Filmarchiv

Jahr

Sections (Film Archive)

Re-Visionen 2020
Media Name: d585f358-1738-4628-9c0e-34789575cfaa.jpg
The Institute of the Dream Mati Kütt
Der große Sandmann betört seine Klientel mit Schlummerkörnern, während emsige Helferlein Kissen aufschütteln, damit alle, die vom Schlaf befallen werden, auch weich gebettet sind.
Media Name: d585f358-1738-4628-9c0e-34789575cfaa.jpg

The Institute of the Dream

Une instituut
Mati Kütt
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Estland
2006
11 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der Tag geht zur Neige und die Welt ist erschöpft. Die Stunde des großen Sandmanns hat geschlagen. Er betört seine Klientel mit Schlummerkörnern, während emsige Helferlein Kissen aufschütteln, damit alle, die vom Schlaf befallen werden, auch weich gebettet sind. Irgendwann spürt dann vielleicht ein jeder Mensch, dass es mehr Ding’ zwischen Nacht und Tag gibt, als unsere Schulweisheit sich träumt.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Mati Kütt
Buch
Mati Kütt
Kamera
Urmas Jõemees
Schnitt
Mati Kütt, Urmas Jõemees
Produktion
Nukufilm
Ton
Horret Kuus
Musik
Andres Tenusaar
Animation
Märt Kivi
Filmstill The Last Relic

The Last Relic

Viimane reliikvia
Marianna Kaat
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Estland,
Norwegen
2023
104 Minuten
Russisch
Untertitel: 
Englisch

In den vorbeifahrenden Bussen und Straßenbahnen schauen die Leute ungläubig aus den Fenstern. Der Gegenschuss zeigt eine Protestmenge. Zwei Dutzend Menschen vielleicht, ein paar mit Schildern, einer schreit: „Putin in den Knast!“ Es ist ein symbolisches Bild vom dürftigen Zustand der russischen Opposition – im Jahr 2017, der Angriffskrieg gegen die Ukraine liegt noch in der Zukunft. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren porträtiert „The Last Relic“ Personen aus unterschiedlichen oppositionellen Gruppen: ein Student vom marxistisch-leninistischen „Linken Block“ ist dabei, ein Lehrer mit Sympathien für Nawalny, ein Baggerfahrer fordert die Umverteilung der Ressourcen. Es fehlt diesen Aktivist*innen an Unterstützung, an Mut jedoch nicht. Einer kommt aus der Haft und hat einen Hungerstreik überlebt. Die anderen müssen jeden Moment selbst mit einer Anklage rechnen.

Die Ural-Metropole Jekaterinburg ist Schauplatz dieses Films. Der Großteil der Menschen dort, so verkündet ein Insert, träume von der „Rückkehr zu imperialem Ruhm“. Die estnische Regisseurin Marianna Kaat, geboren 1965, hat noch einen beträchtlichen Teil ihres Lebens im sowjetischen Imperium verbracht. Sie inszeniert die Mehrheitsgesellschaft auf Militärparaden als uniforme Menge und kontrastiert sie mit den Individuen der Opposition. Nur wenige Filme bieten solche Einblicke in deren fortdauernde prekäre Lage.

Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Marianna Kaat
Buch
Marianna Kaat
Kamera
Kacper Czubak
Schnitt
Jesper Osmund
Produktion
Marianna Kaat
Co-Produktion
Mette Cheng Munthe-Kaas, Tobin Auber
Ton
Boris Frolov
Sound Design
Israel Banuelos
Musik
Lauri-Dag Tüür
Filmvertrieb
Anja Dziersk
Ausgezeichnet mit: MDR-Filmpreis