Lapilli

Filmstill Lapilli

Lapilli

Lapilli
Paula Ďurinová
Camera Lucida 2024
Dokumentarfilm
Slowakei,
Deutschland
2024
65 Minuten
Slowakisch
Untertitel: 
Englisch

Surreale Formationen, Stalaktiten, von Wasser geformtes Gestein und giftiges Blubbern. Wie eine Traumlandschaft muten die Bilder an, die für Paula Ďurinová zu einer Begehung der eigenen Seele werden. Trauer spielt eine tragende Rolle – die Großeltern Ďurinovás verstarben beide im Zuge der Covid-Pandemie. Sie sucht nach ihnen, zwischen all den Gasen und Dämpfen, taucht durch ein Gewässer, das so nicht mehr existiert, aber in dessen kühle Frische ihr Großvater einst seine Füße tauchte und das sie mit ihrer Großmutter früher durchschwamm.
„Lapilli“ vermittelt sich assoziativ und abstrakt. Gleichzeitig haben die von Ďurinová geborgenen Mineralien etwas sehr Konkretes: zusammengepresst, gestaucht oder gebrochen, scharfkantig, verätzt oder sanft geschliffen. Dabei vergleicht sich die Regisseurin einmal selbst mit einem Stein, losgelöst von seinem Felsen, fragend und orientierungslos umhertreibend: „Ich fühle keinen Halt mehr.“ Dass im Schmerz und Ausgeliefertsein größerer Kräfte liegen können, aber auch eine ganz eigene Poesie und Schönheit, daran lässt „Lapilli“ keinen Zweifel. Im Zusammenspiel mit einer organisch-experimentellen Klangfläche eröffnet sich eine intime, gleichsam universale Erfahrung.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Paula Ďurinová
Buch
Paula Ďurinová, Dane Komljen, Tamara Antonijević
Kamera
Paula Ďurinová
Schnitt
Paula Ďurinová, Deniz Şimşek
Produktion
Matej Sotník, Viera Čákanyová
Co-Produktion
Paula Ďurinová
Ton
Paula Ďurinová
Sound Design
Agnese Menguzzato, Paula Ďurinová
Musik
Petra Hermanova
Nominiert für: MDR-Filmpreis