Filmarchiv

Extended Reality 2022
Filmstill [Posthuman Wombs]
[Posthuman Wombs] Anna Fries, Malu Peeters
Dieses autotheoretische Essay erkundet den Bauch eines Posthumans, befragt stereotype Vorstellungen von Schwangerschaft und spekuliert über nicht-binäre Reproduktionsszenarien.
Filmstill [Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]
Anna Fries, Malu Peeters
Extended Reality 2022
XR
Deutschland,
Niederlande,
Schweiz
2021
20 Minuten
Englisch

Die stereotype Vorstellung von Schwangerschaft ist eine Herausforderung für Personen, die sich nicht nur als weiblich definieren. Dieses autotheoretische Essay beschäftigt sich mit der Zukunft von Familie und nicht-binären Reproduktionsszenarien, in denen alle Körper schwanger werden können. Wir reisen in den Bauch eines Posthumans und folgen Spekulationen zur Entfeminisierung des Kinder-Austragens.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anna Fries, Malu Peeters
Animation
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi
VR Entwicklung
Ambrus Ivanyos
3D-Künstler*in
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi, Danielle Williams
Creative Technologist
Ambrus Ivanyos
Ton
Malu Peeters
Buch
Anna Fries
Musik
Malu Peeters
Performer
Brandy Butler, Anna Fries, Olivia Hyunsin Kim, Ncube as Bibi, Fercha Pombo, Kübra Uzun, Wheelymum
Regie
Anna Fries, Malu Peeters
Filmstill Love Is Not an Orange

Love Is Not an Orange

Love Is Not an Orange
Otilia Babara
Panorama Mittel- und Osteuropa 2022
Dokumentarfilm
Belgien,
Moldawien,
Niederlande,
Frankreich
2022
73 Minuten
Rumänisch
Untertitel: 
Englisch

„Stell dir vor, diese Kamera ist deine Mutter“, sagt ein Vater zur Tochter. Etliche Familien aus der Republik Moldau begannen in den 1990er Jahren einen ritualisierten Postverkehr zwischen den aus ökonomischen Gründen migrierten Müttern und den Angehörigen in der Heimat: Erstere schickten Geld und Güter, letztere schickten Videotapes. Solche Amateuraufnahmen sind das Material dieses Films. Sie bezeugen die schmerzhaften Leerstellen der Abwesenden im Leben der Daheimgebliebenen.

Migration ist ein großer Faktor in postsozialistischen Staaten, die nach dem Ende der Sowjetunion von Rezession und Inflation gebeutelt waren – und in diesem Fall zusätzlich vom Bürgerkrieg um Transnistrien. Nach Daten von 2011/2012 hatten etwa dreißig Prozent der moldauischen Kinder einen Elternteil im Ausland. Auch in dem kleinen Land zwischen Rumänien und der Ukraine entscheidet sich ein höherer Anteil der Väter für Arbeitsmigration. Otilia Babara interessiert sich aber spezifisch für die Folgen von langjährig abwesenden Müttern, die etwa in Italien im Pflegedienst für den Unterhalt ihrer Familie sorgen und ihre Liebe in Carepaketen ausdrücken. Der gerade für Mädchen prägende Verlust der Verbindung zur Mutter – die jeweils abseits der Bilder bleibt – äußert sich in den Bruchstellen der inszenierten Homevideos, wenn abschweifende Blicke verraten, dass die Kinder an ihre Rückkehr nicht mehr glauben.
Jan-Philipp Kohlmann

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Regie
Otilia Babara
Buch
Otilia Babara
Schnitt
Pierpaolo Filomeno
Produktion
Hanne Phlypo
Co-Produktion
Christine Camdessus, Simone van den Broek, Otilia Babara
Ton
Mark Glynne
Sound Design
Olmo van Straalen
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Filmstill On Taphonomy

On Taphonomy

On Taphonomy
Ana María Gómez López
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Niederlande
2021
9 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Ein Leben für den Verfall. Johannes Weigelt (1890–1948) war Paläontologe, Fotodilettant und Nazi, immer glühend. Dem Pionier der Fossilisationslehre widmet sich dieser Essay – nüchtern und zugleich aufregend in der Form. Drei Bildfelder füllen sich mit wechselnden Inhalten: Schwarz-Weiß-Dokumente von Tierleichenfeldern, ein Schnappschuss mit Göring, Texttafeln, kunstsinnige Fotomontagen. Sie laden sich gegenseitig auf und bergen eine in Bildern fossilisierte Biografie, die lebhaft schillert.

Sylvia Görke

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Regie
Ana María Gómez López
Kamera
Ana María Gómez López
Schnitt
Sasha Donkan
Produktion
Ana María Gómez López
Ton
Mayvand Kasem Dad
Filmstill Silver Bird and Rainbow Fish

Silver Bird and Rainbow Fish

Silver Bird and Rainbow Fish
Lei Lei
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Animationsfilm
USA,
Niederlande
2022
104 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Die turbulenten 1960er Jahre in China als Collage aus Archivbildern, Knetfiguren und Interviews. Lei Lei lässt seinen Vater und seinen Großvater ins Gespräch kommen, von Fahrrädern und Bankangestellten, vom Leben auf dem Land, von Umerziehung und Klassenfeinden erzählen. Aus ihren Erinnerungen entsteht eine quietschbunte, surreale Welt, die auf betörende Weise die Zeit vor und während der Kulturrevolution imaginiert.

Auch in seinem zweiten Langfilm nimmt sich der Künstler und Animationsfilmemacher Lei Lei Erfahrungen seiner Familienmitglieder an und legt über das Private ein Stück Landesgeschichte frei. Über sechs Jahre sammelte er Familienfotos, Postkarten, Propagandabilder und alte Filme. Auf ihnen formt und bewegt er seine Charaktere aus kaugummipastelliger Modelliermasse, deren farbenfrohe, fast kindliche Anmutung den Eindruck unterstützt, hier male sich ein Enkel die anekdotischen Memoiren seiner Vorväter aus. Doch die fantasievolle Animation ist alles andere als naiv: Sie nimmt sich Zeit für die Schwenker und Pausen der Erzählung und entführt uns – auch mithilfe der zurückgenommenen Klanglandschaft – ganz tief in ein Universum, in dem man sich verlieren kann.
Marie Kloos

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Regie
Lei Lei
Buch
Lei Lei
Kamera
Lei Lei
Schnitt
Lei Lei, Patrick Minks
Produktion
Isabelle Glachant, Lei Lei
Co-Produktion
Bruno Felix, Janneke van de Kerkhof, Femke Wolting
Musik
Tessa Rose Jackson, Darius Timmer
Animation
Lei Lei
Filmvertrieb
Lya Li
Extended Reality 2022
Filmstill The Miracle Basket
The Miracle Basket Abner Preis
Die VR-Parabel erzählt von einer Vergangenheit im Einklang mit der Natur. Hier finden wir nicht nur Ausbeutung, Zerstörung und blinden Konsum, sondern auch Hoffnung.
Filmstill The Miracle Basket

The Miracle Basket

The Miracle Basket
Abner Preis
Extended Reality 2022
XR
Niederlande
2021
14 Minuten
Englisch,
Niederländisch

Die Achtlosigkeit der westlichen Konsumgesellschaft folgt der absurden Überzeugung, der Mensch könne unabhängig von der Natur leben. Die Ressourcen der Erde werden aufgebraucht, ohne zu fragen, ob sie wieder aufzufüllen sind. Die VR-Parabel erzählt von einer Vergangenheit im Einklang mit allem, was uns trägt, umgibt und ernährt. Hier finden wir nicht nur Verwüstung und Zerstörung, sondern auch Hoffnung.

Lars Rummel

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Produktion
Richard Valk, Firat Sezgin
VR Entwicklung
Frank Bosma
Ton
Pierre-Marie Blind
Musik
Guillermo Celano
Sprecher*in
Bibi Dumon Tak, Abner Preis
Regie
Abner Preis
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill Tropic Fever
Tropic Fever Mahardika Yudha, Robin Hartanto Honggare, Perdana Roswaldy
Der umfangreiche Essay, beeindruckend montiert aus Bildern der ehemaligen niederländischen Kolonialmacht in Indonesien, untersucht die Plantage als Fundament des Kolonialismus.
Filmstill Tropic Fever

Tropic Fever

Tropic Fever
Mahardika Yudha, Robin Hartanto Honggare, Perdana Roswaldy
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Indonesien,
Niederlande
2022
59 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Das semi-autobiografische Buch eines europäischen Plantagen-Managers auf Sumatra während der niederländischen Kolonialzeit wird hier zum Ausgangspunkt für Überlegungen zur Struktur der Plantage selbst. Ein Essay über den lokalen Tabak- und Gummianbau, die Konstruktion von Hautfarbe als soziale Kategorie und über das „Tropenfieber“, das langsam aber stetig steigt, montiert aus Archivmaterial von 1890 bis 1930.

Erst wenige Filme haben sich des umfangreichen Materials angenommen, das die Kolonisten in Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien drehten. Diejenigen, die sich der Archivaufgabe stellten, wie „Mother Dao“ oder kürzlich „They Call Me Babu“, tun dies aus niederländischer Perspektive. „Tropic Fever“ ist der erste Langfilm aus Indonesien, der sich diese Bestände aneignet: Fotografien, dokumentarische Stummfilmaufnahmen, Familien- und Spielfilme sowie Bebauungspläne aus den Archiven der ehemaligen Kolonialmacht kommen hier, zusammen mit dem Bericht eines Ungarn, der in den 1920ern auf Sumatra eine Plantage leitete, zum Einsatz. Eindrücklich zeigen Mahardika Yudha, Robin Hartanto Honggare und Perdana Roswaldy, wie sich Wälder und Sümpfe in streng organisierte landwirtschaftliche Flächen wandeln und wie die Plantage und ihre Ordnung zum Fundament des kolonialistischen Projekts an sich wird. Dass der „Tropenkoller“ ein Resultat der Hitze sein soll, scheint plötzlich fraglich.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Mahardika Yudha, Robin Hartanto Honggare, Perdana Roswaldy
Buch
Perdana Roswaldy, Robin Hartanto Honggare
Kamera
Mahardika Yudha, Syaiful Anwar
Schnitt
Mahardika Yudha
Produktion
Robin Hartanto Honggare
Ton
Mahardika Yudha
Musik
Mahardika Yudha
Key Collaborator
Het Nieuwe Instituut, EYE Filmmuseum, Marinus Plantema Foundation
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Filmstill Why My Mum Loves Russell Crowe

Why My Mum Loves Russell Crowe

Why My Mum Loves Russell Crowe
Emma van den Berg
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
UK,
Niederlande
2022
25 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
Englisch

„Sex macht seltsame Dinge mit den Menschen!“ Dieser Satz aus der Kindheit hallt nach. Was meinte ihre Mutter damit? Welche Ängste hat sie an Emma weitergegeben? Die angehende Filmemacherin stellt die Kamera in der Wohnung der Mutter auf, lädt deren Freundinnen ein, schafft eine offene Gesprächsatmosphäre. Mehr und mehr öffnet sich Coby, spricht ein verdrängtes Thema an. Gleichzeitig kann sie sich vor dem Objektiv der Tochter in Show- und Tanzeinlagen auch von einer ganz anderen Seite zeigen.

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Emma van den Berg
Kamera
Emma van den Berg
Schnitt
Emma van den Berg
Produktion
Emma van den Berg
Co-Produktion
Imoje Aikhoje
Ton
Jack Evans, Peter Sant
Musik
Joel Whitaker
Funding institution
Prins Bernhard Cultuurfonds