Filmarchiv

Sections (Film Archive)

Retrospektive 2022
Filmstill To Be Young, and What Else?
Jung sein – und was noch? Gitta Nickel
Die Jugendbrigade der Volkswerft Stralsund leistet, trotz ideologischer Mängel, Hervorragendes. Dennoch wird die Stadt zum Brennpunkt sozialistischer Wertschöpfungsverhältnisse.
Filmstill To Be Young, and What Else?

Jung sein – und was noch?

Jung sein – und was noch?
Gitta Nickel
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1977
49 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Hoch im Norden, in der Volkswerft Stralsund, trifft Gitta Nickel eine Jugendbrigade, deren Mitglieder sich unverblümt äußern: „Ich bin jetzt 27 Jahre alt. An meinem eigenen Beispiel kann ich sagen: außer Arbeit nichts gewesen, wirklich nichts. Das kann ich wirklich von mir stock und steif behaupten.“ Stralsund als Brennpunkt sozialistischer Wertschöpfungsverhältnisse: Zwar wird alle zwei Wochen ein Schiff fertiggestellt, jedoch keine Wohnungen, und an Freizeitangeboten mangelt es gleich ganz. Der Befund: Lebensqualität und Leistung stehen in keiner guten Relation zueinander. Der Zusammenhalt in der Brigade ist dennoch groß, auch wenn es, wie einige befinden, auf „ideologischem Gebiet“ noch hapert.

Carolin Weidner

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Regie
Gitta Nickel
Kamera
Niko Pawloff
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Andreas Walter
Retrospektive 2022
Filmstill Having Babies?
Kinder kriegen? Sibylle Schönemann
Ausgehend von verschiedenen Lebenssituationen und privaten Umständen bearbeitet Sibylle Schönemann das komplexe Thema Schwangerschaftsabbruch als ästhetisch ambitionierte Collage.
Filmstill Having Babies?

Kinder kriegen?

Kinder kriegen?
Sibylle Schönemann
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1976
18 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In Sibylle Schönemanns Film zum Thema Schwangerschaftsabbruch kommen sowohl junge als auch ältere Frauen zu Wort, solche, die von ihrem Partner zur Abtreibung gezwungen wurden, und andere, die sich trotz prognostizierter Schwierigkeiten für eine Austragung entschieden haben. In der Art einer Collage gearbeitet, wechselt eine Gesprächsrunde mit stilisierten Passagen, während die Kamera auch Momente in einer Klinik kurz vor und nach dem Eingriff zeigt. Der Gestus schwankt zwischen Dramatik und Lebensbejahung. Auf liberale Perspektiven wird, bis auf eine Ausnahme, verzichtet. Dem komplexen Gegenstand hätte sich Schönemann, gemeinsam mit Tamara Trampe, beinahe auch in einem Spielfilm gewidmet.

Felix Mende

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Regie
Sibylle Schönemann
Kamera
Klemens Peisker
Schnitt
Silvia Roeser
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Ton
Andreas Walter
Retrospektive 2021
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Memento Karlheinz Mund
Jüdische Friedhöfe in Berlin erinnern an Menschen und all jene Orte, an denen sie ausgelöscht wurden. Die antisemitischen Grabschändungen in Ostberlin wollte man auch auslöschen.
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Memento

Memento
Karlheinz Mund
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1966
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Nach dem Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg drehte Karlheinz Mund diese dokumentarische Begehung jüdischer Friedhöfe in Berlin. Die Grabsteine bewahren die Namen berühmter und unbekannter Menschen vor dem Vergessen. Sie bewahren ihre Sterbeorte, die zwischen Berühmten und Unbekannten keinen Unterschied machten: Auschwitz, Mauthausen. Als die Westdeutschen Kurzfilmtage Munds Film zu sich einluden, erwirkten die zuständigen Gremien dann doch eine Unterscheidung: Die der westdeutschen Presse entnommenen Bilder von antisemitischen Grabschmierereien durften bleiben, die in Ostberlin gefilmten Aufnahmen gleichen Inhalts mussten für die Kinozulassung in der DDR weichen.

Sylvia Görke

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Regie
Karlheinz Mund
Buch
Karlheinz Mund, Bodo Schulenburg
Kamera
Christian Lehmann, Werner Kohlert
Schnitt
Inge Dochow
Ton
Rolf Rolke, Otto Koch
Sprecher*in
Hilmar Thate, Hans Hardt-Hardtloff
Retrospektive 2023
Filmstill Mind the Steps!
Mind the Steps! István Orosz
Einsamkeit und Bedrohung, übersetzt in surreale Bilder, in denen die beklemmende ungarische Lebensrealität im Kommunismus der 1980er Jahre allegorisch auf den Volksaufstand von 1956 trifft.
Filmstill Mind the Steps!

Mind the Steps!

Vigyázat, lépcső!
István Orosz
Retrospektive 2023
Animationsfilm
Ungarn
1989
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Gefühl der Angst macht sich breit: In einem Wohnhaus folgen die Treppen keiner Logik, Männer verirren sich mit einem Schrank, alle Menschen sind einsam. Die surreale Bedrohung wird plötzlich real, als an der Tür die Sicherheitsbehörden läuten: „Csengőfrász“, das Symbol für die willkürliche Verhaftung vermeintlich staatsfeindlich gesinnter Bürger*innen aus der Zeit des Volksaufstandes in Ungarn.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
István Orosz
Kamera
Zoltán Bacsó
Schnitt
Magda Hap
Retrospektive 2023
Filmstill Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422
Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422 Santiago Álvarez
Fidel Castro kommentiert die Vorgänge um den Prager Frühling – mit überraschend kritischen Worten. Der Wochenschaubericht wurde 1968 aus dem Leipziger Festivalprogramm genommen.
Filmstill Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422

Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422

Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422
Santiago Álvarez
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Kuba
1968
14 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Im September 1968 kommentiert Fidel Castro die Niederschlagung des Prager Frühlings mit überraschend kritischen Worten. Seiner donnernden Rede schickt er voraus, dass sie die Sicherheit Kubas gefährden könne. Obwohl Santiago Álvarez Ehrengast beim Leipziger Festival war, wird der Wochenschaubericht aus dem Programm genommen. In dieser Retrospektive wird er nach langer Recherche erstmals in Leipzig zu sehen sein.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Santiago Álvarez
Produktion
Instituto Cubano de Arte e Industria Cinematográficos ICAIC
Retrospektive 2021
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Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956] Alain Resnais
Paul Celan, Schöpfer der „Todesfuge“, prägte mit seiner lyrisch rhythmisierten, in den Tempi springenden Übertragung die westdeutsche Rezeptionsgeschichte von Resnais‘ Film.
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Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956]

Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956]
Alain Resnais
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
1955
31 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Le sang a caillé, les bouches se sont tues“, heißt es bei Jean Cayrol. Paul Celan übersetzt: „Das Blut ist geronnen, die Münder sind verstummt“. Alain Resnais‘ Archivfilm über die nationalsozialistischen Konzentrationslager setzte neue Maßstäbe für die essayistische Form. Die Filmmusik von Hanns Eisler musste den Wechsel in eine andere Sprachfassung nicht fürchten. Aber die Worte von Jean Cayrol, mehr Elegie als Kommentar? Paul Celan, Schöpfer der „Todesfuge“ und mit Cayrol bereits als Übersetzer verbunden, wurde um die Übertragung ins Deutsche gebeten. Sein lyrischer Rhythmus, seine vom Originaltext abweichenden Tempussprünge prägten die westdeutsche Rezeptionsgeschichte von Resnais’ Film.

Sylvia Görke

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Regie
Alain Resnais
Buch
Paul Celan
Kamera
Sacha Vierny, Ghislain Cloquet
Schnitt
Alain Resnais, Henri Colpi
Produktion
Anatole Dauman, Samy Halfon, Philippe Lifchitz
Musik
Hanns Eisler
Sprecher*in
Kurt Glass
Retrospektive 2021
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Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960] Alain Resnais
Henryk Keischs Neuübersetzung für die DEFA holte Paul Celans Versäumnisse nach. In seiner Textversion kehrte die in der BRD-Fassung ausgesparte Sowjetunion in den NS-Opferkreis zurück.
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Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960]

Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960]
Alain Resnais
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
1955
31 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Le sang a caillé, les bouches se sont tues“, heißt es bei Jean Cayrol. Henryk Keisch übersetzt: „Das Blut ist getrocknet, die Münder sind verstummt“. Als Resnais Film für den Spielbetrieb in der DDR lizensiert werden sollte, schien der Rückgriff auf die westdeutsche Synchronfassung naheliegend. Doch bei der DEFA fiel Celans Textübertragung durch. Man monierte Aussparungen, die etwa aus der Sowjetunion Deportierte unter den Tisch fallen ließen. Der behördliche Schriftverkehr endete apodiktisch: Man halte den Ankauf für „unverantwortlich“. Der linientreue Schriftsteller und Übersetzer Henryk Keisch wurde mit einer Neufassung beauftragt – und holte Celans Versäumnisse selbstverständlich nach.

Sylvia Görke

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Regie
Alain Resnais
Buch
Henryk Keisch
Kamera
Ghislain Cloquet, Sacha Vierny
Schnitt
Alain Resnais, Henri Colpi
Produktion
Anatole Dauman, Samy Halfon, Philippe Lifchitz
Musik
Hanns Eisler
Sprecher*in
Raimund Schelcher
Retrospektive 2021
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Paradies und Feuerofen Herbert Viktor
Sauber, adrett, emsig, geschäftstüchtig – der bundesdeutsche Blick beobachtet in Israel Ähnlichkeiten zur BRD der Wirtschaftswunderjahre. Ein Sympathie-Statement.
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Paradies und Feuerofen

Paradies und Feuerofen
Herbert Viktor
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
BRD
1958
78 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Angelegt als Reisereportage über Israel, stellt Herbert Viktor Ähnlichkeiten zur BRD der Wirtschaftswunderjahre heraus: sauber, adrett, emsig, geschäftstüchtig. So habe sich etwa Haifa vom „Treffpunkt für arabische Karawanen und Räuberbanden“ zum modernsten Hafen der Levante gemausert. Auch der Willkommenskultur für Verfolgte aus aller Welt spricht Viktor seine Anerkennung aus. Welche Schicksale sie hinter sich haben, erläutert er nicht. Der mit inszenierten Intermezzi zum Sympathie-Statement zugespitzte Film lief 1959 unter der Schirmherrschaft von Willy Brandt in bundesdeutschen Kinos an. Auf israelische Leinwände ließ man ihn erst 1962, als das Todesurteil gegen Adolf Eichmann vom Berufungsgericht bestätigt worden war.

Sylvia Görke

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Regie
Herbert Viktor
Buch
Herbert Viktor
Kamera
Heinz Hölscher
Schnitt
Ludolf Grisebach
Produktion
Helmut Wisser
Ton
Reginald Beuthner
Musik
Bernhard Eichhorn
Sprecher*in
Herbert Viktor
Retrospektive 2022
Filmstill Petra’s Adventure
Petras Erlebnis Ingrid Reschke
Akkurat notiert Petra die Ereignisse dieses besonderen Tages, unterrichtet über Schnitzeljagd und Segelbootfahrt. Eines der ersten Filmhochschulerzeugnisse, reibungslos inszeniert.
Filmstill Petra’s Adventure

Petras Erlebnis

Petras Erlebnis
Ingrid Reschke
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1956
6 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Hinter Petra liegt ein ereignisreicher Tag: Gemeinsam mit anderen Kindern hat sie eine Schnitzeljagd absolviert, kleine Aufgaben gelöst, sich mit ihrem zugewiesenen Partner koordinieren müssen. Abenteuerliches war darunter, aber auch eine auf einer Wiese installierte Klassenzimmersituation, bei der es galt, das eigene Wissen über die heimische Flora unter Beweis zu stellen. Zum Abschluss besteigen alle Segelboote und gleiten in einen stimmungsvollen Abend. Ein Protokoll in Briefform, akkurat aufgesetzt im Pionierhaus Potsdam, fungiert dabei als Rahmen für einen der ersten vorgelegten Filme der gerade neu gegründeten Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg.

Carolin Weidner

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Regie
Ingrid Reschke
Buch
Ingrid Reschke
Kamera
Kurt Marks
Produktion
Deutsche Hochschule für Filmkunst
Retrospektive 2023
Filmstill Sitis
Sitis Rainer Schade
Sein Leben lang versucht ein Mensch, eine Mauer zu überwinden. Vergeblich. Als sich endlich unverhofft doch noch ein Tor öffnet, scheint es zu spät, um den Weg in die Freiheit zu gehen.
Filmstill Sitis

Sitis

Sitis
Rainer Schade
Retrospektive 2023
Animationsfilm
DDR
1989
11 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In einer kargen, unwirtlichen Gegend steht eine Mauer, unüberwindbar. Während die Vögel unaufhaltsam durch die Luft ziehen, müht sich ein Mensch vergeblich, ein Tor in der Mauer zu öffnen. Erst als Kleinkind, dann als Erwachsener, schließlich als Greis. Als das Tor endlich unerwartet den Weg freigibt, ist es scheinbar zu spät. Eine düstere Allegorie des Leipziger Malers und Grafikers Rainer Schade.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Rainer Schade
Buch
Rainer Schade
Kamera
Helmut Krahnert
Schnitt
Anita Uebe, Renate Ritter
Produktion
DEFA-Studio für Trickfilme
Ton
Heinz Kaiser, Thomas Weiß
Musik
Simone Danaylowa
Animation
Ralf Kukula, Wolf-Ulrich Reichel, Erika Wahl
Retrospektive 2023
Filmstill Soviet Troops in Prague and Budapest (Panorama, 29.7.1968)
Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968) anonymous
Ein neugieriger Blick auf das sozialistische Reform-Experiment in Prag, mit skeptischen Untertönen: Endet alles wie in Ungarn 1956? An der Grenze der ČSSR fahren bereits sowjetische Panzer auf.
Filmstill Soviet Troops in Prague and Budapest (Panorama, 29.7.1968)

Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968)

Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968)
anonymous
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
BRD
1968
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Prag im Juli 1968. Das westdeutsche TV-Magazin Panorama berichtet über die Situation in der ČSSR und zieht Parallelen zur Entwicklung in Budapest 1956. Neugierig und zugleich skeptisch spürt der Beitrag den Möglichkeiten einer unabhängigen Reformbewegung nach, analysiert aber zugleich nüchtern, dass die Sowjetunion dies nicht dulden wird. An der Grenze warten bereits die Panzer.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
anonymous
Produktion
ARD
Retrospektive 2023
Filmstill The Baltic Way
The Baltic Way Arūnas Matelis, Audrius Stonys
1989 zog sich eine Menschenkette Hunderte Kilometer durch Lettland, Estland und Litauen, um die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu fordern. Aufnahmen einer einzigartigen Demonstration.
Filmstill The Baltic Way

The Baltic Way

Baltijos kelias
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Litauen
1990
10 Minuten
Litauisch
Untertitel: 
Englisch

Am 23. August 1989 demonstrierten die Menschen im Baltikum ihren Zusammenhalt gegen die sowjetische Okkupation und gingen für die Souveränität der baltischen Staaten auf die Straßen. Sie bildeten eine mehr als 600 Kilometer lange Menschenkette, die sich durch Litauen, Lettland und Estland zog. Bewegende Bilder eines solitären Ereignisses, festgehalten in einer lyrischen Komposition.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Buch
Arūnas Matelis, Audrius Stonys
Kamera
S. Griškevicius, J. Martonis, A. Petraits, Z. Pomecka, Z. Putilovas, R. Damulis
Produktion
Lietuvos Kino Studija Nemencines
Ton
Viktoras Juzonis
Retrospektive 2023
Filmstill The Cathedral
The Cathedral Laila Pakalniņa
Als Sowjettruppen zur Niederschlagung der Unabhängigkeitsbewegung einfallen, werden in Riga Barrikaden errichtet. Blutige Auseinandersetzungen beginnen. Die Kathedrale wird zum Zufluchtsort.
Filmstill The Cathedral

The Cathedral

Doms
Laila Pakalniņa
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Lettland
1991
19 Minuten
Lettisch
Untertitel: 
Englisch

Der Abschlussfilm der lettischen Regisseurin an der Moskauer Filmschule liefert keine regimetreuen Bilder, sondern ist Zeugnis ihres journalistischen Hintergrunds. Als die Unabhängigkeitsbestrebungen mit militärischer Macht niedergeschlagen werden sollen, errichten die Menschen in Riga Barrikaden. Laila Pakalniņa hat die dramatischen Ereignisse festgehalten, die in ihrer Aktualität erschrecken.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Laila Pakalniņa
Buch
Laila Pakalniņa
Kamera
Gints Bērziņš
Produktion
Ināra Kolmane
Ton
Juris Riekstiņš, Ģirts Gaiķis
Retrospektive 2023
Filmstill The Orange Alternative
The Orange Alternative Mirosław Dembiński
Kann ein Zwerg gefährlich werden? Als das Kriegsrecht verhängt wird, formiert sich in Polen eine Protestbewegung, die die Ordnung des Regimes mit subversiven Kunstaktionen unterwandert.
Filmstill The Orange Alternative

The Orange Alternative

Pomarańczowa Alternatywa
Mirosław Dembiński
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Polen
1988
24 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

„Keine Freiheit ohne Zwerge!“ Welche Form der oppositionellen Logik kann greifen, wenn nichts mehr logisch ist? „Die orange Alternative“ hat Antworten. Als die Lebensbedingungen im Kommunismus die Grenze des Surrealen erreichen, beschließt die aus studentischen Kreisen hervorgegangene Protestbewegung, die Ordnung des Regimes mit dadaistischen Kunstaktionen zu unterlaufen.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Mirosław Dembiński
Kamera
Maciej Odoliński
Schnitt
Bogusława Furga
Produktion
The Polish National Film School in Łódź
Ton
Urszula Zaręba, Jan Silczak
Musik
Piotr Wilczyński
Retrospektive 2023
Filmstill The Wall
The Wall Anatolijs Pjatkins
Ein Stück der Berliner Mauer steht in Riga – als Symbol für die Freiheit, die dort erst noch errungen werden muss. Die Blicke der Menschen schwanken zwischen Hoffnung und Ungewissheit.
Filmstill The Wall

The Wall

Mūris
Anatolijs Pjatkins
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Lettland
1991
10 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Die Mauer als Symbol. Während in Berlin die tödliche Grenze bereits überwunden ist, muss die Freiheit in anderen Staaten erst noch erkämpft werden. Ein Stück der Mauer wurde 1990 nach Riga gesandt – als Zeichen der Solidarität. Ein kurzer filmischer Essay, in dem die Blicke der Menschen zwischen Hoffnung und Ungewissheit schwanken.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Anatolijs Pjatkins
Buch
Anatolijs Pjatkins
Kamera
Moisejs Bitke
Produktion
Riga Documentary Film Studio
Musik
Mārtiņš Brauns
Retrospektive 2021
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Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet Kurt Gerron, Karel Pečený
In Fragmenten überlieferte NS-Propaganda, die das Lager als Ruhesitz für jüdische „Aussiedler“ inszeniert. Der Häftling und zwangsverpflichtete Co-Regisseur Kurt Gerron starb im Gas.
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Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet

Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet
Kurt Gerron, Karel Pečený
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
1944
17 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ein nur in Fragmenten überlieferter NS-Propagandafilm, der seine Wirkung nie „erproben“ konnte. Erst intensive Forschungen identifizierten die verstreuten Reste, berichtigten den kolportierten Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ und klärten, wer den ursprünglich etwa 90-minütigen Betrugsversuch vor dessen Verschwinden überhaupt hatte sehen können. Die avisierte internationale Öffentlichkeit war 1944/1945 nicht mehr zu erreichen. Aber wäre sie von dem hier inszenierten Ruhesitz für „ausgesiedelte“ Jüdinnen und Juden überzeugt gewesen? Kurt Gerron, Film- und Theaterberühmtheit, im Getto interniert und als Co-Regisseur zwangsverpflichtet, wurde noch 1944 nach Auschwitz deportiert und vergast.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Kurt Gerron, Karel Pečený
Buch
Kurt Gerron
Kamera
Ivan Fric, Čeněk Zahradníček, Josef Cepelak, Karel Pečený
Schnitt
Ivan Fric
Produktion
Karel Pečený
Ton
Jaroslav Sechura, Josef Francek