Filmarchiv

Filmstill Pryvoz

Pryvoz

Pryvoz
Eva Neymann
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Dokumentarfilm
Ukraine
2021
72 Minuten
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Eine sentimentale Reise über den größten Markt von Odesa. Um den Prywos ranken sich Mythen. Er wird in Liedern und Büchern erwähnt, ist Herz dieser verwirrenden Stadt mit komplizierter Geschichte. Neymann betrachtet die dort Wohnenden mit Empathie: verlorene Seelen in den Körpern von Menschen, Hunden oder Katzen. Der Opernsoundtrack verleiht dem alten, lebendigen Prywos ein Gefühl von Untergang, das Realität werden wird. Seit Februar 2022 steht Odesa unter russischem Beschuss.

Daria Badior

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Eva Neymann
Kamera
Eva Neymann, Saša Oreškovic
Schnitt
Pavel Zalesov
Produktion
Gennady Kofman, Olga Beskhmelnytsina
Ton
Valentyn Pynchuk, Ivo Heger
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Filmstill Ramboy

Ramboy

Ramboy
Matthias Joulaud, Lucien Roux
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Schweiz
2022
30 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Der sechzehnjährige Cian soll nach der Schule auf dem Schäferhof der Familie einsteigen. Das Leben dort ist so rau wie die westirische Küstenlandschaft. Fürs Ausschlafen oder Fußballspielen bleibt keine Zeit. Stattdessen müssen Hammel an den Hörnern genommen werden. Aus nächster Nähe beobachtet die Kamera in dieser einfühlsamen Coming-of-Age-Studie, wie der schmächtige Kerl die herausfordernden Handgriffe des Schäferberufs erlernt, begleitet vom geduldigen und kritischen Blick des Großvaters.

Daniel Abma

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Matthias Joulaud, Lucien Roux
Kamera
Matthias Joulaud, Lucien Roux
Schnitt
Selin Dettwiler
Produktion
Jaber Debzi, Jean-Guillaume Sonnier
Ton
Yatoni Roy Cantu
Musik
Yatoni Roy Cantu
Ausgezeichnet mit: Special Mention (Internationaler Wettbewerb Kurzfilm)
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Filmstill Rebels
Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR. Pamela Meyer-Arndt
Drei Künstlerinnen, die sich nicht vom DDR-Regime zermalmen ließen: Gabriele Stötzer, Cornelia Schleime, Tina Bara. Widerständige, Rebellinnen – und nicht zuletzt auch Überlebende.
Filmstill Rebels

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.
Pamela Meyer-Arndt
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
88 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Die rauen, ungepflegten Fassaden im Prenzlauer Berg – als hätte man den Häusern die Haut abgezogen, meint Fotografin Tina Bara. In einer Platte aufgewachsen, zog es sie als junge Frau nach Ostberlin. In Konflikt mit dem Staat geriet sie schnell, genauso wie die Künstlerinnen Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer, die Regisseurin Pamela Meyer-Arndt in ihrem Film nach Erinnerungen, Traumata und schöpferischer Genese befragt.

Stötzer, Schleime, Bara – leicht hatte es keine von ihnen in der DDR. Die eine landete aufgrund einer Unterschriftenaktion im Gefängnis, der anderen setzte man mit nicht bewilligten Ausreiseanträgen zu, sie alle litten psychisch bis hin zu Schmerzzuständen. Bespitzelung, Misshandlung und Unterdrückung schlagen sich in den Werken der Frauen nieder. Tina Baras düstere Selbstporträts, aufgenommen in einer kargen Berliner Wohnung, Cornelia Schleimes als „Müllkunst“ verunglimpfte Bilder, Gabriele Stötzers Fotoserien mit Frauen in zerschnittenen Kleidern und verlaufener Schminke – Zeugnisse der Verzweiflung, aber auch Belege des Drangs zum unbedingten Selbstausdruck. Meyer-Arndt besucht die Künstlerinnen, entdeckt mit ihnen Orte der Vergangenheit wieder und beobachtet die Entstehung neuer Arbeiten. Die Erzählungen erschüttern, berühren und lösen zugleich Ehrfurcht vor den vehement beschrittenen Lebenswegen aus, die mehr als einmal direkt am Abgrund entlangführten.
Carolin Weidner

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Regie
Pamela Meyer-Arndt
Kamera
Lars Barthel
Schnitt
Andreas Zitzmann
Produktion
Andreas Schroth, Irene Höfer
Ton
Nic Nagel, Pamela Meyer-Arndt
Musik
Ulrike Haage
Nominiert für: DEFA Förderpreis, Gedanken-Aufschluss-Preis
Zeit zu handeln! 2022
Filmstill Rebellion
Rebellion Maia Kenworthy, Elena Sánchez Bellot
Mitreißende und dennoch komplexe Auseinandersetzung mit „Extinction Rebellion“, die auch interne Kontroversen der Gruppe über politische Strategien nicht ausspart.
Filmstill Rebellion

Rebellion

Rebellion
Maia Kenworthy, Elena Sánchez Bellot
Zeit zu handeln! 2022
Dokumentarfilm
UK
2021
82 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

„Extinction Rebellion“ (XR), bekannt für kreativen zivilen Ungehorsam, Blockaden und Performances, will die Politik unter Druck setzen, endlich wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise zu beschließen. Je größer die Aufmerksamkeit, desto größer der Effekt, so die Hoffnung. Doch geht diese Gleichung auf? Und wie kann eine so heterogen zusammengesetzte Bewegung gemeinsame Entscheidungen treffen? „Rebellion“ begleitet die Entwicklung der ersten XR-Gruppe in Großbritannien aus nächster Nähe, zeigt euphorische Momente genauso wie hitzige Debatten. Zur Diskussion steht schließlich, ob Wandel möglich ist, ohne Machtstrukturen zu hinterfragen – die der Gesellschaft, aber auch die in den eigenen Reihen.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Maia Kenworthy, Elena Sánchez Bellot
Kamera
Amy Newstead, Maia Kenworthy, Elena Sánchez Bellot, Tom Swindell
Schnitt
Michael Nollet
Produktion
Kat Mansoor
Ton
Rick Blything, Nikky French, Oscar Crawford
Musik
Wayne Roberts
Kids DOK 2022
Filmstill Red House
Red House Barry Doupé
Das rote Haus verwandelt sich rasant in eine Reihe fantasievoller Bilder und Figuren. In kürzester Zeit erscheinen alle möglichen Formen in knallbunten Farben auf der Leinwand.
Filmstill Red House

Red House

Red House
Barry Doupé
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Kanada
2022
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Das rote Haus löst sich auf und verwandelt sich in allerlei anderes. Das Haus setzt sich wieder zusammen, wird aber größer und breiter als vorher. Schneller als man gucken kann, erscheinen alle möglichen Formen in knallbunten Farben auf der Leinwand. Wo eben noch ein Clown war, ist auf einmal eine wilde Mischung fantasievoller Bilder und Figuren zu sehen. Und mittendrin immer wieder das rote Haus.

Lina Dinkla

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Regie
Barry Doupé
Kamera
Barry Doupé
Schnitt
Barry Doupé
Produktion
Barry Doupé
Ton
James Whitman
Sound Design
James Whitman
Musik
James Whitman
Animation
Barry Doupé
Panorama Kurzfilm 2022
Filmstill Remember How I Used to Ride a White Horse
Remember How I Used to Ride a White Horse Ivana Bošnjak Volda, Thomas Johnson Volda
Geistesabwesend ausgeführte Alltagsroutinen im Café „White Horse“ überlagern sich mit Tagträumen und Klangschleifen, bis der Realität der Boden unter den Füßen wegbricht.
Filmstill Remember How I Used to Ride a White Horse

Remember How I Used to Ride a White Horse

Sjeti se kako sam jahala bijelog konja
Ivana Bošnjak Volda, Thomas Johnson Volda
Panorama Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Kroatien
2022
10 Minuten
Kroatisch
Untertitel: 
Englisch

Im Café „White Horse“ gehen Kellnerin und Gäste apathisch ihren Routinen nach. Die Realität um sie herum scheint sich derweil immer weiter zu destabilisieren: zwischen weißem Rauschen und dem Klang von Stimmgabeln, zwischen Tagträumen mit galoppierenden Rittern und ewig wachsenden Bergen aus rieselndem Tütenzucker. Ivana Bošnjak Volda und Thomas Johnson Volda schichten diese Bilder und Töne übereinander, bis sie aufbrechen – und den Weg zum Atmen freigeben.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ivana Bošnjak Volda, Thomas Johnson Volda
Buch
Ivana Bošnjak Volda, Thomas Johnson Volda
Kamera
Ivan Slipčević
Schnitt
Iva Kraljević
Produktion
Igor Grubić
Ton
Hrvoje Nikšić
Sound Design
Hrvoje Nikšić
Musik
Hrvoje Nikšić
Animation
Ivana Bošnjak Volda, Thomas Johnson Volda
Filmvertrieb
Vanja Andrijević
Sprecher*in
Iva Kraljević
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Filmstill Revolution 21
Revolution 21 Martyna Peszko
Über lustvoll freidrehende Performances und inhaltliche Kontroversen entwickelt das Teatr 21, bestehend aus Spielbegeisterten mit Downsyndrom, eine Idee der ersehnten Autonomie.
Filmstill Revolution 21

Revolution 21

Rewolucja 21
Martyna Peszko
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Polen
2022
53 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Inspiriert von einer politischen Protestbewegung erarbeitet das Teatr 21 – ein Theaterensemble aus Spielbegeisterten mit Downsyndrom – ein Stück, in dem die Beteiligten ihre Wünsche und Forderungen artikulieren und sich zugleich mit großer Lust der kreativen Entfaltung hingeben können. Aufmerksam begleitet Martyna Peszko den Entstehungsprozess in produktiv wuseliger Probenatmosphäre, musikalisch akzentuiert durch die Improvisationen eines Free-Jazz-Trios.

2018 besetzen Menschen mit Behinderung für vierzig Tage das Regierungsgebäude in Warschau, um für mehr Unterstützung und Anerkennung zu demonstrieren. Politisch bleibt die Aktion weitgehend folgenlos, doch immerhin: Der revolutionäre Funke springt auf die Öffentlichkeit über. Das Projekt des Teatr 21 greift die Ereignisse auf, schöpft aus der Enttäuschung über den gescheiterten Aufstand. Das bringt auch künstlerisch-handwerkliche Diskussionen mit sich: Was bedeutet professionelles Schauspiel? Was hat Nacktheit mit Revolution zu tun? Und wozu muss man bei Liedern eigentlich immer die Texte verstehen? Beim Ausloten des Verhältnisses von Performance und Politik erobern sie sich eine Autonomie zurück, die ihnen im Alltag oft verwehrt bleibt: über die eigenen Körper, die eigenen Geschichten. Bühnenregie und -dramaturgie bilden dafür einen unaufdringlich klugen Rahmen. Peszkos besonnen beobachtender Werkstattbericht führt dies fort.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Martyna Peszko
Buch
Martyna Peszko
Kamera
Magda Mosiewicz
Schnitt
Olga Kalagate
Produktion
Justyna Sobczyk
Co-Produktion
Katarzyna Tymusz
Ton
Adam Buka, Martyna Peszko, Konrad Wosik
Musik
Zespol Pokusa
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Nominiert für: Young Eyes Film Award, MDR-Filmpreis, Filmpreis Leipziger Ring
Filmstill Rosemary A.D. (After Dad)

Rosemary A.D. (After Dad)

Rosemary A.D. (After Dad)
Ethan Barrett
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
USA
2021
10 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Wer heute ein Kind in die Welt setzt, trägt schwer an der neuen Verantwortung. Als Ethan Barrett als „stay at home dad“ plötzlich für das Wohlergehen seiner kleinen Tochter zuständig ist, begreift er schlagartig: Jede seiner Handlungen wird ihr Leben beeinflussen – ob er will oder nicht. Charmant, ironisch und gewitzt sondiert er, wie er ihrer perfekten Entwicklung am wenigsten im Weg stehen könnte. Nach „Burp“ (DOK Leipzig 2020) das nächste kleine Meisterwerk des untergründigen Humors.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ethan Barrett
Kamera
Ethan Barrett
Schnitt
Ethan Barrett
Produktion
Tiffany Barrett
Ton
Ethan Barrett
Musik
Ethan Barrett
Animation
Ethan Barrett
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Camera Lucida 2022
Filmstill Salamone, Pampa
Salamone, Pampa Heinz Emigholz
Betongewordene Hybris ragt in der argentinischen Pampa rund um Buenos Aires gen Himmel. Die Bauten des Francisco Salamone (1897–1959) künden von einer unbarmherzigen Moderne.
Filmstill Salamone, Pampa

Salamone, Pampa

Salamone, Pampa
Heinz Emigholz
Camera Lucida 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
62 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Schlachthäuser mit aufgesetzten Betonklingen, monumentale Friedhofsportale auf flachem Land: Architekt Francisco Salamone (1897–1959) prägte das Bild der argentinischen Pampa rund um Buenos Aires. In Teil 34 seiner Filmreihe „Photographie und jenseits“ tastet Heinz Emigholz einmal mehr Baukunst auf biografische Spuren ab. Salamone, als Kind aus Sizilien eingewandert, verwirklichte seine Ideen zwischen 1936 und 1940 – als Mussolinis Italien die Architektur als ideologisches Gewerk neuentdeckte.

Beim Rathaus von Coronel Pringles scheinen Äxte in die Fassaden zu schlagen. Anderswo wachsen steinerne Baumpilze. Und vorm Friedhof von Saldungaray formiert sich, von der Rückseite aus betrachtet, ein gigantischer Pfannkuchen oder eine Satellitenschüssel, während vorn ein leidender Jesuskopf aus dem Beton hängt. Monumentale Entwürfe, hier und da mit Elementen des Art déco oder des italienischen Futurismus versehen, die hoch in den Himmel ragen und Bedeutung markieren. Francisco Salamone wirkte in den Jahren der „Década infame“, jenes berüchtigte Jahrzehnt, auf das wenig später die Präsidentschaft Juan Peróns folgte. Ungastlich und voller Hybris muten die Gebäude an. Von Moderne und Fortschritt sollten sie künden und erhoben sich doch schreckensgleich über die Bauernschaft des Landes. Heinz Emigholz dokumentiert die einschüchternden Bauwerke aus allen erdenklichen Winkeln.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Schnitt
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Produktion
Irene von Alberti, Frieder Schlaich
Ton
Esteban Bellotto, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Filmstill Salute to the Sun

Salute to the Sun

Pozdrav suncu
Darko Masnec
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Kroatien
2022
9 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Im All ist es einsam, und wärmen kann einen nur die Sonne. Darko Masnec erweckt in seinem fantasievollen 2D-Animationsfilm Linien zum Leben und haucht abstrakten geometrischen Figuren Atem ein, als feierte Paul Klee mit den Shadoks ein farbenfrohes Bankett der Metamorphosen. Aus stilisierten Formen sprießen leuchtende organische Verbindungen, die von einer berührenden Lovestory im Weltraum erzählen.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Darko Masnec
Buch
Darko Masnec, Lana Cirkveni
Kamera
Darko Masnec
Schnitt
Darko Masnec
Produktion
Stjepan Milas
Ton
Luka Smetiško
Sound Design
Luka Smetiško
Musik
Luka Smetiško
Animation
Darko Masnec, Anita Kos, Stjepan Milas
Filmvertrieb
Vanja Andrijević
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Slaughterhouses of Modernity
Schlachthäuser der Moderne Heinz Emigholz
Von der argentinischen Pampa über das bolivianische Hochland bis in Berlins Mitte: eine messerscharfe Kritik deutscher Geschichte in ihrer sichtbarsten Ausprägung, der Architektur.
Filmstill Slaughterhouses of Modernity

Schlachthäuser der Moderne

Schlachthäuser der Moderne
Heinz Emigholz
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
80 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Ein argentinischer Baumeister, der in der Pampa Rathäuser, Friedhofsportale und Schlachthäuser wie vom modernistischen Fließband gebaut hat. Dann ein bolivianischer Architekt, dessen grellbunte Zweckbauten im Hochland jeder Beschreibung und Vorstellung spotten. Schließlich mitten in Berlin ein neuer alter Palast. Zusammenhänge gibt es in Hülle und Fülle, erbaulich sind sie alle nicht. Heinz Emigholz nutzt sie für ein Pamphlet wider Stilvergessenheit und Geschichtsfälschung.

1983 erschien der erste Film in Heinz Emigholz’ Reihe „Photographie und jenseits“; mit den beiden Arbeiten, die DOK Leipzig in diesem Jahr in der Festivalsektion Camera Lucida zeigt, sind es bereits 35. Doch obwohl „Schlachthäuser der Moderne“ zahlreiche Sequenzen der anderen beiden Werke verwendet, hat er in Form und Duktus wenig mit ihnen gemein. Kommen die genannten, eher minimalistischen Filme ohne Kommentar und teils ohne Inserts aus, so zeichnet sich dieser durch seine kantigen Monologe und seinen Mut zum Stilbruch aus. Polemik und schwarzer Humor sind nichts Ungewöhnliches in Emigholz’ Universum. Doch so vergnügt auf Krawall gebürstet wie in dieser überaus facettenreichen Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und ihren hässlichen Ausprägungen hat man ihn bisher nicht erlebt. Kein Alterswerk, eher ein neuer Aufbruch.
Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Schnitt
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Produktion
Frieder Schlaich, Irene von Alberti
Co-Produktion
Rolf Bergmann
Ton
Esteban Bellotto, Rainer Gerlach, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Musik
Kiev Stingl
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Key Collaborator
Angel Cordero Siles
Sprecher*in
Susanne Bredehöft, Heinz Emigholz, Kiev Stingl, Stefan Kolosko, Arno Brandlhuber
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Kids DOK 2022
Filmstill Soon May the Musifants Come
Seebärenlied Meike Fehre
Ahoi, die Musifanten sind wieder unterwegs! Charlie und Opa Günter bekommen Post vom kleinen grünen Kaktus aus Neuseeland. Sie stechen in See und singen dabei das Seebärenlied.
Filmstill Soon May the Musifants Come

Seebärenlied

Seebärenlied
Meike Fehre
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
4 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ahoi, die Musifanten sind zurück! Diesmal bekommen Charlie und Opa Günter Post vom kleinen grünen Kaktus aus Neuseeland und stechen mit Fuchs und Kapitän Krause in See. Unterwegs fischen sie Wildschweinchen Svenja aus dem Meer und singen das Seebärenlied. Hoch schlagen die Wellen, wenn der Zirkuselefant im Ruhestand musikalische Ausflüge in die Liedersammlung der 1920er und 1930er Jahre unternimmt.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Meike Fehre
Kamera
Sabine Dully
Schnitt
Thomas Schmidl
Produktion
Meike Fehre
Co-Produktion
Nina Paysen
Ton
Günter Röhn
Musik
Eike Hosenfeld, Moritz Denis
Animation
Vera Lalyko
Filmvertrieb
Sara Cooper
Broadcaster
RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg
Tanz in der Dunkelheit 2022
Filmstill Serpentine Dance
Serpentine Dance Louis Lumière, Auguste Lumière
In der Frühzeit des Kinos war das Publikum hungrig nach Bildern voller Lebendigkeit. Der Serpentinentanz mit anmutigen Bewegungsformen und in Farbe erfüllte diesen Wunsch.
Filmstill Serpentine Dance

Serpentine Dance

Danse serpentine
Louis Lumière, Auguste Lumière
Tanz in der Dunkelheit 2022
Dokumentarfilm
Frankreich
1897
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Bewegung, Bewegung: In der Frühzeit des Kinos war das Publikum hungrig nach Bildern voller Lebendigkeit. Sujet par excellence für viele Filmpioniere war der Serpentinentanz, bei dem mit weiten Schleiern anmutige Bewegungsformen entstanden. Die Lumières ließen zusätzlich Filmbild für Filmbild per Hand kolorieren – die Farbeffekte verstärken den plastischen Ausdruck der dynamischen Körpergeometrien.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Louis Lumière, Auguste Lumière
Kamera
Louis Lumière, Auguste Lumière
Produktion
Louis Lumière, Auguste Lumière
Extended Reality 2022
Filmstill Seven Grams
Seven Grams Karim Ben Khelifa
Smartphones sind aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber welche natürlichen und menschlichen Ressourcen braucht die Tech-Industrie für diese Innovation?
Filmstill Seven Grams

Seven Grams

Seven Grams
Karim Ben Khelifa
Extended Reality 2022
XR
Frankreich,
USA,
UK
2021
24 Minuten
Englisch,
Französisch,
Deutsch

Smartphones sind aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Weltweit befinden sich mehr als fünf Milliarden solcher Geräte in Umlauf. Jedes davon wird sogar mehr als 2.600 Mal am Tag berührt. Die AR-Erfahrung führt uns in die ungesehene Geschichte dieser Technologie und damit in die Demokratische Republik Kongo. Welche natürlichen und menschlichen Ressourcen braucht die Tech-Industrie für ihre Innovationen?

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Ausführende Produktion
Chloé Jarry, Opeyemi Olukemi
Produktionsfirma
Lucid Realities
Animation
TT Hernandez
AR Entwicklung
Novelab
Ton
Frank Weber
Buch
Karim Ben Khelifa, Juan B. Diaz
Key Collaborator
Quentin Noirfalisse
Regie
Karim Ben Khelifa
Animation Perspectives 2022
Filmstill Shape of Appetite [excerpt]
Shape of Appetite [excerpt] Tang Han, Xiaopeng Zhou
Prächtige Kunstwerke, aus Früchten geformt, verliehen der chinesischen Gastronomie einst strahlenden Glanz. Heute stehen sie im Schatten einer stark ökonomisierten Esskultur.
Filmstill Shape of Appetite [excerpt]

Shape of Appetite [excerpt]

Shi yu de xing zhuang [excerpt]
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Animation Perspectives 2022
Dokumentarfilm
China
2017
5 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Eine gigantische Berglandschaft aus Ingwer, gefertigt von fünf Köchen in einer Woche: In der chinesischen Restaurantwelt wurden einst prächtige kulinarische Kunstwerke geformt. Essen war mit Reichtum an Geld und Zeit verbunden. Die Welt ist heute kurzlebig, die Kundschaft hat sich vereinzelt. Chefköche berichten vom Zusammenhang zwischen Esskultur und sozioökonomischem Wandel in China.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Produktion
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Kids DOK 2022
Filmstill Shirampari: Legacies of the River
Shirampari: Legacies of the River Lucía Flórez
Ricky ist ein Junge der Ashéninka, der mit seiner Familie im Amazonas-Urwald von Peru lebt. Er möchte seine Ängste überwinden und geht auf die Jagd nach einem riesigen Wels.
Filmstill Shirampari: Legacies of the River

Shirampari: Legacies of the River

Shirampari: Herencias del río
Lucía Flórez
Kids DOK 2022
Dokumentarfilm
Peru,
Spanien,
USA
2022
15 Minuten
Ashéninka
Untertitel: 
Englisch, Deutsch (Overvoice)

Ricky ist ein Junge aus dem Volk der Ashéninka, der mit seiner Familie tief im Amazonas-Urwald von Peru lebt. Doch auch hier gucken die Kinder am liebsten Handyvideos. Eines Tages steht Ricky vor der Aufgabe, seine Ängste zu überwinden und auf die Jagd nach einem riesigen Wels zu gehen, der nur mit einem Haken zu fangen ist. Hier beginnt seine Reise zum Erwachsenwerden.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lucía Flórez
Kamera
Diego Pérez
Schnitt
Dana Bonilla
Produktion
Chémi Pérez
Ton
Irazema Vera
Sound Design
Martin Baus
Musik
Martin Baus