Filmarchiv

Land (Film Archive)

Retrospektive 2023
Filmstill Undefeated
Undefeated Marek Drążewski
Erst nach 30 Jahren war dieser Tabubruch möglich: Der Volksaufstand in Posen 1956, erzählt als Collage aus erstmals veröffentlichten Fotos, Filmaufnahmen und Erinnerungen von Betroffenen.
Filmstill Undefeated

Undefeated

Niepokonani
Marek Drążewski
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Polen
1984
75 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Posen, Juni 1956: Der „vergessene Volksaufstand“, bei dem Dutzende Menschen ums Leben kamen, war auch in Polen lange Zeit ein Tabu. Erst Mitte der 1980er Jahre, in einer Phase der Liberalisierung, gelang dieser erstaunlich offene Rückblick von Marek Drążewski, der die dramatischen Ereignisse anhand von privaten Fotos, Filmaufnahmen und Erinnerungen von Zeitzeug*innen verdichtet.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Marek Drążewski
Buch
Marek Drążewski
Kamera
Jacek Siwecki
Schnitt
Małgorzata Rodowicz
Produktion
Janusz Skałkowski
Ton
Ernest Zawada, Andrzej Lewandowski
Musik
Jan A.P. Kaczmarek
Filmstill Vika!

Vika!

Vika!
Agnieszka Zwiefka
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Polen,
Deutschland,
Finnland
2023
74 Minuten
Polnisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Man stelle sich vor, der letzte Tag des Lebens wäre angebrochen. Was hält der Rückschau stand? Was stimmt zufrieden? Was ist zu bereuen? „Vika!“ ist ein Film über den Wert des Lebens und der Selbstentdeckung. Er inspiriert dazu, den eingeschlagenen Weg samt seiner Gabelungen zu überdenken und sich selbst treu zu bleiben.

Vika, die 84-jährige Hauptfigur, mehrfache Mutter und Großmutter, blickt auf eine schwierige Kindheit und viele Arbeitsjahre in einem „ordentlichen“ Beruf zurück. Mit der Pensionierung ergriff sie die Chance, sich neu zu erfinden. Sie wurde DJ und Star der Nachtclubs in Warschau. Regelmäßig versetzt ihr junges Publikum in Begeisterung. Super cool? Unangemessen für eine betagte Dame? Agnieszka Zwiefkas Porträt dekonstruiert die Grenzen zwischen „akzeptablen“ und „nicht akzeptablen“ Rollen einer Frau, die sich weigert, ihr Alter anzuerkennen. Vika möchte im Moment leben, ohne Bindung an die Vergangenheit. Zwiefka kombiniert Elemente aus Musik- und erzählendem Dokumentarfilm und erschafft eine bezaubernde, direkt zugängliche und utopische Welt. Zu Vikas Rhythmen zu tanzen, heißt sich frei zu machen von den Einschränkungen, die die Gesellschaft, das Alter und manchmal sogar die eigenen Kinder diktieren.

Victoria Leshchenko

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Agnieszka Zwiefka
Buch
Agnieszka Zwiefka
Kamera
Monika Kotecka
Schnitt
Katarzyna Orzechowska, Michał Poddębniak
Produktion
Katarzyna Ślesicka, Anna Stylińska
Co-Produktion
Heino Deckert, Tina Börner, Outi Rousu, Elena Filippini
Ton
Katarzyna Szczerba, Anna Rok
Sound Design
Pietari Koskinen
Musik
Paivi Takala
Filmvertrieb
Liselot Verbrugge
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Wettbewerb Publikumspreis Kurzfilm 2020
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We Have One Heart Katarzyna Warzecha
Abrupt sind Ende wie Neubeginn: Als der Briefwechsel zwischen Halina in Polen und Farouk im Irak abbricht, knüpft ihr gemeinsamer Sohn Adam Jahre später wieder einen Kontakt.
Media Name: 7b2c0d8b-d4d5-4cff-a8da-04828a453cf0.jpg

We Have One Heart

We Have One Heart
Katarzyna Warzecha
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Polen
2020
11 Minuten
Englisch,
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

So eindringlich wie hoffnungsvoll sind die Briefe, die Halina in den späten 1970er Jahren von Farouk erhält. Sie haben eine lange Reise hinter sich: vom Irak bis nach Polen. Doch irgendwann reißt der Kontakt ab, die Gründe bleiben ein Geheimnis. Adam, ihrem gemeinsamen Sohn, gelingt es, eine Brücke zu bauen. Und Ignacy wiederum, Adams Sohn, erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive. Eine visuell federleichte Zusammenführung, hinter der sich komplizierte Schicksale verbergen.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Katarzyna Warzecha
Buch
Katarzyna Warzecha
Kamera
Grzegorz Hartfiel
Schnitt
Piotr Kremky
Produktion
Ewa Jastrzebska
Co-Produktion
Stanisław Zaborowski, Barbara Igielska
Ton
Jakub Jerszyński
Musik
Adam Witkowski
Animation
Yellow Tapir Studio
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Retrospektive 2023
Filmstill We Summon You
We Summon You Bohdan Kosiński
Ein Film, der verunmöglicht werden sollte: Im Dezember 1980 wird vor der Danziger Schiffswerft in einem Gedenkakt an die Toten des Aufstands zehn Jahre zuvor erinnert.
Filmstill We Summon You

We Summon You

Wzywamy was
Bohdan Kosiński
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
Polen
1981
8 Minuten
Polnisch

Zehn Jahre nach der blutigen Niederschlagung der Arbeiteraufstände wird vor der Danziger Schiffswerft im Dezember 1980 der Toten gedacht. Der von Andrzej Wajda konzipierte Gedenkakt konnte nur auf nachhaltigen Druck dokumentarisch begleitet werden. Die daraus entstandene Montage, die Bilder der Veranstaltung mit emotionalen Zeitzeug*innenberichten verknüpft, hätte es so nie geben sollen.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Bohdan Kosiński
Kamera
Jacek Petrycki
Schnitt
Katarzyna Maciejko-Kowalczyk
Produktion
Wytwórnia Filmów Dokumentalnych
Ton
Małgorzata Jaworska
Filmstill Zima

Zima

Zima
Tomek Popakul, Kasumi Ozeki
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Polen
2023
26 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Untergehen oder einsames Inseldasein – die Optionen sind nicht vielfältig in diesem polnischen Dorf am Meer. Die Gemeinschaft funktioniert, aber der Umgang ist rau, der Alkohol präsent. Archaisch anmutende Rituale und soziale Muster werden von den alten an die jungen Männer weitergegeben. Der Winter hüllt den Ort in weiße Stille, die hier und da in kleinen Dingen ihren trügerischen Schein verrät. An Heiligabend werden um Mitternacht die Stimmen der toten und geschundenen Seelen laut. Mittendrin lebt Anka. Die junge Frau steckt ein, steht auf, beißt sich durch mit ihrer Liebe zu Jesus.

„Zima“ erzählt einen Schwebezustand mit gelegentlichen Achterbahnfahrten und schwingt sich zu einer ungeheuren emotionalen Wucht auf. Farben sind in den schwarz-weißen Zeichnungen der Winterlandschaft und in den dunklen Häusern rar, aber wenn sie auftauchen, dann verleihen sie den Ereignissen eine große Intensität. Szenen des Alltags und des dörflichen Lebens sind sowohl klanglich als auch grafisch assoziativ miteinander verwoben. Sie überschlagen sich im Exzess und expressiver Gestaltung und verwandeln sich in mystische Traumbilder.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tomek Popakul, Kasumi Ozeki
Buch
Tomek Popakul
Kamera
Tomek Popakul
Schnitt
Tomek Popakul
Produktion
Marcin Podolec, Wiktoria Podolec
Ton
Michał Fojcik
Sound Design
Michał Fojcik
Animation
Tomek Popakul, Jakub Baniak, Alicja Błaszczyńska, Michał Orzechowski, Olga Kłyszewicz
Filmvertrieb
Marta Świętek
Künstlerisches Design
Magdalena Basińska, Magdalena Botor, Agnieszka Czachór, Jagoda Czarnowska, Alicja Grotuz, Karolina Kajetanowicz, Marcin Kotliński, Adrianna Matwiejczuk, Katarzyna Melnyk, Michalina Musialik, Maria Nitek, Marcin Podolec, Weronika Szyma, Marcjanna Urbańska, Pola Włodarczyk, Agata Mianowska-Zamarło, Patrycja Ćmak
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis