Filmarchiv

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Squish!

Squish!
Tulapop Saenjaroen
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Singapur,
Thailand
2021
17 Minuten
Thai
Untertitel: 
Englisch

Auf einer bunten, poppigen Rutschpartie geht es kurvenreich in die emotionale Untiefe. Eine piepsige Stimme klagt über ihre Unzulänglichkeiten. Sie gehört einer Zeichentrickfigur, die einer Seele, der es nicht gut geht, als Auffangschale dient. Ihr Schöpfer hat sie zusammengestückelt, aber etwas Ganzheitliches flutschte aus dem demiurgischen Brei nicht heraus. Tulapop Saenjaroen legt die Anfänge der thailändischen Animation frei und blickt kritisch auf das Zukunftsversprechen medialer Placebos.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tulapop Saenjaroen
Buch
Tulapop Saenjaroen
Kamera
Parinee Buthrasri
Schnitt
Tulapop Saenjaroen
Produktion
Supamart Boonnil
Co-Produktion
Maenum Chagasik
Ton
Chalermrat Kaweewattana
Musik
Damn Chestnut
Animation
Napat Shinawatra
Funding institution
Asian Film Archive
Sprecher*in
Sunny Lola
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill SSSR. 50 Let – 50 Years USSR [fragment]
SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment] anonymous
„Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“, so Lenin. Das größte Land der Erde, vorgestellt in gewaltigen Bildern, die in Ehrfurcht erstaunen lassen sollen.
Filmstill SSSR. 50 Let – 50 Years USSR [fragment]

SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment]

SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment]
anonymous
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Dokumentarfilm
UdSSR
1972
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Sankt Petersburg als Wiege der Oktoberrevolution 1917, Moskau als Geburtsort der Sowjetunion 1922: Gemäß Lenins Diktum „Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“ wird die Beherrschung der Naturkräfte und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in eindrucksvollen Bildern belegt – unter Betonung der Eigenständigkeit und Brüderlichkeit aller Sowjetrepubliken.

Konstantin Wiesinger

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Regie
anonymous
Re-Visionen 2020
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Stakes Boris Kazakov
Eine wilde Ironisierung und Dekonstruktion des alten sowjetischen Pathos vom Sieg des technischen Fortschritts – wie der beschleunigte Herzschlag kurz vor dem Infarkt.
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Stakes

Koly
Boris Kazakov
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Russland
1999
8 Minuten
Russisch,
Englisch
Untertitel: 
Keine

Übermalungen und Einritzungen in Szenen aus dem russischen Science-Fiction-Film „Silver Heads“ von Jewgeni Jufit. Ist dieses Werk selbst schon eine hanebüchene Dekonstruktion des alten sowjetischen Pathos vom unausweichlichen Sieg des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, so muss „Stakes“ als dessen drogeninduzierte Übersteigerung ins Unübertreffliche gelten.

Ralph Eue

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Regie
Boris Kazakov
Buch
Boris Kazakov
Kamera
Boris Kazakov
Schnitt
Boris Kazakov
Produktion
Saint Petersburg International Film Festival of Festivals
Animation
Boris Kazakov
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Stay Up

Reste debout
Aïssata Ouarma
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
Burkina Faso,
Südafrika
2021
38 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Die Eingangsszene zeigt die Wut: Es geht um Vergewaltigung. Der beobachtende Dokumentarfilm von Aïssata Ouarma ist aber eher gefasst. Er konzentriert sich auf den Umgang mit dem Trauma und die Versuche, es durch Kunst zu verarbeiten. Die hochschwangere Mariam besucht einen theaterpädagogischen Workshop. Die Kamera begleitet sie und ihren einfühlsamen Trainer in Momenten mentaler und körperlicher Anstrengung, die ihre Seele – und die ihres ungeborenen Kindes – langfristig befreien sollen.

Borjana Gaković

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Regie
Aïssata Ouarma
Buch
Aïssata Ouarma
Kamera
Abdul Aziz Diallo, Barou Ouédraogo
Schnitt
Djibril Sanogo, Ernest Kabore
Produktion
Don Edkins, Tiny Mungwe
Co-Produktion
Sékou Traoré
Ton
Issiaka Diallo
Musik
Féïçale Diara
Filmvertrieb
Bérénice Hahn
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Steakhouse

Steakhouse
Špela Čadež
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Frankreich,
Deutschland,
Slowenien
2021
10 Minuten
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Paarbeziehungen haben eine eigene Dynamik. Ihre beruflichen Verpflichtungen ticken nicht nach der Uhr, seine Kochkunst und Liebe sind außerordentlich, aber eben zeitlich präzise getaktet. Diese allseits bekannte Unvereinbarkeit verdichtet sich zu einem undurchsichtigen, beißenden Bratennebel und endet gesittet, aber blutig. Špela Čadež drosselt zunehmend das Tempo und schafft so Platz, damit sich das absurde Geschehen immer tiefer bohren kann. Schwarzer Humor „well done“.

André Eckardt

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Regie
Špela Čadež
Buch
Gregor Zorc
Kamera
Špela Čadež
Schnitt
Iva Kraljevic
Produktion
Tina Smrekar, Špela Čadež
Co-Produktion
Emmanuel-Alain Raynal, Pierre Baussaron, Fabian Driehorst
Ton
Johanna Wienert
Musik
Tomaž Grom, Olfamož
Animation
Clémentine Robach, Zarja Menart, Anka Kočevar, Špela Čadež
Filmvertrieb
Luce Grosjean
Filmstill Steakhouse

Steakhouse

Steakhouse
Špela Čadež
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien,
Deutschland,
Frankreich
2021
10 Minuten
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Paarbeziehungen haben eine eigene Dynamik. Ihre beruflichen Verpflichtungen ticken nicht nach der Uhr, seine Kochkunst und Liebe sind außerordentlich, aber eben zeitlich präzise getaktet. Diese allseits bekannte Unvereinbarkeit verdichtet sich zu einem undurchsichtigen, beißenden Bratennebel. Ein schön gedachter Abend zu zweit endet gesittet, aber blutig: schwarzer Humor „well done“.

André Eckardt

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Regie
Špela Čadež
Buch
Gregor Zorc
Kamera
Špela Čadež
Schnitt
Iva Kraljević
Produktion
Tina Smrekar, Špela Čadež
Co-Produktion
Emmanuel-Alain Raynal, Pierre Baussaron, Fabian Driehorst
Ton
Johanna Wienert
Musik
Olfamož, Tomaž Grom
Animation
Špela Čadež, Anka Kočevar, Zarja Menart, Clémentine Robach
Filmvertrieb
Luce Grosjean
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Step Into the River

Dans la rivière
Weijia Ma
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2020
Animationsfilm
China,
Frankreich
2020
15 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Lu und Wei leben in einem Dorf im ländlichen China. Die jungen Mädchen gehen oft am nahe gelegenen Fluss spielen oder fahren mit ihren Vätern zum Fischen hinaus. Der Fluss hat für die beiden eine besondere Bedeutung, denn die Einkindpolitik Chinas führte dazu, dass einige Eltern hier ihre neugeborenen Töchter ertränkten. Poetisch berührend animiert, erzählt Weijia Ma von den Folgen dieses tragischen Kapitels im Leben vieler chinesischer Familien.

Lina Dinkla

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Regie
Weijia Ma
Produktion
Damien Megherbi, Justin Pechberty
Ton
Didier Falk
Musik
Pablo Pico
Animation
Marion Chopin, Juanjuan Chen, Ziteng Qi, Kun Yu, Thilbault Dumoulin, Mathilde Poigniez, Jihua Zhu, Mengshi Fang, Joseph Roth, Emilie Pigeard, Le Van Ho, Yann Song, Alix Boiron Albrespy
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube (Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm)
Re-Visionen 2020
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Stepping Out of the Bath Florence Henrard
Mama, Papa und kleine Tochter in einem Dramolett zwischen Küche und Badewanne: Die ganz normale Familie probt den Feierabend-Ernstfall in einem genial hingestrichelten Kammerspiel.
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Stepping Out of the Bath

Sortie de bain
Florence Henrard
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Belgien
1994
4 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Keine

Ein genial hingestricheltes Kammerspiel zur nervenzehrenden Stunde vor dem Abendbrot: Die Mutter schält Gemüse, während der Vater versucht, die kleine Tochter von einem Bad zu überzeugen. Die Protagonisten sind hübsche Karikaturen ihrer jeweiligen Natur, mehr aber noch der ihnen auferlegten Rollen. Eine ganz normale Familie – auf wenig Gedeih und viel Verderb aneinander geschweißt.

Ralph Eue

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Regie
Florence Henrard
Buch
Florence Henrard
Schnitt
Huguette Van Volsem
Produktion
L’École nationale supérieure des arts visuels de La Cambre (ENSAV)
Animation
Florence Henrard
Animation Night 2023
Filmstill Still Life with Woman, Tea and Letter
Still Life with Woman, Tea and Letter Tess Martin
Ein Foto, welches zwischen verschiedenen anderen Dingen auf einem Küchentisch aufgestellt ist, erwacht zum Leben und eröffnet ein Fenster durch Raum und Zeit zum Außerhalb.
Filmstill Still Life with Woman, Tea and Letter

Still Life with Woman, Tea and Letter

Still Life with Woman, Tea and Letter
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
Niederlande
2022
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Küchentisch, auf dem verschiedene Gegenstände abgestellt sind, steht still. Aber die Zeit sorgt für Bewegung. Eine Kerze brennt in rasender Geschwindigkeit ab, ein auf dem Tisch drapiertes Foto erwacht zum Leben. Es zeigt eine junge Frau, die eine Tasse Tee zubereitet. Alte Hände nähern sich dem Tisch und betasten den Brief, der darauf liegt. Das Leben im Foto kommt zum Stillstand.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Buch
Tess Martin
Kamera
Matija Pekić
Produktion
Denis Vaslin, Fleur Knopperts
Sound Design
Jorick Bronius
Musik
Jorick Bronius
Animation
Tess Martin, Marike Verbiest
Filmstill The Standstill

Stillstand

Stillstand
Nikolaus Geyrhalter
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Österreich
2023
137 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Am Anfang steht das Bild eines älteren Menschen in einer Klinik, angeschlossen an ein Gerät: Assistenz ist nötig beim langsamen Ein- und Ausatmen. Auf diesen existenziellen Moment körperlicher Gefährdung folgen die für Nikolaus Geyrhalter typischen Totalen, die hier allerdings keine Arbeitsprozesse dokumentieren, sondern wie ein Prequel zu seinem fantastischen Science-Fiction-Dokumentarfilm „Homo Sapiens“ (2016) wirken: menschenleere Flughäfen, Schwimmhallen, Spielplätze.

Der Filmemacher macht sich mit seinem identifizierbaren ästhetischen Instrumentarium an die Dokumentation der ersten drei Covid-19-Pandemie-Wellen, vom März 2020 bis zum Dezember 2021. In Wien, einer Großstadt mit verhältnismäßig gut funktionierendem Gesundheitssystem, blickt er in Institutionen, die sich in einem „flexiblen Lernmodus“ befinden: Intensivstationen, Notquartiere, Schulen, Kinos. Immer wieder besucht er einen Blumenladen, der nicht systemrelevant ist, aber nach eigener Definition Lebensmittel verkauft. Auf Lockdown folgen Lockerungen und wieder Lockdown. Die Kamera registriert, wie die Lähmung im Angesicht einer Naturkatastrophe bei einigen von einer Wut über die Beschränkungen abgelöst wird. Währenddessen werden in den Krankenhäusern Fälle von Long Covid behandelt. Aktuell, nur wenig später, stellen sich diese Bilder quer zur Verdrängung des Erlebten.

Jan Künemund

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nikolaus Geyrhalter
Kamera
Nikolaus Geyrhalter
Schnitt
Gernot Grassl
Produktion
Nikolaus Geyrhalter, Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Markus Glaser
Ton
Sergey Martynyuk, Lenka Mikulova
Sound Design
Nora Czamler, Manuel Meichsner
Filmvertrieb
Andrea Hock
Nominiert für: FIPRESCI Preis, Preis der Interreligiösen Jury
Kids DOK 2020
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Stolz auf dich Jens Schanze
Asude lernt gerade fürs Abitur, will aber eines noch viel mehr: Kickboxen! Europameisterin werden! Auf ihrem Weg zur EM unterstützen sie ihr Trainer und ihre Schwestern.
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Stolz auf dich

Stolz auf dich
Jens Schanze
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
29 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Asude lebt in Niederbayern. Ihre Großeltern waren in den 1970er Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Gerade lernt sie für das Abitur und trainiert gleichzeitig für ihren Traum, Kickbox-Champion zu werden. Von ihren Schwestern vorbehaltlos unterstützt, tritt Asude bei der Europameisterschaft in Skopje an. Es ist ihr erster Kampf im Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jens Schanze
Kamera
Börres Weiffenbach
Schnitt
Jens Schanze
Produktion
Jens Schanze, Judith Malek-Mahdavi
Ton
Claudia Leder
Funding institution
FilmFernsehFonds Bavaria
Kids DOK 2021
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Stories from the Shower Teresia Fant
Die Umkleide in der Turnhalle ist der Inbegriff für unbehagliche Momente im Leben jedes Teenagers. Jede Woche stellt sich dieselbe Frage: Heute duschen, oder geht’s auch ohne?
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Stories from the Shower

Fortellinger fra dusjen
Teresia Fant
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Norwegen
2021
25 Minuten
Norwegisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Die Umkleide in der Turnhalle ist ein unvermeidliches Kapitel im Leben von Teenagern und der Inbegriff für unbehagliche Momente. Glücklich kann sich schätzen, wer ein unbefangenes Verhältnis zum eigenen Körper hat. In Teresia Fants Dokumentarfilm kommen diejenigen zu Wort, die diesen Ort Woche für Woche betreten müssen und sich die Frage stellen: Heute duschen, oder geht’s auch ohne?

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Teresia Fant
Kamera
Teresia Fant, Jonathan Bjerstedt
Schnitt
Geir Fjermestad Rolandsen
Produktion
Sarah Winge-Sørensen
Ton
Anna Nilsson, Filmreaktor
Musik
Nicolas Lehtola
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill Stranicy Moego Kinoalboma – Pages of My Film Album
Stranicy Moego Kinoalboma – Seiten meines Filmalbums V. Shendrik, V. Vajda, F. Krevnev
Die ganz großen politischen Leitlinien – Zwei-Lager-Theorie, historische Verpflichtung, militärische Bündnistreue – werden abgeleitet aus der Schmalfilmsammlung eines Sowjetbürgers in Riga.
Filmstill Stranicy Moego Kinoalboma – Pages of My Film Album

Stranicy Moego Kinoalboma – Seiten meines Filmalbums

Stranicy Moego Kinoalboma – Seiten meines Filmalbums
V. Shendrik, V. Vajda, F. Krevnev
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Dokumentarfilm
UdSSR
1969
9 Minuten
Deutsches Voice-Over
Untertitel: 
Keine

Ein Sowjetbürger und Filmenthusiast im lettischen Riga erinnert sich beim Betrachten seiner Schmalfilmsammlung an seine Zeit als Soldat in der DDR. Damals war die gegenseitige militärische Unterstützung innerhalb des Warschauer Paktes Garant für die Wehrhaftigkeit gegenüber Angriffsversuchen aus dem imperialistischen Westen – stets vor dem Hintergrund der Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg.

Konstantin Wiesinger

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
V. Shendrik, V. Vajda, F. Krevnev
Produktion
Amateurfilmkollektiv Riga
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Stress

Dokumentarfilm
Deutschland,
USA
2018
83 Minuten
Untertitel: 
deutsche

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Florian Baron, Herbert Burkert
Regie
Florian Baron
Musik
Yunas Orchestra, Jana Irmert, Fatima Camara
Kamera
Johannes Waltermann
Schnitt
Clemens Walter
Buch
Florian Baron
Ton
Jana Irmert, Linus Nickl, Nils Vogel-Bartling
Bildung DOK Leipzig Logo

Altersempfehlung: ab 15 Jahre
Klassenstufen: ab 10. Klasse 

Themen: Krieg, Gewalt, Trauma, Verarbeitung, Sprache, psychische Krankheit/Gesundheit
Unterrichtsfächer: Gemeinschaftskunde, Religion, Ethik, Politik, Englisch, Deutsch, Philosophie

Zum Inhalt

In Stress zeichnet der Münchner Regisseur Florian Baron ein ungewöhnliches Portrait von fünf Menschen, die als Soldaten im Dienst des US-Militärs dienten und nun versuchen, wieder im Alltag Fuß zu fassen. Ihre Erfahrungen in Afghanistan haben sie zu Außenseitern gemacht, die einen ganz eigenen Blick auf das heutige Amerika haben. Joe und Torrie, Mike, James und Justin sprechen darüber, aus welchen Gründen Sie sich damals für den Armeedienst entschieden haben. Keiner war sich über die lebensverändernden Auswirkungen des Krieges wirklich bewusst und für alle ist es schwer, sich wieder in einem Leben jenseits des Kriegszustandes einzuleben. 

Der Regisseur Florian Baron hat in langen Gesprächen mit seinen Protagonisten viele vermeintliche Gewissheiten hinterfragt und zeigt in eindrücklichen Bildern, wie schwer es fällt, Ängste und Schwächen einzugestehen. Ein Film, der deutlich zeigt, welche zerstörerischen Folgen ein Krieg hat, selbst wenn er lange zurückliegt oder am anderen Ende der Welt stattfindet.

9/11-Trauma, Ideologie der gewalttätigen Genugtuung, Militärdienst als patriotische Familientradition, die „Unfairness“ heutiger Kriegsführung – fünf junge Veteranen des Afghanistankriegs setzen aus dem Off zunächst ein Fundament bekannter Bauart. Joe, Torrie, Mike, James und Justin aus Pittsburgh wenden uns nur langsam ihr Gesicht zu. Körperlich unversehrt, aber mit innerem Schmerz, sind sie nach ihrer Rückkehr zu Unverstandenen geworden. Ihre brutale Erfahrung spricht eine Sprache, die das Umfeld zu Hause nicht versteht. „Stress“ setzt mit einer künstlerischen Form an, die das gesprochene Wort mit all seinen untrüglichen Gefühlszeichen beeindruckend heraushebt und das Kokondasein sowie die Spannung eines permanenten Alarmzustands in aller Komplexität physisch erlebbar vermittelt. In extremer Langsamkeit begleiten Kamera und Sound mit Alltagsaufnahmen albtraumwandlerisch die mündlichen Beschreibungen der Kriegserlebnisse. Plastische Beinahe-Stillleben entstehen, in denen alles von allen Seiten betrachtet werden kann, aber doch ungreifbar bleibt. Es offenbart sich ein Leben hinter Glas und in einer bleiernen Zeit, die gnadenlos vorangeht, aber kein wirkliches Fortkommen ermöglicht. Die lang nachhallende Coda der berauschenden und beklemmenden Komposition: die Überzeugung von Torrie, dass das Militär am Ende trotz allem ein guter Platz zum Erwachsenwerden ist.



André Eckardt





Ausgezeichnet mit dem DEFA-Förderpreis für einen herausragenden langen deutschen Dokumentarfilm Nominiert für den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts


Deutscher Wettbewerb 2014
Zwei Männer, einer mit Glatze, einer mit langen Haaren sitzen nebeneinander.
Striche ziehen. Gerd Kroske

Punk in Weimar, zwei Brüder und ein Verrat, Knast, Ausreise und eine Mauerkunstaktion. DDR-Archäologie voller fröhlich lärmender Anarchie und Striche, die ins Heute reichen.

Zwei Männer, einer mit Glatze, einer mit langen Haaren sitzen nebeneinander.

Striche ziehen.

Dokumentarfilm
Deutschland
2014
96 Minuten
Untertitel: 
englische

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Gerd Kroske
Regie
Gerd Kroske
Musik
Klaus Janek, Die Madmans, KG Rest
Kamera
Anne Misselwitz
Schnitt
Karin Gerda Schöning
Buch
Gerd Kroske
Ton
Mark Meusinger, Sylvia Grabe, Helge Haack
Bildung DOK Leipzig Logo

Altersempfehlung: ab 14 Jahren 
Klassenstufen: 9-13

Themen: (Deutsche) Geschichte, DDR, Grenze, Rebellion, Meinungsfreiheit, Verrat, Geheimdienst, Familie, Stasi, Widerstand 
Unterrichtsfächer: Geschichte, Gemeinschaftskunde/Sozialkunde, Politik, Philosophie, Ethik

 

Zum Inhalt

Als „Der weiße Strich“ wird eine Kunstaktion bekannt, bei der 1986 fünf junge Männer die Mauer auf der Westberliner Seite mit einem durchgezogenen weißen Strich markieren. Sie alle stammen aus der Weimarer Punk- und Undergroundszene und sind erst kurz vorher aus der DDR ausgereist. Schon am zweiten Tag ihrer Performance lauern ihnen DDR-Grenzsoldaten auf, einer der Freunde wird durch eine verborgene Tür in der Mauer verschleppt und landet im Stasi-Gefängnis in Bautzen.

Als die Männer sich viele Jahre später im Rahmen eines Buchprojekts wieder mit der Geschichte beschäftigen und ihre Stasi-Akten durchgehen wollen, taucht plötzlich einer der ehemaligen Mitstreiter ab…. Langsam wird den Beteiligten klar, warum die Stasi schon Anfang der 1980er in Weimar immer genauestens über ihre Aktivitäten Bescheid wusste: gab es eine undichte Stelle innerhalb ihrer Gruppe?

Heute, knapp 30 Jahre später, wird der Filmdreh zum Anlass, sich noch einmal mit dieser Zeit zu beschäftigen. Gerd Kroske zeigt die Freunde von damals bei ihrem Versuch, die eigene Vergangenheit zu verstehen und damit umzugehen. In Gesprächen mit allen Beteiligten, flankiert von reichhaltigem Archivmaterial lotet Gerd Kroske die Untiefen von Verrat, Verdrängen und Vergeben aus. Er insistiert, ohne zu diskreditieren. „Striche ziehen.“ gelingt es auf eindrückliche Weise, den andauernden Balanceakt spürbar werden zu lassen, den jeder vollziehen muss, der sich ernsthaft mit Verrat und Vergebung beschäftigen will.

Als „der weiße Strich“ wurde eine Kunstaktion bekannt, bei der 1986 fünf ausgereiste DDR-Bürger aus der Weimarer Punk- und Undergroundszene die Mauer auf Westberliner Seite mit einem aufgemalten Strich umrunden wollten. Am zweiten Tag lauerten ihnen die DDR-Grenztruppen auf, einer der Freunde landete in Bautzen. Erst nach Jahren im Westen stellte sich heraus, dass einer in ihrem Kreis war, der in der DDR über ihre Aktivitäten berichtet hatte. Und über seinen Bruder. In Gesprächen mit den Beteiligten bis hin zum nassforschen (nicht unsympathischen) Grenzsoldaten, flankiert von reichhaltigem Archivmaterial mit dem angekratzten Anarcho-Charme von Super 8 und ORWO, lotet Gerd Kroske die Untiefen von Verrat, Verdrängen und Vergeben aus. Er insistiert, ohne zu diskreditieren. Je tiefer er in die Vergangenheit dringt, desto mehr tritt sie zurück hinter der Frage, wie beide Seiten mit dem Verrat weiterleben. Wie gegenwärtig die Geschichte ist, wird im großen, finalen Showdown der Brüder ebenso deutlich wie in wiederkehrenden Bildern von der Mauer, die Israel und Palästina trennt. Auch heute ist es mit dem Striche-Ziehen nicht so einfach. Besonders, wenn es sich um einen Schlussstrich handelt.



Grit Lemke


Media Name: 71de127b-94f4-474d-a807-56af352d34d3.png

Stripsody

Stripsody
Antoine Léonard
Animation und Musique Concrète 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
1976
4 Minuten
Englisch

Das Musikstück „Stripsody“ für Solostimme entstand aus der Zusammenarbeit der Mezzosopranistin Cathy Berberian mit dem Comicautor und Illustrator Roberto Zamarin. Die Partitur vereint lautmalerische Elemente, Comicsprache und Actionszenen. Berberian nimmt die Dynamik der Bilder mit ihrer großartigen Stimme auf und schwingt an der Liane: am „Hatschi“ vorbei zum „Boinnnggg“.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Antoine Léonard
Produktion
Mildred Clary