Filmarchiv

Camera Lucida 2023
Filmstill Man in Black
Man in Black Bing Wang
Ein Theater in Paris wird zur Bühne für eine eindrucksvolle Begegnung: Der hochbetagte Komponist Wang Xilin ist nackt – und entblößt die Grausamkeiten des kommunistischen Regimes in China.
Filmstill Man in Black

Man in Black

Man in Black
Bing Wang
Camera Lucida 2023
Dokumentarfilm
Frankreich,
USA,
UK
2023
60 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Nicht im Anzug, wie der Titel es vielleicht vermuten ließe, betritt Wang Xilin die Bühne, sondern völlig nackt. Er streckt und beugt sich, er wirkt, als würde er sich mit der Umgebung vertraut machen, vollführt Stimmübungen, nimmt Platz am Klavier. Wang Xilin zählt zu Chinas wichtigsten Komponisten zeitgenössischer Musik, bereits in seiner Jugend verfasste er erste Symphonien. Wang Bing gibt dem 86-Jährigen mehr als nur ein bisschen Raum. Für sein Porträt schenkt er ihm das ganze Théâtre des Bouffes du Nord in Paris.

Hier unternimmt Wang Xilin eine Rückschau auf sein von Tortur und Unterdrückung geprägtes Leben, rekapituliert die Drangsal im kommunistischen China, berichtet von ausgeschlagenen Zähnen und Albträumen, von Selbstmorden im intellektuellen Milieu. Dabei werden seine Auskünfte immer wieder durch imposante musikalische Arrangements untermalt, manchmal sogar von ihnen überstimmt. Dann donnert ein Orchester aus dem Off, Wang Xilins Körper bäumt sich auf – „Man in Black“ ist auch eine exorzistische Oral History. Der Komponist macht sich zum Instrument seiner selbst, zum Medium einer gewaltsamen Epoche und teilt seine Empfindungen buchstäblich unverhüllt.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Bing Wang
Kamera
Caroline Champetier
Schnitt
Claire Atherton
Produktion
Lihong Kong, Sonia Buchman, Nicolas R. De La Mothe
Co-Produktion
Karin Chien, Liza Essers
Ton
Erwan Kerzanet, Emmanuel Soland
Musik
Xilin Wang
Filmvertrieb
Lya Li
-
Ying Wang, Xilin Wang, Xiaoxia Zhou
Filmstill Margarethe 89

Margarethe 89

Margarethe 89
Lucas Malbrun
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Frankreich
2023
18 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

In farbenfrohen Filzstiftbildern und klaren Linien zeichnet sich das Ende realsozialistischer Unterdrückung, verhängnisvoller Liebe und stillschweigender Doppelmoral ab. Leipzig, 1989. Noch gehört die Stadt den Blauhemden der Freien Deutschen Jugend, noch ist in Festtagsansprachen von einem blühenden Land die Rede. Weggesperrt in einer psychiatrischen Klinik wegen der Zugehörigkeit zur Leipziger Punkszene und beschimpft als „Teil der feindlich-negativen Kräfte“, die die DDR von innen aushöhlen: Margarethe hält das aus. Schlussendlich sind es jedoch die fehlenden Briketts und das kalte Wasser in der Gemeinschaftsdusche, welche die junge Frau von der Nähe zu ihrem Freund Heinrich träumen lassen. Während die Proteste auf den Straßen sich entwickeln, spielt Heinrich mit seiner Band kirchlich organisierte Punkkonzerte, die eine Aussicht auf Freiheit erahnen lassen. Doch Stasi-Spitzel sind präsenter denn je – bis die gerade errungene Reisefreiheit sie mit den Lichtern des Feuerwerks in alle Winde zerstreut.

Jana Kraft

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Regie
Lucas Malbrun
Buch
Lucas Malbrun, Marie Larrivé
Kamera
Lucas Malbrun
Schnitt
Clara Saunier, Vincent Tricon
Produktion
Nicolas de Rosanbo, Céline Vanlint
Ton
Elodie Thevenin
Sound Design
Quentin Romanet
Musik
Mael Oudin
Filmvertrieb
Miguel Español Celiméndiz
Künstlerisches Design
Morgan Curt, Hippolyte Cupillard, Jean-Baptiste Peltier, Charlie Belin, Jonas Schloesing, Daria Skripka, Yehor Bondarenko, Angelina Dorozhinskaia
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Animation Night 2023
Filmstill Mario
Mario Tess Martin
Ein makabres, hypnotisches Kinderlied vom Soldaten Mario und seiner enttäuschten Liebe kündet von einem brutalen Mord. Erinnerungsbilder fließen ineinander und lassen erschauern.
Filmstill Mario

Mario

Mario
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
Niederlande,
USA
2014
3 Minuten
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

Ein makabres italienisches Kinderlied erzählt die Geschichte von Mario, einem Soldaten, der nach seiner Heimkehr aus dem Krieg erfahren muss, dass seine Freundin ihn für einen anderen Mann verlassen hat. Mario beschließt, sie zu töten. Der Film greift die ambivalente Stimmung des Liedes auf und verstärkt dessen Vibration im Raum zwischen unbedarftem Kinderspiel und brutalem Mord.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Produktion
Tess Martin
Musik
Jason Staczek
Animation
Tess Martin
Kids DOK 2023
Filmstill Me and Me
Me and Me Chiu-Ling Chen
Eine Frau lebt allein mit ihrer Katze in der Stadt. In allen möglichen Alltagsmomenten finden sich die kleinen Wunder des Lebens, und Einsamkeit verwandelt sich in eine fröhliche Melodie.
Filmstill Me and Me

Me and Me

Danren youxi
Chiu-Ling Chen
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Taiwan
2022
10 Minuten
Mandarin
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Eine Frau und eine schwarze Katze leben zusammen in der Stadt. Sie scheinen ein wenig einsam zu sein, doch machen das Beste daraus. In allen möglichen Alltagsmomenten finden sich die kleinen Wunder des Lebens, und die Einsamkeit der beiden verwandelt sich in eine fröhliche Melodie. Ein beschwingtes Stück in Schwarz-Weiß, das am Ende doch noch etwas Farbe bekommt.

Lina Dinkla

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Regie
Chiu-Ling Chen
Buch
Chiu-Ling Chen
Schnitt
Chiu-Ling Chen
Produktion
Chiu-Ling Chen
Co-Produktion
Tsung-Zhu Li
Sound Design
Chan Hon Bong, Chen-Tao Chiang
Musik
Yu-Ying Hsu
Animation
Shih-Han Huang, Pei-Chuan Huang, Chiu-Ling Chen, Ruo-Hsin Wu
Animation Perspectives 2023
Filmstill Megatrick
Megatrick Anne Isensee
In nur zwei Minuten und mit nur einer Linie das Leben durchschauen: Eine minimalistische Animation plädiert mit Witz und Tiefgang für Knicke und Abweichungen im Lauf der Dinge.
Filmstill Megatrick

Megatrick

Megatrick
Anne Isensee
Animation Perspectives 2023
Animationsfilm
Deutschland
2017
2 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Manchmal braucht es wirklich nur zwei Minuten, um das Leben zu durchschauen. Anne Isensee kommt in ihrem minimalistischen Animationsfilm schnell und geradlinig zum Punkt. Sieht dann auch verlockend aus, was die direkte Linie so als Lebenskonzept umreißt. Nur schön, dass es dann doch ein, zwei Knicke gibt. Lässig, mit Witz und Tiefgang – und 2017 mit einer Goldenen Taube bei DOK Leipzig prämiert.

André Eckardt

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Regie
Anne Isensee
Buch
Anne Isensee
Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Chandra Fleig
Sound Design
Dascha Dauenhauer, Felix Rösch, Robert Pilgram, Marcus Sander, Carl Ludwig Wetzig
Musik
Dascha Dauenhauer, Felix Rösch, Robert Pilgram, Marcus Sander, Carl Ludwig Wetzig
Animation
Anne Isensee
Filmvertrieb
interfilm Berlin Short Film Sales and Distribution
Animation Perspectives 2023
Filmstill Miles Davis: What’s Love Got to Do with It
Miles Davis: What’s Love Got to Do with It Irina Rubina
Durch das schwarze Nichts zieht ein farbig leuchtender Fluss. Geometrische Flächen umtanzen wundersame organische Gewächse. Tina Turners Hit in einer betörenden, animierten Jazzversion.
Filmstill Miles Davis: What’s Love Got to Do with It

Miles Davis: What’s Love Got to Do with It

Miles Davis: What’s Love Got to Do with It
Irina Rubina
Animation Perspectives 2023
Animationsfilm
Deutschland
2022
4 Minuten
Englisch

Durch das schwarze Nichts zieht ein farbig leuchtender Fluss. Geometrische Flächen umtanzen in kleinen Wiederholungsschleifen wundersame organische Gewächse. Die abstrakten Linien, Rechtecke und Halbkreise bilden kurz auflebende Figuren. Tina Turners Klassiker in der musikalischen Interpretation von Miles Davis und der animierten Bildwelt von Irina Rubina und Michelle Brand.

André Eckardt

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Regie
Irina Rubina
Buch
Irina Rubina
Produktion
Irina Rubina
Sound Design
Irina Rubina
Animation
Michelle Brand, Irina Rubina, Lewis Heriz, Anita Gill, Luca Tóth, Veronica Solomon
Retrospektive 2023
Filmstill Mind the Steps!
Mind the Steps! István Orosz
Einsamkeit und Bedrohung, übersetzt in surreale Bilder, in denen die beklemmende ungarische Lebensrealität im Kommunismus der 1980er Jahre allegorisch auf den Volksaufstand von 1956 trifft.
Filmstill Mind the Steps!

Mind the Steps!

Vigyázat, lépcső!
István Orosz
Retrospektive 2023
Animationsfilm
Ungarn
1989
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Gefühl der Angst macht sich breit: In einem Wohnhaus folgen die Treppen keiner Logik, Männer verirren sich mit einem Schrank, alle Menschen sind einsam. Die surreale Bedrohung wird plötzlich real, als an der Tür die Sicherheitsbehörden läuten: „Csengőfrász“, das Symbol für die willkürliche Verhaftung vermeintlich staatsfeindlich gesinnter Bürger*innen aus der Zeit des Volksaufstandes in Ungarn.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
István Orosz
Kamera
Zoltán Bacsó
Schnitt
Magda Hap
Filmstill Moonless

Moonless

Chandraheen
Adheep Das
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Indien
2023
24 Minuten
Hindi
Untertitel: 
Englisch

In einer mondlosen Nacht entflieht ein vorwitziger Bulle aus der Herde. Er prescht durch Felder und über Hügel, bis er schließlich an einem Tümpel zum Stehen kommt. Dort heftet sich ihm ein Stück Papier an, auf welchem ein Gedicht entsteht. Der Bulle schüttelt das Papier ab und schleicht sich in die Stadt. Dort betrachtet er die Menschen bei ihren nächtlichen Geschäften. Er wird Zeuge einer polizeilichen Ermittlung, belauscht zwei Lastwagenfahrer und beobachtet den Diebstahl eines Haltestellenhäuschens. All diese Erfahrungen werden begleitet von poetischen Kommentaren des Erzählers und kulminieren in einem köstlichen Gesangsteil, untermalt von einer Tanz- und Performance-Nummer des Bullen.

Währenddessen geraten die Menschen in der Stadt in Aufruhr über den unauffindbaren Mond. Sie suchen, diskutieren und protestieren. Doch der Mond bleibt verschwunden – bis sich der Bulle am Ende seiner Reise verwandelt.

Franka Sachse

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Regie
Adheep Das
Buch
Avanti Basargekar
Schnitt
Adheep Das
Produktion
Tamali Bhattacharya
Ton
Shivpal Singh Kang
Sound Design
Shivpal Singh Kang
Musik
Shivpal Singh Kang
Animation
Adheep Das
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Publikumswettbewerb 2023
Filmstill My Father, Nour and I
My Father, Nour and I Wiam Al-Zabari
Vor zwanzig Jahren floh der Filmemacher mit seiner Familie aus Bagdad – warum, blieb immer ein Tabu. Für seinen Sohn bricht er mit dieser filmischen Familientherapie das Schweigen.
Filmstill My Father, Nour and I

My Father, Nour and I

Mijn vader, Nour en ik
Wiam Al-Zabari
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2023
56 Minuten
Niederländisch,
Arabisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Vor zwanzig Jahren floh der Filmemacher Wiam Al-Zabari mitten in der Nacht mit seiner Familie aus Bagdad. Sein Vater, ein regimekritischer ehemaliger Botschafter, war bereits aus dem Irak entkommen und wartete in den Niederlanden auf sie. Seitdem hat in der Familie niemand mehr über diese Ereignisse gesprochen. Was damals genau geschah, blieb immer ein Tabu. Jetzt, da Wiam selbst Vater ist, merkt er, dass sein früheres Leben ihn einholt und sich immer mehr Fragen auftun. Die größte von allen: Warum mussten sie überhaupt fliehen? Wiam möchte das endlich herausfinden. Zum ersten Mal bricht er das Schweigen und beginnt, der Vergangenheit im Dialog mit seinen Eltern und Geschwistern auf den Grund zu gehen. Vor allem möchte er verhindern, dass er diese traumatischen Erfahrungen an seinen Sohn weitergibt.

In dieser filmischen Familien-Therapie richtet er sich direkt an Nour, den kleinen Sohn. Diesen Film hat Wiam sich und ihm versprochen, um die viel zu lange verdrängten Themen so aufzuklären, dass der Junge, wenn er einmal erwachsen sein wird, festen Boden unter sich fühlt. Dabei ist er schonungslos ehrlich mit sich und seinen Verwandten und wählt manch ungewöhnlichen künstlerischen Kniff. So bringt er sich als Regisseur aus dem Off selbst mit ein und analysiert kritisch die eigene Position im Gefüge aus Sprechen und Schweigen: der Versuch eines Innenblicks von außen.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Wiam Al-Zabari
Kamera
Niels van Koevorden, Jefrim Rothuizen, Wiam Al-Zabari
Schnitt
Augustine Huijsser, Renko Douze, Wiam Al-Zabari
Produktion
Hasse van Nunen, Iris Lammertsma, Renko Douze, Boudewijn Koole
Ton
Tim van Peppen, Gideon Bijlsma
Sound Design
Jacob Oostra
Musik
Alaa Arsheed, Haian Arsheed
Kids DOK 2023
Filmstill My Name Is Edgar and I Have a Cow
My Name Is Edgar and I Have a Cow Filip Diviak
In Edgars Leben hat alles seine Ordnung. Am liebsten isst er Fleisch. Ein Ausflug zum Schlachthof gibt ihm zu denken und er nimmt ein Kälbchen bei sich auf. Muss Edgar noch mehr verändern?
Filmstill My Name Is Edgar and I Have a Cow

My Name Is Edgar and I Have a Cow

Jmenuju se Edgar a mám krávu
Filip Diviak
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Tschechische Republik,
Slowakei
2023
8 Minuten
Tschechisch
Untertitel: 
Deutsch (Overvoice), Englisch

In Edgars Leben hat alles seine Ordnung und steht immer am selben Platz. Und am liebsten isst er Fleisch. Ein Ausflug zum Schlachthof verdirbt ihm den Appetit und er nimmt ein Kälbchen mit nach Hause. Das Kälbchen wächst zur Kuh heran und krempelt natürlich gehörig seinen wohlsortierten Alltag um. Lieblingstasse und Fernseher gehen zu Bruch und Edgar sieht ein, dass er noch mehr verändern muss.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Filip Diviak
Buch
Filip Diviak
Kamera
Filip Diviak
Schnitt
Filip Diviak
Produktion
Bara Prikaska
Co-Produktion
Zuzana Mistrikova
Ton
Vit Pribyla, Filip Diviak
Sound Design
Vit Pribyla
Musik
Vit Pribyla, Filip Diviak
Filmvertrieb
Annabel Sebag
Kids DOK 2023
Filmstill Nele in the Clouds
Nele in den Wolken Bernadette Hauke
Nele träumt davon, eine Ballonfahrt zu machen. Das ist nicht so einfach, denn ihre Mutter ist gehbehindert und im Alltag brauchen sie viel Hilfe. Geht der Traum vielleicht doch in Erfüllung?
Filmstill Nele in the Clouds

Nele in den Wolken

Nele in den Wolken
Bernadette Hauke
Kids DOK 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
25 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Auf dem Balkon ist Nele den Wolken ganz nah. Schöner wäre es jedoch, eine Ballonfahrt zu machen und ihnen noch näher zu sein. Dieses Vorhaben ist nicht so einfach umzusetzen, denn Neles Mutter ist gehbehindert. Bei Unternehmungen brauchen sie Hilfe und ihr Alltag wird von vielen anderen Menschen mitorganisiert. Ihnen geht es sehr gut zusammen, aber so ein Ausflug im Heißluftballon wäre schon toll …

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Bernadette Hauke
Kamera
Luana Knipfer
Schnitt
Antonella Sarubbi
Produktion
Matthias Kringe
Ton
Tom Claudon, Hannes Hirsch
Broadcaster
RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg
Filmstill No Changes Have Taken In Our Life

No Changes Have Taken In Our Life

Hai nei yang
Xu Jingwei
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
China
2022
43 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Nach dem Ende der Graduierungsfeier verlässt Ba, ein junger Musiker, mit seiner Tuba auf der Schulter den Festsaal. Am Ausgang trifft er seinen Lehrer, der ihm ein Versprechen abringt: Er soll berichten, sobald er eine Anstellung gefunden hat. Da ihn niemand am Wohnheim abholt, schlägt sich Ba allein durch die karge ländliche Gegend. Endlich daheim entdeckt er, dass sein Vater eine neue Ehefrau gefunden hat, die nun bei ihm lebt. Es gibt keinen Platz mehr für Ba. Er verlässt sein ehemaliges Zuhause und macht sich auf die Suche nach einem Job. Es folgen diverse vergebliche Versuche – erst als Musiker und später ohne Bezug zu seiner Ausbildung – eine Anstellung zu finden. Alle Bemühungen scheitern an absurden Voraussetzungen der potenziellen Arbeitgebenden. Ba müsse sich zunächst ein teures Kostüm kaufen oder könne erst nach einer unbezahlten Anfangsphase mit Bezahlung rechnen, da er noch Anfänger im Geschäft sei. Der aufdringlichen Nachfragen seines Lehrers weiß sich Ba nur noch durch Notlügen zu erwehren.

In dieser Welt, in der kein Stückchen grüne Landschaft mehr existiert, in der der Putz von den Wänden bröckelt, in der alles zerfällt, gibt es keine Verwendung für den Musiker Ba. Die alltäglichen Ausgaben verzehren sein letztes bisschen Geld. Die Hoffnung auf Glück und darauf, seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, schwindet dahin. Bas Tuba verstummt.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Xu Jingwei
Produktion
Yang Leiting, Yang Xintong
Animation
Yang Leiting
Filmvertrieb
Shuting Li
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube Langfilm (Internationaler Wettbewerb Animationsfilm)
Extended Reality 2023
Filmstill No Place But Here
No Place But Here Dylan Valley, Annie Nisenson
Die Initiative „Reclaim the City“ besetzte 2017 in Kapstadt ein ungenutztes Krankenhaus. Aus dem symbolischen Protest gegen die Wohnungsnot wurde für Hunderte Menschen ein neues Zuhause.
2022
Filmstill No Place But Here

No Place But Here

No Place But Here
Dylan Valley, Annie Nisenson
Extended Reality 2023
XR
Südafrika
2022
16 Minuten
Afrikaans,
Englisch
Untertitel: 
Keine

Die Initiative „Reclaim the City“ besetzte 2017 in Kapstadt das leer stehende Krankenhaus im Stadtviertel Woodstock. Aus dem symbolischen Protest gegen die Wohnungsnot wurde für Hunderte von Menschen ein neues Zuhause: das „Cissie Gool House“. Vermittelt wird ein intimer Einblick in dieses ungewöhnliche Wohnprojekt, das sich der Kriminalisierung durch Politik und Öffentlichkeit entgegenstellt.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Dylan Valley, Annie Nisenson, Alex Hendricks, Valentia Fisher
Produktionsfirma
Electric South
Schnitt
Stephen Abbott
Animation
Shukry Adams, Tara Weber
Ton
Joshua Yon
Sound Design
Rob Brinkworth
Key Collaborator
Faghmeeda Ling, Karen Hendricks, Quintin Moos, Amanda Gericke, Tsukie Bhalindela, Darren Christian, Gear Sponsorship
Regie
Dylan Valley, Annie Nisenson
Retrospektive 2023
Filmstill Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422
Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422 Santiago Álvarez
Fidel Castro kommentiert die Vorgänge um den Prager Frühling – mit überraschend kritischen Worten. Der Wochenschaubericht wurde 1968 aus dem Leipziger Festivalprogramm genommen.
Filmstill Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422

Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422

Noticiero ICAIC Latinoamericano, No. 422
Santiago Álvarez
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Kuba
1968
14 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Im September 1968 kommentiert Fidel Castro die Niederschlagung des Prager Frühlings mit überraschend kritischen Worten. Seiner donnernden Rede schickt er voraus, dass sie die Sicherheit Kubas gefährden könne. Obwohl Santiago Álvarez Ehrengast beim Leipziger Festival war, wird der Wochenschaubericht aus dem Programm genommen. In dieser Retrospektive wird er nach langer Recherche erstmals in Leipzig zu sehen sein.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Santiago Álvarez
Produktion
Instituto Cubano de Arte e Industria Cinematográficos ICAIC
Filmstill Nowhere Near

Nowhere Near

Nowhere Near
Miko Revereza
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Philippinen
2023
95 Minuten
Philippinisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Wie kann sich ein Undokumentierter selber dokumentieren? Eine Frage, die sich der in Los Angeles illegal aufgewachsene philippinische Filmemacher stellt. Seine Großfamilie lebt verstreut in den USA und auf den Philippinen. Nun begibt er sich auf eine Reise in sein entfremdetes Heimatland, angetrieben vom Wunsch nach der Überwindung eines Fluches, der die Familiengeschichte über Generationen hinweg tiefgreifend stört. Die koloniale Vergangenheit lastet bis heute schwer, auch in der Diaspora. Selbst das Filipino, die Amtssprache mit ihren unzähligen Lehnwörtern aus dem Spanischen und Englischen, ist nichts als ein linguistisches Nebenergebnis der Kolonialzeit.

Durch seine Re-Lokalisierung versucht Miko Revereza, die Erfahrungen von Distanz und Identitätsverlust in einem bemerkenswert eigenständigen und kreativen Zugang aufzuarbeiten. Seine psychogeografische filmische Reise ist dicht und mäandernd, die Kamera manchmal buchstäblich wie durch den Fluch destabilisiert. Mittels Einsatz von Bildüberlagerungen und improvisierter Musik entsteht ein melancholisches, jedoch nie anklagendes Memoir, das lange nachhallt. Heute lebt der Filmemacher, der 2021 mit „The Still Side“ bei DOK Leipzig war, in Mexiko.

Annina Wettstein

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Miko Revereza
Buch
Miko Revereza
Kamera
Miko Revereza
Schnitt
Miko Revereza
Produktion
Shireen Seno
Sound Design
Miko Revereza, Kevin T. Allen
Musik
Vincent Yuen Ruiz
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Beyond Animation 2023
Filmstill Olgastraße 18
Olgastraße 18 Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Eine Kamera streift durch eine Wohnung und ein Leben. Familiengeräusche, Radiostimmen und die animierte Einrichtung stellen ein Zuhause vor, in dem heute niemand mehr zu Hause ist.
Filmstill Olgastraße 18

Olgastraße 18

Olgastraße 18
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Beyond Animation 2023
Animationsfilm
Deutschland
2011
4 Minuten
ohne Dialog

Eine Kamera streift unablässig durch eine Wohnung und ein Leben ohne besondere Kennzeichen. Klangliche und animierte Interventionen erzählen von Familienglück und -unglück, Streit und Trennung, Alter und Tod. Radionachrichten öffnen das Fenster ein Stück zum Weltgeschehen drumherum. Die sich stetig wandelnde Einrichtungssituation berichtet von Menschen, die hier zu Hause waren, ohne sie jemals zu zeigen.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Buch
Jörg Rambaum, Liv Scharbatke
Kamera
Jörg Rambaum
Sound Design
Jasmin Reuter
Musik
Jasmin Reuter