Filmarchiv

DEFA Matinee 2021
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Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung Kurt Tetzlaff
Eine Wiederbegegnung mit Alexander, Tetzlaffs Protagonisten aus „Im Durchgang“. Die Aufbruchsstimmung aus dem Herbst 1989 weicht schon wenig später Enttäuschung und Resignation.
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Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung

Im Übergang – Protokoll einer Hoffnung
Kurt Tetzlaff
DEFA Matinee 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
1991
82 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Erneut porträtiert Kurt Tetzlaff Alexander, der 1990 als Pfleger arbeitet und sich für die „Aktion Sühnezeichen“ engagiert. Das Gefühl des Aufbruchs aus dem Herbst 1989 weicht Enttäuschungen über den Ausgang der Volkskammerwahl 1990, die Währungsreform und den Einigungsvertrag. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen ereignen sich mit rasanter, für viele kaum nachvollziehbarer Geschwindigkeit. Das Gemeinschaftsgefühl, das die Menschen durch das Jahr 1989 trug, schwindet. „Jetzt ist jeder nur noch für sich selbst“, stellt Alexander fest. Mit dem Kapitalismus kann er nichts anfangen: „Ich fühle mich wieder genauso belogen und betrogen wie vorher.“ Resignation breitet sich aus.

Philip Zengel

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Regie
Kurt Tetzlaff
Buch
Kurt Tetzlaff, Eckard Mieder
Kamera
Ingo Bahr, Jürgen Partzsch, Claus Mühle, Karl Faber, Hans Borrmann, Andreas Bergmann
Schnitt
Monika Schäfer
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Dietmar Falkenthal, Hartmut Haase, Lutz Laschet, Rainer Pape
Deutscher Wettbewerb 2021
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Jedermann und Ich Katharina Pethke
Wie nah ist zu nah? Der Versuch, das Porträt eines Schauspielers zu drehen, wird zu einem Kampf zwischen Nähe und Distanz und einem Balanceakt zwischen Fiktion und Realität.
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Jedermann und Ich

Jedermann und Ich
Katharina Pethke
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
65 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Ist es möglich, einem Menschen nahezukommen, der seine Lebensaufgabe darin sieht, sich in seinen Rollen zu verlieren? Wie kann ein Filmporträt entstehen, wenn jedes Bild nur zur weiteren Fiktionalisierung beiträgt? Wer steht sich gegenüber, wenn die Grenze zwischen Fakt und Fiktion verschwimmt? Katharina Pethke blickt zurück und seziert die Vergangenheit und ihre widersprüchlichen Gefühle zum gefeierten Schauspieler Philipp Hochmair entlang der eigenen künstlerischen wie persönlichen Zweifel.

Die großartigen schwarz-weißen Aufnahmen lenken den Blick von den Oberflächen auf die Details, deren Bedeutung die Regisseurin in ihrem subjektiven, tastenden Off-Kommentar ergründet und hinterfragt. Der Film bewahrt sich die Rauheit einer unabgeschlossenen Überlegung, ohne im Ungefähren stecken zu bleiben. Nach und nach gelingt so die ehrliche Bestandsaufnahme eines Begehrens, das nur in der delikaten Balance zwischen Anziehung und Abstoßung funktionieren konnte und von dem sich Katharina Pethke durch die Einnahme einer Position künstlerischer Distanz befreit. Ihre teils selbstironischen Kommentare werden flankiert von dramatischen Gitarrenriffs (die Hochmairs Bandprojekt „Die Elektrohand Gottes“ liefert) und unterfüttert mit filmischen Verweisen, die alle um das Bildermachen und das Verhältnis von Realität und Imagination kreisen.
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Katharina Pethke
Kamera
Katharina Pethke
Schnitt
Katharina Pethke
Produktion
Katharina Pethke
Co-Produktion
Fünferfilm UG, Julia Cöllen, Frank Scheuffele, Karsten Krause
Ton
Clemens Endreß
Musik
Die Elektrohand Gottes
Kids DOK 2021
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Karlchen und die Elefanten Friedrich Kießling
Eine Zeitreise ins Dresden von 1915: Karlchen möchte einmal die berühmten Elefanten des Zirkus Sarrasani sehen. Sein Traum rückt in greifbare Nähe, doch dann kommt alles anders.
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Karlchen und die Elefanten

Karlchen und die Elefanten
Friedrich Kießling
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2021
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine Zeitreise ins Dresden des Jahres 1915: Hier lebt Karlchen und träumt davon, einmal die berühmten Elefanten des Zirkus Sarrasani zu sehen. Um sich die Eintrittskarte zu verdienen, liefert er Kartoffeln aus. Aber seine wenigen Münzen reichen nicht für einen Besuch. Als Karlchens Traum endlich in greifbare Nähe rückt, kommt alles anders als erwartet.

Lina Dinkla

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Regie
Friedrich Kießling
Buch
Friedrich Kießling
Produktion
Jana Krämer, youngfilms GmbH & Co. KG
Co-Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Oscar Zöllner
Musik
Gary Hirche
Animation
Friedrich Kießling
Deutscher Wettbewerb 2021
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Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal Betina Kuntzsch
Zehn filmische Perspektiven auf einen historischen Ort: der Ernst-Thälmann-Park in Ostberlin. 1986 weicht ein altes Gaswerk einer Wohnsiedlung – und einem umstrittenen Denkmal.
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Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal

Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal
Betina Kuntzsch
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
47 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Aus technischen Gründen – zu massiv! – wurde der 50 Tonnen schwere Koloss aus Bronze 1993 nicht abgerissen. Inzwischen steht er gemeinsam mit der dazugehörigen Wohnsiedlung unter Denkmalschutz. Ein Relikt aus alten Zeiten: Die erhobene Faust des ehemaligen KPD-Führers und einstigen DDR-Helden Ernst Thälmann auf der Parkanlage in Prenzlauer Berg trotzt heute dem kollektiven Vergessen einer gar nicht so lange zurückliegenden Vergangenheit, statt den Sieg des Kommunismus anzukündigen.

Eine alte städtische Gaswerkanlage in Ostberlin weicht 1986 einer Wohnsiedlung – und einem bereits damals umstrittenen Denkmal. Zum Teil imaginiert, zum Teil erinnert und durchgehend aufwendig recherchiert, setzt Betina Kuntzsch im Rahmen des Projekts „Vom Sockel Denken“ zur künstlerischen Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals eine komplexe Erzählung zusammen: über einen Ort voller Geschichte, betrachtet aus zehn unterschiedlichen Perspektiven. Dabei bedient sie sich in ihrem Omnibusfilm gekonnt diverser ästhetischer wie forschender Mittel. Durch die gelungene Kombination aus eigenen Aufnahmen, Animation, Archivmaterial und Oral History entsteht in einer Art Kaleidoskop ein Glanzstück des historiografischen Dokumentarismus und ein Parcours durch eine ganze Reihe dokumentarischer Filmgenres.
Borjana Gaković

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Regie
Betina Kuntzsch
Buch
Betina Kuntzsch
Kamera
Sven Boeck, Martin Langner, Claire Roggan
Schnitt
Betina Kuntzsch
Produktion
Maria Wischnewski
Ton
Michael Walz
Musik
Joachim Gies
Animation
Betina Kuntzsch
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Kykeon

Kykeon
Mária Júdová
Extended Reality 2021
-
Slowakei,
UK,
Deutschland
2020
23 Minuten
ohne Dialog

Inspiriert von rituellen Praktiken verschiedener Kulturen behandelt die VR-Erfahrung den Verlust von Gemeinschaftssinn und Empathie. Moderner Tanz und VR-Technologie werden kombiniert, um alte Riten neu zu erforschen und ihr sinnstiftendes Potenzial für zukünftige Gesellschaften freizulegen. Der Titel der Arbeit bezieht sich auf einen der Legende nach „erleuchtenden“ Trank aus dem antiken Griechenland.

Lars Rummel

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Produktion
Mara Nedelcu
Co-Produktion
Motion Bank (Hochschule Mainz), Sensorium Festival
Creative Technologist
Marko Júda
VFX Artist
Florian Friedrich (Narranoid)
Ton
Alexandra Timpau
Choreografie
Taneli Törmä
Performer
Milena Wiese, Finn Lakeberg, Bojana Mitrović, Amber Pansters, Zachary Chant
Regie
Mária Júdová
Kids DOK 2021
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Little Singer Hao Yu
Die kleine Sängerin tritt nach vorn, ein letztes Räuspern, dann … Sie wird doch nicht etwa das Mikrofon anlecken wie ein Eis? Eine Idee, die bestimmt jeder schon einmal hatte!
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Little Singer

Little Singer
Hao Yu
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2021
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Vorhang auf, Bühne frei, das Mikrofon ist an, die Vorstellung kann beginnen. Die kleine Sängerin tritt nach vorn und alle sind gespannt, welche Gesangskünste gleich erklingen werden. Noch ein letztes Räuspern und dann geht es los. Doch was ist das? Sie wird doch nicht etwa das Mikrofon anlecken wie ein Eis? Eine Idee, die bestimmt jeder schon einmal hatte!

Lina Dinkla

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Regie
Hao Yu
Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Musik
Ilja Gussarov, MOE - Valeriia Khazan, Steven Müller, Nico Pavlovic, Fabian Zeidler
Animation
Hao Yu
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Lo que queda en el camino

Lo que queda en el camino
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Brasilien,
Deutschland,
Mexiko
2021
93 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

2018 machten sich Tausende Menschen aus Lateinamerika auf den Weg. Gemeinsam flohen sie vor Perspektivlosigkeit, Armut und Gewalt Richtung USA. Auch die alleinerziehende Mutter Lilian aus Guatemala wagte es, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen. Die Karawane war ihre einzige Chance, den Kraftakt zu schaffen. Dennoch: 4.000 Kilometer mit vier kleinen Kindern zu Fuß, per Anhalter und auf „La Bestia“, dem Güterzug gen Norden, bleiben lebensgefährlich.

Der Film setzt der medialen Berichterstattung einen sensiblen Blick entgegen, der sich ganz bewusst auf eine Familie konzentriert. Er registriert unfassbare Härten, aber auch große Hilfsbereitschaft, Lilians Durchhaltevermögen und ihre Fähigkeit, die Strapazen für ihre Kinder – zumindest manchmal – wie eine Abenteuerreise wirken zu lassen. Doch trotz aller Leichtigkeit bleibt die Anstrengung genauso präsent wie die Tatsache, dass die USA zeitgleich eine Mauer errichten, die jeden Grenzübertritt verhindern soll. Als Lilian und ihre Kinder nach Wochen der Angst an der Grenze ankommen, bricht sie zusammen. Plötzlich stellt sich die Frage, ob ihr Ziel wirklich dieses reiche Land ist. Geht es nicht vielmehr darum, sich endlich gegen männliche Dominanz und traditionelle Geschlechterrollen zu behaupten? Ganz offensichtlich kam Lilian auf dem beschwerlichen Weg etwas abhanden: Die Angst ist einem neuen Selbstbewusstsein gewichen.
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Kamera
Arne Büttner, Danilo do Carmo
Schnitt
Sofia A. Machado
Produktion
Annika Mayer
Co-Produktion
Bruna Epiphanio
Ausgezeichnet mit: Lobende Erwähnung (im Rahmen des DEFA-Förderpreis)
Deutscher Wettbewerb 2021
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Los cuatro vientos Anna-Sophia Richard
Eine Region der Dominikanischen Republik lebt von Arbeitsmigration, von Geld aus der Ferne. Eindrücke von entfremdeten Familien auf der Suche nach Glück – in träumerischen Bildern.
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Los cuatro vientos

Los cuatro vientos
Anna-Sophia Richard
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
98 Minuten
Englisch,
Deutsch,
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Fast alle Bewohner von Fondo Negro haben Verwandte im Ausland. In der Region im Südwesten der Dominikanischen Republik ist Arbeitsmigration, also der von fern mit den Ansässigen geteilte Lohn, seit den 1980er Jahren eine der wichtigsten Einnahmequellen. Besonders junge Frauen gehen nach Europa und in die USA, um mit Hilfsarbeiten den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern. Regisseurin Anna-Sophia Richard zeigt in ihrem berückend schönen Film, wie sich das auf die Zurückbleibenden auswirkt.

Als sie sich auf die Reise nach Europa machte, wusste sie nicht, was sie erwarten würde, sagt eine der sieben Porträtierten. Es war, als würde sie in den Urlaub fahren: ein Urlaub, der nun schon mehr als dreißig Jahre andauert. Andere haben ihre Familien seit über fünfzehn Jahren nicht gesehen – nur per Telefon und Videochat stehen sie in Kontakt. Die Bürgermeisterin von Fondo Negro, selbst die erste Arbeitsmigrantin aus der Region, bemüht sich darum, die Frauen im Ort zu halten. Doch der Sog der Arbeit anderswo ist groß. Was bleibt, sind getrennte Familien, Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, und Paare, die sich entfremden. Wie im Vorbeigehen zeigt die Regisseurin in farbenfrohen, träumerischen Bildern, wie sich Übergangslösungen manifestieren und die Lebensrealität der Menschen nachhaltig formen. Das Glück liegt nur acht Flugstunden entfernt – und bleibt trotzdem unerreichbar.
Kim Busch

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Regie
Anna-Sophia Richard
Kamera
Jonas Schneider
Schnitt
Felix Schmerbeck, Anselm Koneffke, David Kuruc
Produktion
Gerrit Klein, Adrian Goiginger
Co-Produktion
Südwestrundfunk, Filmakademie Baden-Württemberg
Ton
Claudio Demel
Musik
Berend Intelmann
Broadcaster
Marcus Vetter
Kids DOK 2021
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Maxim der Größte Katja Fedulova
Maxim verlor er bei einem Unfall beide Beine und legt alle Wege auf dem Skateboard zurück. Sein Trainer hat eines Tages eine Überraschung für ihn. Doch geht das ohne Beine?
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Maxim der Größte

Maxim der Größte
Katja Fedulova
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
25 Minuten
Deutsches Voice-Over
Untertitel: 
Keine

Maxim lebt mit Mutter und Schwester in Sankt Petersburg. Wie viele andere Kinder skatet er für sein Leben gern. Mit einem Unterschied: Maxim verlor bei einem Unfall beide Beine und bestreitet auch seinen Alltag auf dem Skateboard. Irgendwann einmal würde er gern bei den Paralympics teilnehmen. Als sein Trainer eine Überraschung für ihn hat, ist er unsicher, ob das ohne Beine zu schaffen ist.

Lina Dinkla

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Regie
Katja Fedulova
Kamera
Sergei Amirdzhanov
Schnitt
Katja Fedulova
Produktion
Heike Kunze, Tatjana Willms, Beate Andorff
Ton
Elena Petrosyan
Kids DOK 2021
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Meine Wunderkammern Susanne Kim
Wenn Kindheit ein Ort ist: Wie fühlt man sich dort, was gibt es zu entdecken? Eine dokumentarische Reise in kindliche Köpfe, auf eigene Planeten und in persönliche Wunderkammern.
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Meine Wunderkammern

Meine Wunderkammern
Susanne Kim
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
79 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Vier Kinder von 12 bis 14 Jahren weihen uns ein in ihre Geheimnisse und Wünsche. Sie sprechen darüber, was ihr Leben prägt: Freundschaft, aber auch Mobbing und Ausgrenzung. Liebe, aber auch der Kampf mit Vorurteilen. Ein fantasievoller, sehr musikalischer, gemeinsam mit den Kindern gestalteter Film, der die Welt aus ihrer Sicht zeigt – ungeschönt schön, idealistisch und radikal ehrlich.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Susanne Kim
Buch
Joline, Elias, Wisdom, Roya, Susanne Kim
Kamera
Emma Rosa Simon
Schnitt
Marion Tuor
Produktion
Holm Taddiken
Co-Produktion
KiKA, Alexander Herrmann
Ton
Lukas Scheigenpflug, Christoph Fleischer, Daniel Fischer
Musik
Cornelia F. Müller, Sylvia Gössel
Animation
Franziska Junge, Falk Johnke
Kids DOK 2021
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My Mother’s Hair Zeynep Sıla Demircioğlu
Eine türkische Frau geht als Gastarbeiterin nach Deutschland – zunächst ohne ihre Kinder. Die jüngste Tochter der Familie erzählt, wie es ist, ohne Mutter aufzuwachsen.
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My Mother’s Hair

My Mother’s Hair
Zeynep Sıla Demircioğlu
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2020
3 Minuten
Türkisch
Untertitel: 
Deutsch

Um als Gastarbeiterin Geld zu verdienen, wandert eine türkische Frau in den 1970er Jahren nach Deutschland aus. Ihre Kinder müssen bei den Großeltern bleiben, und es dauert einige Jahre, bis die Mutter sie zu sich holen kann. In der Erinnerung fühlt sich diese Zeit fast unerträglich und unendlich an. Özgür, die jüngste Tochter der Familie, erzählt, wie es ist, ohne Mutter aufzuwachsen.

Lina Dinkla

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Regie
Zeynep Sıla Demircioğlu
Produktion
Rebecca Lohse
Animation
Zeynep Sıla Demircioğlu
Deutscher Wettbewerb 2021
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Nasim Ole Jacobs, Arne Büttner
Einfühlsames, intimes Porträt einer afghanischen Frau und ihrer Familie im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos – bevor und während das Camp in Flammen aufging.
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Nasim

Nasim
Ole Jacobs, Arne Büttner
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
120 Minuten
dari,
Französisch,
Griechisch,
Persisch (Farsi)
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Acht Monate lang begleitete das Filmteam um Ole Jacobs und Arne Büttner die Afghanin Nasim und ihre Familie im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, wo zeitweise 20.000 Menschen auf einem für weniger als 3.000 Personen konzipierten Raum leben mussten. Der beobachtende Dokumentarfilm zeigt äußerst einfühlsam den Alltag der zweifachen Mutter, die es auf beeindruckende Weise schafft, die Herausforderungen dieser unzumutbaren Extremsituation immer wieder aufs Neue zu meistern.

Nasim lebte mit ihrer Familie zuvor im Iran, wo sie bereits Diskriminierung erdulden musste. Ihre Ehe ist zerrüttet, die stillen Konflikte mit ihrem Mann fängt die Kamera behutsam ein – Blicke erzählen alles. Nasim leidet an Rheuma und kann ihre Hände kaum noch bewegen. Trotzdem findet sie dafür liebevolle, erklärende Worte – ihren eigenen und den anderen Kindern gegenüber. Sie springt sogar vorübergehend als Ersatz für die weggegangene Schullehrerin ein: „Heute werden wir malen …“ Das Verständnis, das sie anderen stets entgegenbringt, bleibt ihr selbst jedoch verwehrt: Alle in ihrem Umfeld meinen besser zu wissen, was sie braucht. Als das Camp im September 2020 in Flammen aufgeht, scheint jede Hoffnung auf eine bessere Welt verloren. Nasim ist auf sich allein gestellt – doch ganz vielleicht birgt diese erneute Katastrophe auch eine Chance.
Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ole Jacobs, Arne Büttner
Kamera
Arne Büttner
Schnitt
Janina Herhoffer
Produktion
Ray Peter Maletzki, Ayla Güney, Stephan Helmut Beier
Co-Produktion
Ole Jacobs, Arne Büttner
Ton
Ole Jacobs, Azadeh Zandieh
Performer
Nasima Tajik
Ausgezeichnet mit: DEFA Förderpreis, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
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Pa va hêng

Pa va hêng
Franziska von Stenglin
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland
2021
82 Minuten
Sedang,
Vietnamesisch
Untertitel: 
Englisch

Liem gehört der ethnischen Minderheit der Sedang an und ist in einer abgelegenen Region von Vietnam zu Hause. Knapp skizziert die beobachtende Kamera einen Alltag, den mehr das Überleben denn das Leben bestimmt. Mit seinen Freunden bereitet er eine Expedition in den Dschungel vor. Dort wollen die jungen Männer eine Auszeit nehmen, an die Tradition ihrer Ahnen anknüpfen, Jäger und Sammler werden. Je verschlungener die Pfade, desto tiefer scheint sich auch der Film in eine andere Sphäre zu begeben.

Man lernt Liem bei alltäglichen Verrichtungen kennen. Mit dem Baby im Tragetuch kocht er, hängt Wäsche auf, geht aufs Feld. Die gigantischen Lautsprecher, die an den Laternen befestigt sind, beschallen sein Dorf mit offiziellen Nachrichten und Werbung. In seinem Stelzenhaus hört Liem lieber vietnamesischen Pop. Schon bald erspürt man den Rhythmus, den ganz eigenen Takt dieses Lebens. Wenn Liem und seine Freunde mit Gummilatschen und Rucksäcken losziehen, heftet sich die Kamera an ihre Fersen, nimmt ihre Perspektive ein. Auf Super-16 gedreht, fängt der Film die Grüntöne des zentralen Hochlands in Vietnam ein, die Bilder entwickeln eine soghafte Tiefe. Blätterrauschen, Insektensummen, Vogelgezwitscher und permanenter Regen setzen sich zu einer melodischen Geräuschkulisse zusammen. Plötzlich scheint die Zeit stillzustehen, die Trennung zwischen Leinwand und Zuschauerraum wird aufgehoben.
Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Franziska von Stenglin
Kamera
Lucie Baudinaud
Schnitt
Zuniel Kim, Marylou Vergez
Produktion
Lucas Tothe, Franziska von Stenglin
Co-Produktion
Cinegrell, Umlaut Films
Ton
Christian Wittmoser, Nguyen Ngoc Tân
Musik
Thomas Höhl
Kids DOK 2021
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Pepe und die Welt der Insekten Bernadette Hauke
Insekten sind zwar nicht niedlich, aber sehr spannend, findet Pepe. Er weiß, dass viele Insektenarten aussterben, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Das möchte er ändern!
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Pepe und die Welt der Insekten

Pepe und die Welt der Insekten
Bernadette Hauke
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
25 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Insekten sind nicht niedlich und oft nicht schön, aber sehr spannend, findet Pepe. Seine Lieblingstiere sind Libellen, die ihre vier Flügel einzeln steuern und schneller starten können als ein Düsenjet. Aber wo gibt es diese Flugwunder überhaupt noch? Pepe weiß, dass in Deutschland viele Insekten aussterben, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Das möchte er ändern!

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Bernadette Hauke
Kamera
Luana Knipfer
Schnitt
Sonja Baeger
Produktion
Matthias Kringe
Ton
Moritz Kerst, Tom Claudon
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Pink Mao

Pink Mao
Tang Han
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
China,
Deutschland
2020
22 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Warum sehen wir bestimmte Farben, selbst wenn sie nicht da sind? Die chinesische Regisseurin Tang Han analysiert akribisch die 100-Yuan-Banknote mit einem Porträt Mao Zedongs und stellt fest, dass der Geldschein – offizieller Darstellung und verbreiteter Wahrnehmung zum Trotz – wohl eher pink als rot ist. Mit ernster Stimme und in bunten, vergnügten Bildern erschüttert sie ganz nebenbei auch jede Menge anderer festgefahrener Vorstellungen um Digitalisierung, Globalisierung, Kapitalismus und Gender.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tang Han
Buch
Tang Han
Schnitt
Tang Han
Produktion
Tang Han
Ton
Tang Han
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube (Deutscher Wettbewerb Kurzfilm)
Deutscher Wettbewerb 2021
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Reality Must Be Addressed Johanna Seggelke
Wenn einem am anderen Ende der Welt die Zwillingsseele begegnet, aber die Faszination den Transfer in den Alltag nicht überlebt … Eine betörend raue Coming-of-Age-Story.
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Reality Must Be Addressed

Reality Must Be Addressed
Johanna Seggelke
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
53 Minuten
Englisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

„Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder hasst, als mit ihm auf Reisen zu gehen.“ Auch wenn Sky und Johanna dieses Zitat von Mark Twain sicher nicht im Sinn hatten, steht die Reise der zwei jungen Frauen durch Südafrika unter diesem Stern. Aus einer Zufallsbekanntschaft wird eine Beziehung, die in allen Farben der Liebe schimmert. Zwischen Marmite-Toasts, Joints, Selfies und Musik erkunden sie sich mit Haut und Haar. Doch was passiert, wenn die Reise endet?

Die Filmemacherin Johanna Seggelke geht in dieser sehr persönlichen Arbeit ganz andere Wege als im Vorgänger „Elefantin“ von 2020. Sie befragt sich selbst, ihre Gefühle und Erinnerungen und entwickelt fast beiläufig eine betörende Coming-of-Age-Story über das Entstehen und das Verblassen der Liebe im endlos erscheinenden Sommer. Mit leichter Hand hält der Film die filigrane Balance zwischen flirrender Schönheit und Nebenbei. Es gelingt ihm, die komplizierte Dialektik zwischen Nähe und Fremdheit spürbar zu machen. Die hervorragende Montage verwebt fedrige Urlaubsvideos mit einem außergewöhnlichen Score und mal wunderbar verschrobenen, mal klugen Überlegungen der Regisseurin. Ein herrlich unmittelbarer Film, der die Rauheit des Moments bewahrt, während er gleichzeitig der Unhintergehbarkeit der eigenen Empfindungen ein Schnippchen zu schlagen versucht – zumindest eine Zigarettenlänge lang.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Johanna Seggelke
Kamera
Vi R. Spengler, Johanna Seggelke
Schnitt
Marie Zrenner
Produktion
Johanna Seggelke, Kerstin Zachau, University of Television and Film Munich (HFF)
Ton
Cornelia Böhm
Musik
Silvius Sonvilla
Ausgezeichnet mit: Young Eyes Film Award