Ibuka, Justice
Vielleicht war es wirklich die unschuldige Hand eines Babys, die am ausgestreckten Zeigefinger eines Soldaten den Verlauf dreier Leben bestimmen sollte. Lebensläufe, die eben nicht in einem frühen Tod enden, sondern sich im Asyl eines fremden Landes fortschreiben. Die Eheleute Rutikara wohnen am Rand der Hauptstadt Ruandas und nennen ihr Neugeborenes Justice, weil Gerechtigkeit wirklich das ist, was zunehmend fehlt in ihrer Heimat. Im Frühling 1994, der Kleine ist sechs Monate alt, spitzt sich die politische Lage mehr und mehr zu, die Tutsi werden als ethnische Minderheit von den Milizen der Hutu gejagt, misshandelt und ermordet. Im Sommer des Jahres erfährt die Welt vom Ausmaß der Gewalt: ein Genozid mit Hunderttausenden Toten. Auch die Rutikaras sind betroffen. Nur können sie sich mit Glück, Zufall und ihrem nicht aus dem Gleichgewicht zu bringenden Säugling in die Obhut der Vereinten Nationen retten.
Regisseur Justice Rutikara, in Kigali geboren und in Quebec aufgewachsen, ist der Sohn von Valentine und Jean-Claude, die hier im Off berichten. Sein erster Animationsfilm, getragen von flächig kolorierten Bildern, beeindruckender Sachlichkeit und milder Poesie, ist ein Erinnerungsstück, das sich aus dem Individuellen erhebt und im Klang der menschlichen Töne, all den verbindenden und bedrohlichen, eine universelle Note bekommt.
Enthält Darstellungen von Kriegsszenen, Tod
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