Filmarchiv

DEFA Matinee 2022
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21) Angelika Andrees
Die Kunsthochschule Berlin rief 1981 zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ auf. Die Ergebnisse werden auf dem U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz von Wartenden betrachtet.
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1983
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wir stehen heute nicht mehr vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, sondern vor der Wahl zwischen Frieden und Untergang (Brecht 1947)“, heißt es auf einem der Plakate in der U-Bahnstation des Berliner Alexanderplatzes. Zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ hatte die Kunsthochschule Berlin im Herbst 1981 aufgerufen. Die Kamera und damit der Zuschauende wird zum Wartenden und Betrachtenden.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Christian Lehmann, Harald Klix
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Pastor Lothar Stops
König hört auf Tilman König
Eine persönliche, angenehm kritische Würdigung des Jenaer Pfarrers und linken Aktivisten Lothar König, die das knurrige Original in seinen letzten Monaten im Kirchenamt begleitet.
Filmstill Pastor Lothar Stops

König hört auf

König hört auf
Tilman König
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
85 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Lothar König ist ein Original. Der langjährige Jugendpfarrer aus Jena passt in kein System. In der DDR wurde er von der Stasi beschattet, nach der Wiedervereinigung war er einer der unermüdlichsten Mahner vor dem erstarkenden Rechtsradikalismus. Bis heute geht er gegen Rechts auf die Barrikaden, oft in der ersten Reihe. Das Filmporträt seines Sohnes Tilman ist dennoch keine Hommage, sondern die kritische Würdigung eines streitbaren Charakters, der sich mit der Pensionierung neu erfinden muss.

Pfarrer König gilt nicht nur als Galionsfigur der linken Szene, die Punkkonzerte, Demos und Fußballturniere mit jungen Geflüchteten organisiert. Ihm eilt auch der Ruf einer durchaus herausfordernden Persönlichkeit voraus. Tilman König zeigt seinen Vater nur am Rande in seiner Rolle als kirchlicher Amtsträger. Vor allem stellt er einen Menschen vor, der mutig und entschlossen, aber auch dickköpfig und ungerecht sein kann. Sein Film interessiert sich angenehmerweise und zuallererst für das Hier und Jetzt dieses Mannes, für all jene Dinge, die Lothar noch zu bewältigen hat. Wie gelingt der Übergang in den Ruhestand nach einem unruhigen Leben zwischen Gemeindearbeit und politischem Aktivismus? Wie kann der rhetorische Haudegen unter eigentlich Gleichgesinnten bestehen, die sich im Denken, Sprechen und Handeln von ihm zu entfernen scheinen? Der Grenzgänger beschreitet unbekanntes Terrain.
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Tilman König
Kamera
Tilman König
Schnitt
Denise Lipfert, Tilman König
Produktion
Dietmar Güntsche, Martin Rohé
Co-Produktion
MDR, Tilman König
Ton
Frank Schubert
Sound Design
Frank Schubert
Musik
Christian Walter
Filmvertrieb
Nadine Trapp
Redaktion
Thomas Beyer
Funding institution
MDM
Ausgezeichnet mit: Filmpreis Leipziger Ring, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Seelendinge 2022
Filmstill Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Eine Collage, deren Töne undefinierbar und doch organisch wirken. Pauline Oliveros’ Stück bedarf keiner Bilder. Intuitiv erscheinen sie von selbst vor unserem geistigen Auge.
Filmstill Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly

Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly

Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Seelendinge 2022
Akustischer Film
USA
1967
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine rein akustische Collage, deren Töne in ihrer Natur undefinierbar und doch irgendwie organisch wirken. Sie ziehen uns in ihren Bann, lassen uns zuweilen vor etwas Unbekanntem erschauern. Die Schwerkraft scheint auszusetzten. Dieses Stück bedarf keiner Bilder, denn intuitiv werden sie sich ganz von selbst wie Tausende von Halluzinationen vor unserem geistigen Auge materialisieren.

Malte Stein

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Musik
Pauline Oliveros
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist
Perhaps What I Fear Does Not Exist Corine Shawi
Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater in Krankenhäusern – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag wird. Eine Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist
Corine Shawi
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Libanon
2022
73 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater infolge einer plötzlichen Lähmung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen in Beirut – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag und das Filmen zur Strategie wird: auf der Suche nach der richtigen Balance von Nähe und Distanz, auf der Suche nach der eigenen Position im Gefüge. Shawi macht sich zur Aufgabe zu dokumentieren, sich selbst ins Bild zu rücken, die Familie zusammenzuhalten und gleichzeitig Bewegung und Veränderung festzuhalten.

Das Familienleben verlagert sich in die Krankenzimmer. Es läuft das Radio, die Mutter raucht auf dem Balkon unzählige Zigaretten, streift mit Blicken und Fingern über Heiligenbilder, besucht in den wechselnden Einrichtungen die heilige Messe und teilt mit ihrem Mann und ihrer Tochter die Sorge um einen erwachsenen Sohn. Es wird gestritten, gelacht und manchmal ums Krankenbett getanzt. Zwischen die Familienkapsel und das Driften durch die Stadt – Beirut, Nacht, Friedhöfe, Sinnlichkeiten – montiert die Filmemacherin auf der Rückbank im fahrenden Auto inszenierte Interviewsequenzen mit ihren Geschwistern. Bewältigungs- und Abgrenzungsversuche, Einsamkeit in Gemeinschaft. Kurzzeitig übersetzen sich Wünsche und Projektionen von Mobilität experimentell in den virtuellen Raum – ein Vermessen von Möglichkeiten. Eine berührende Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Djamila Grandits

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Regie
Corine Shawi
Kamera
Corine Shawi
Schnitt
Halim Sabbagh, Corine Shawi
Produktion
Myriam Sassine, Corine Shawi
Co-Produktion
Jana Wehbe
Ton
Lama Sawaya
Musik
Joh Dagher
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Filmstill Persona

Persona

Gakjil
Sujin Moon
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Südkorea
2022
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Handy, Handy in der Hand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Eine junge Frau schlüpft in eine zweite Haut. Sie geht aus, trinkt Bubbletea mit ihren Freundinnen. Selfies werden geschossen. Die Stimmung ist aufgekratzt. Doch wieder daheim verschmelzen sie und die äußere Hülle miteinander, ein Ich löst sich auf. Das eigene Spiegelbild wird zur Schimäre. Eine surreale Body-Horror-Animation über Schönheitsideale und den Zwang, ins Bild zu passen.

Anke Leweke

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Regie
Sujin Moon
Kamera
Sujin Moon
Schnitt
Sujin Moon
Produktion
Sujin Moon
Ton
Sujin Moon
Musik
Sujin Moon
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube für den besten Film einer Nachwuchsregie (Internationaler Wettbewerb Kurzfilm)
Retrospektive 2022
Filmstill Petra’s Adventure
Petras Erlebnis Ingrid Reschke
Akkurat notiert Petra die Ereignisse dieses besonderen Tages, unterrichtet über Schnitzeljagd und Segelbootfahrt. Eines der ersten Filmhochschulerzeugnisse, reibungslos inszeniert.
Filmstill Petra’s Adventure

Petras Erlebnis

Petras Erlebnis
Ingrid Reschke
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1956
6 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Hinter Petra liegt ein ereignisreicher Tag: Gemeinsam mit anderen Kindern hat sie eine Schnitzeljagd absolviert, kleine Aufgaben gelöst, sich mit ihrem zugewiesenen Partner koordinieren müssen. Abenteuerliches war darunter, aber auch eine auf einer Wiese installierte Klassenzimmersituation, bei der es galt, das eigene Wissen über die heimische Flora unter Beweis zu stellen. Zum Abschluss besteigen alle Segelboote und gleiten in einen stimmungsvollen Abend. Ein Protokoll in Briefform, akkurat aufgesetzt im Pionierhaus Potsdam, fungiert dabei als Rahmen für einen der ersten vorgelegten Filme der gerade neu gegründeten Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg.

Carolin Weidner

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Regie
Ingrid Reschke
Buch
Ingrid Reschke
Kamera
Kurt Marks
Produktion
Deutsche Hochschule für Filmkunst
Filmstill Pink Mao

Pink Mao

Pink Mao
Tang Han
Animation Perspectives 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
China
2020
22 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Eine investigative Untersuchung in den Farbräumen des 100-Yuan-Scheins kommt einem Paradigmenwechsel auf die Spur. Von der staatlichen Notenbank offiziell als rot deklariert, ist der Geldschein mit Mao-Porträt physikalisch genau genommen pink. Das hat Konsequenzen für Chinas politisches Narrativ, wie Tang Hans filmische Versuchsanordnung kompromisslos präzise und erfrischend klug erzählt.

André Eckardt

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Regie
Tang Han
Buch
Tang Han
Schnitt
Tang Han
Produktion
Tang Han
Ton
Tang Han
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Filmstill Plai. A Mountain Path
Plai. A Mountain Path Eva Dzhyshyashvili
Eine Familie, die in den Bergen täglichen Ritualen nachgeht, unbehelligt von der Außenwelt. Doch auch dieses vermeintlich ruhige Leben ist vom Krieg in der Ostukraine bestimmt.
Filmstill Plai. A Mountain Path

Plai. A Mountain Path

Plai
Eva Dzhyshyashvili
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Dokumentarfilm
Ukraine
2021
75 Minuten
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Eva Dzhyshyashvili zeigt uns eine Familie, die in den Bergen ihren täglichen Ritualen nachgeht. Auf den ersten Blick ist dieses Leben einfach und ruhig, unbehelligt von der Außenwelt. Doch als sich der Blick weitet, sehen wir, dass der Großvater in der Ostukraine verwundet wurde, und hören unzählige Gespräche über diesen Krieg. Das Gefühl, dass es keinen Ort gibt, an dem man sich vor der militärischen Aggression verstecken kann, ist unübersehbar. Aber das Ende gibt einen Funken Hoffnung.

Daria Badior

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Regie
Eva Dzhyshyashvili
Kamera
Eva Dzhyshyashvili
Schnitt
Eva Dzhyshyashvili
Produktion
Oksana Ivanyuk
Ton
Andrii Rohachov
Musik
Erik Shved
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Kids DOK 2022
Filmstill Playground
Playground Samaneh Fazlollah Asadi
Langweilig sind die Tage im Krankenhaus, lustlos liegt das Mädchen im Bett und starrt stundenlang aus dem Fenster. Eines Tages jedoch erhält sie ein ganz besonderes Geschenk.
Filmstill Playground

Playground

Zamine bazi
Samaneh Fazlollah Asadi
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Iran
2022
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Langweilig sind die Tage im Krankenhaus, die Eintönigkeit wird nur unterbrochen durch Besuche der Eltern. Lustlos liegt das Mädchen im Bett und starrt stundenlang aus dem Fenster. Eines Tages jedoch erhält sie ein ganz besonderes Geschenk. Langsam erholt sie sich und ihre Verletzungen heilen … Die in weichen, hellen Farben animierte Geschichte erzählt davon, dass der Glaube bei der Genesung hilft.

Lina Dinkla

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Regie
Samaneh Fazlollah Asadi
Buch
Samaneh Fazlollah Asadi
Kamera
Samaneh Fazlollah Asadi
Schnitt
Samaneh Fazlollah Asadi
Produktion
Fatemeh Mohseni
Ton
Hootan Poorzaki
Musik
Mehdi Ghashghaei
Animation
Samaneh Fazlollah Asadi
Filmstill Pryvoz

Pryvoz

Pryvoz
Eva Neymann
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Dokumentarfilm
Ukraine
2021
72 Minuten
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Eine sentimentale Reise über den größten Markt von Odesa. Um den Prywos ranken sich Mythen. Er wird in Liedern und Büchern erwähnt, ist Herz dieser verwirrenden Stadt mit komplizierter Geschichte. Neymann betrachtet die dort Wohnenden mit Empathie: verlorene Seelen in den Körpern von Menschen, Hunden oder Katzen. Der Opernsoundtrack verleiht dem alten, lebendigen Prywos ein Gefühl von Untergang, das Realität werden wird. Seit Februar 2022 steht Odesa unter russischem Beschuss.

Daria Badior

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Eva Neymann
Kamera
Eva Neymann, Saša Oreškovic
Schnitt
Pavel Zalesov
Produktion
Gennady Kofman, Olga Beskhmelnytsina
Ton
Valentyn Pynchuk, Ivo Heger
Nominiert für: MDR-Filmpreis