Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Klassenstufen: 9-13
Themen: (Deutsche) Geschichte, DDR, Grenze, Rebellion, Meinungsfreiheit, Verrat, Geheimdienst, Familie, Stasi, Widerstand
Unterrichtsfächer: Geschichte, Gemeinschaftskunde/Sozialkunde, Politik, Philosophie, Ethik
Zum Inhalt
Als „Der weiße Strich“ wird eine Kunstaktion bekannt, bei der 1986 fünf junge Männer die Mauer auf der Westberliner Seite mit einem durchgezogenen weißen Strich markieren. Sie alle stammen aus der Weimarer Punk- und Undergroundszene und sind erst kurz vorher aus der DDR ausgereist. Schon am zweiten Tag ihrer Performance lauern ihnen DDR-Grenzsoldaten auf, einer der Freunde wird durch eine verborgene Tür in der Mauer verschleppt und landet im Stasi-Gefängnis in Bautzen.
Als die Männer sich viele Jahre später im Rahmen eines Buchprojekts wieder mit der Geschichte beschäftigen und ihre Stasi-Akten durchgehen wollen, taucht plötzlich einer der ehemaligen Mitstreiter ab…. Langsam wird den Beteiligten klar, warum die Stasi schon Anfang der 1980er in Weimar immer genauestens über ihre Aktivitäten Bescheid wusste: gab es eine undichte Stelle innerhalb ihrer Gruppe?
Heute, knapp 30 Jahre später, wird der Filmdreh zum Anlass, sich noch einmal mit dieser Zeit zu beschäftigen. Gerd Kroske zeigt die Freunde von damals bei ihrem Versuch, die eigene Vergangenheit zu verstehen und damit umzugehen. In Gesprächen mit allen Beteiligten, flankiert von reichhaltigem Archivmaterial lotet Gerd Kroske die Untiefen von Verrat, Verdrängen und Vergeben aus. Er insistiert, ohne zu diskreditieren. „Striche ziehen.“ gelingt es auf eindrückliche Weise, den andauernden Balanceakt spürbar werden zu lassen, den jeder vollziehen muss, der sich ernsthaft mit Verrat und Vergebung beschäftigen will.