelona. Auch das Wohnhaus des Architekten mitsamt seinen offenen und zugleich verwinkelten Zügen erhält einen gewichtigen Platz, wird zu Ausgangsstätte und Epizentrum eines besonderen Geistes.
Mit Sorgfalt tastet Maria Mauti die noch immer belebten Architekturen ab, setzt sie in Szene. So scheint sich in Huesca der Geruch einer verschwitzten Fußballmannschaft mit dem omnipräsenten, kühlen Rohbeton zu mischen, während im futuristischen Gemeindezentrum eine Gruppe spanischer Cowboys und Cowgirls die Lederstiefel schwingt. „Miralles“ kommt, trotz aller Tragik, die sich aus dem jäh abgebrochenen Werk des zu früh Verstorbenen speist, mit einem gewissen Witz daher. Als schwebender Essay, der sich sowohl persönlich als auch theoretisch äußert, entsteht eine Vielschichtigkeit, die selbst an einen Miralles-Entwurf erinnert: luftig und dicht, abrupt und fließend, unbedingt eigensinnig.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maria Mauti
Kamera
Ciro Frank Schiappa
Schnitt
Núria Esquerra
Produktion
Antonio Chavarrías, Alba Bosch
Ton
Eva Valiño, Bernat Fortiana, Leo Dogan, Lucía Herrera
Filmvertrieb
Yvette De los Santos
Nominiert für: Silberne Taube, Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
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