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Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist
Perhaps What I Fear Does Not Exist Corine Shawi
Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater in Krankenhäusern – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag wird. Eine Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist
Corine Shawi
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Libanon
2022
73 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater infolge einer plötzlichen Lähmung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen in Beirut – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag und das Filmen zur Strategie wird: auf der Suche nach der richtigen Balance von Nähe und Distanz, auf der Suche nach der eigenen Position im Gefüge. Shawi macht sich zur Aufgabe zu dokumentieren, sich selbst ins Bild zu rücken, die Familie zusammenzuhalten und gleichzeitig Bewegung und Veränderung festzuhalten.

Das Familienleben verlagert sich in die Krankenzimmer. Es läuft das Radio, die Mutter raucht auf dem Balkon unzählige Zigaretten, streift mit Blicken und Fingern über Heiligenbilder, besucht in den wechselnden Einrichtungen die heilige Messe und teilt mit ihrem Mann und ihrer Tochter die Sorge um einen erwachsenen Sohn. Es wird gestritten, gelacht und manchmal ums Krankenbett getanzt. Zwischen die Familienkapsel und das Driften durch die Stadt – Beirut, Nacht, Friedhöfe, Sinnlichkeiten – montiert die Filmemacherin auf der Rückbank im fahrenden Auto inszenierte Interviewsequenzen mit ihren Geschwistern. Bewältigungs- und Abgrenzungsversuche, Einsamkeit in Gemeinschaft. Kurzzeitig übersetzen sich Wünsche und Projektionen von Mobilität experimentell in den virtuellen Raum – ein Vermessen von Möglichkeiten. Eine berührende Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Djamila Grandits

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Corine Shawi
Kamera
Corine Shawi
Schnitt
Halim Sabbagh, Corine Shawi
Produktion
Myriam Sassine, Corine Shawi
Co-Produktion
Jana Wehbe
Ton
Lama Sawaya
Musik
Joh Dagher
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis