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Filmstill Loving in Between

Loving in Between

Loving in Between
Jyoti Mistry
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Österreich,
Südafrika
2023
18 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

„Folks, I’m telling you, birthing is hard and dying is mean – so get yourself a little loving in between.“ Der Ratschlag des afroamerikanischen Bürgerrechtlers und Jazzpoeten Langston Hughes ist Jyoti Mistrys Found-Footage-Bildersturm vorangestellt und durchzieht wie ein Leitfaden das Archivmaterial, ein Panoptikum der Lustbarkeiten: Partys, Boxkämpfe, Strandbesuche und vor allen Dingen immer wieder Zeugnisse gelebter queerer Sexualität. Mal klandestin, mal ganz öffentlich.

Die Enthemmtheit ihrer Quellen spiegelt Mistry darin, wie sie sie arrangiert – nicht brav gestaffelt, sondern kühn durchmischt. Der assoziative Schnitt springt oft geradezu in die Bilder hinein, verknüpft sie mit violetten Farbexplosionen und dreidimensional animierten Fischschwärmen. Auf der Tonspur gesellt sich eine Spoken-Word-Performance zu mehrkanalig nachvertonten Geräuschen und zahlreichen Variationen des Jazzstandards „Diga Diga Doo“. So entreißt der Film seine Zeugnisse der Vergangenheit und gibt ihnen die Lebendigkeit und die transgressive Sprengkraft zurück, die sie in sich tragen.

Felix Mende

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jyoti Mistry
Buch
Jyoti Mistry, Napo Masheane, Kgafela oa Magogodi
Schnitt
Nikki Comninos
Produktion
Florian Schattauer
Sound Design
Peter Cornell
Musik
Nishlyn Ramanna
Animation
The Kinetic
Filmvertrieb
Gerald Weber