Filmarchiv

Animation Perspectives 2020
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The Train, the Forest Patrick Buhr
Ein Hochspannungsmast wedelt mit seinen Tentakeln. Der Blick versucht, ein Linienwirrwarr zu ordnen, und skizziert neu, was sich aus den Resten der Wahrnehmung zusammenfügen lässt.
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The Train, the Forest

The Train, the Forest
Patrick Buhr
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Deutschland
2017
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der Blick schweift an Bäumen entlang und versucht, nahe und ferne Zweige optisch zu ordnen. Ein Linienwirrwarr lässt skizzenhaft zurück, was ist, und hält skizzenhaft fest, was aus den Resten der Wahrnehmung zusammengefügt werden kann. Mit digitalem Knacksen erobern handgezeichnete Striche die dritte Dimension. Ein Hochspannungsmast wedelt mit seinen Tentakeln.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Patrick Buhr
Produktion
Patrick Buhr
Ton
Patrick Buhr, Kaloyan Dimitrov
Animation
Patrick Buhr
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Their Algeria

Leur Algérie
Lina Soualem
Internationaler Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Algerien,
Frankreich,
Schweiz,
Katar
2020
70 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Nach 62 Ehejahren steht Aïcha Soualem wieder auf eigenen Beinen. Mabrouk, den sie verlassen hat, wird von ihr dennoch täglich mit Speisen und Zuckerwürfeln versorgt. Regisseurin Lina Soualem interessiert sich für die Beziehung ihrer Großeltern, die als letzte verbliebene Algerier im französischen Thiers auf eine bewegte Vergangenheit blicken. Eine einfühlsame Recherche bis ins Heimatdorf Laaouamer, die uneindeutige Emotionen zulässt.

„Soualem“ lautet das Passwort. Es ermöglicht Lina Soualem nicht nur, den winzigen, verschneiten Ort in Algerien mitsamt seinen Cousins und Cousinen zu erschließen, aus dem ihre Großeltern vor sehr langer Zeit fortgegangen sind – „Soualem“ ist gewissermaßen auch die Überschrift für diese sanfte Nachforschung einer Enkelin. Und Laaouamer, jener algerische Flecken, bildet dabei nur den Endpunkt einer längeren Reise, die sich zwar über geografische Koordinaten erzählt, diese aber eng mit biografischen wie emotionalen verwebt. Aïcha und Mabrouk sprechen kaum über sich. Dafür sprechen selbst angebrachte Wandplaketten: „Hier wohnt die beste Mutter der Welt“ oder „Willkommen bei der besten Großmutter der Welt“. Um noch mehr über beide zu erfahren, für deren Lebensweg der französische Kolonialismus bestimmend war, nutzt Lina Soualem private Fotografien und Videoaufnahmen. Ihre Ermittlung ist eine liebevolle: nachdrücklich, nie bohrend.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lina Soualem
Schnitt
Gladys Joujou
Produktion
Marie Balducchi
Co-Produktion
Karima Chouikh, Palmyre Badinier
Musik
Julie Tribout, Rémi Durel
Filmvertrieb
Anna Berthollet
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
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Tiger and Ox

Tiger and Ox
Seunghee Kim
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Südkorea
2019
8 Minuten
Koreanisch
Untertitel: 
Englisch

Subtil vermittelt der handgezeichnete animierte Dokumentarfilm Einblicke in patriarchale Strukturen der südkoreanischen Gesellschaft und diskutiert, welche Rollen sie der Frau zuweist. Als Restaurantbesitzerin und Alleinerziehende gefordert, halfen der Mutter der Regisseurin die Eigenschaften ihres Tierkreiszeichens: Kämpferisch wie der Tiger verschaffte sie sich Respekt. Ihrer Tochter aber schärfte sie ein, niemandem von der Abwesenheit des Vaters zu erzählen. Darüber wird nur geflüstert.

Annina Wettstein

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Regie
Seunghee Kim
Buch
Seunghee Kim
Schnitt
Seunghee Kim
Produktion
Seunghee Kim
Ton
Seunghee Kim
Animation
Seunghee Kim
Sprecher*in
Yeonsuk Kim, Seunghee Kim
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To Feather, to Wither

To Feather, to Wither
Hanna Hovitie
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Belgien,
Finnland,
Ungarn,
Portugal
2020
20 Minuten
englische Titel
Untertitel: 
Keine

Eine junge Tierpräparatorin ist fasziniert von Krähen, deren toten Körpern sie taktvolle Aufmerksamkeit widmet. Ihre Arbeit an den Vögeln ist ein sorgfältiges Studium anatomischer Zusammenhänge, zugleich aber auch eine Art „Amtshilfe“ zur Wiederauferstehung dieses mythischen Wesens aus dem Reich zwischen Leben und Tod. In detailreich pulsierenden Schwarz-Weiß-Bildern und einem sparsam-intensiven Soundtrack entfaltet sich eine aufgeladene Atmosphäre zwischen Handwerk, Imagination und Poesie.

Ralph Eue

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Regie
Hanna Hovitie
Buch
Hanna Hovitie
Kamera
Daniel Donato
Schnitt
Hanna Hovitie
Produktion
Hanna Hovitie, Daniel Donato
Co-Produktion
Patricia D'Intino
Ton
Bence Kovács-Vajda
Musik
Bence Kovács-Vajda
Extended Reality: DOK Neuland 2020
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To Miss the Ending Anna West, David Callanan
Was passiert, wenn wir unser Bewusstsein digitalisieren? Wir erkunden eine virtuelle Zuflucht, in der die Erinnerungen der Bevölkerung allmählich verschwimmen und sich überlagern.

UK

UK
2020
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To Miss the Ending

To Miss the Ending
Anna West, David Callanan
Extended Reality 2020
-
UK
2020
30 Minuten
Englisch

Was passiert, wenn wir unser Bewusstsein digitalisieren? Wir erkunden eine virtuelle Zuflucht aus dreidimensionalen Pixeln. Allmählich entfalten sich die Grundzüge einer Stadt vor unseren Augen. Es erklingt ein Chor aus Erinnerungen der (digitalen) Bevölkerung, der die Vergangenheit nachzeichnet. In einem Wirrwarr aus Stimmen und Pixeln verblasst das subjektive Wissen um die Geschichte.

Lars Rummel

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Co-Produktion
New Creatives North, BBC, Arts Council England
Ausführende Produktion
Dan Tucker
Produktionsfirma
idontloveyouanymore
Animation
David Callanan, Joe Whitmore
Künstlerisches Design
David Callanan
Ton
WeMakeAudio
Buch
Anna West
Musik
Jamie Finlay
Key Collaborator
Theatre 42
Regie
Anna West, David Callanan
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To the Moon

To the Moon
Tadhg O’Sullivan
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2020
Dokumentarfilm
Irland
2020
76 Minuten
Tschechisch,
Deutsch,
Englisch,
Estnisch,
Persisch (Farsi),
Französisch,
Irisch,
Italienisch,
Japanisch,
Norwegisch,
Portugiesisch (Brasilien),
Rumänisch,
Russisch,
Albanisch,
Schwedisch,
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Woher kommt es, dass der Mond die von ihm beschienene Erde in solch ein gleichermaßen vertrautes wie rätselhaftes Licht zu tauchen vermag? Und wieso haben sich unzählige Mondsüchtige des internationalen Films von dieser magischen Kraft so willig verführen lassen, dass sie wichtige Szenen ihrer Werke in der somnambulen Stimmung zwischen zutiefst dekadentem Blutmond und der frischen Unschuld des Neumonds spielen ließen? „To the Moon“ ist die hinreißende Ode an ein Zentralmotiv des Kinos.

Wie hypnotisiert überließ sich auch Regisseur Tadhg O’Sullivan dem seltsamen Mondlicht und seiner zusätzlichen Aufladung durch das Kino. Aus 130 Sequenzen der internationalen Filmgeschichte sowie berückenden, exklusiv für dieses Vorhaben gedrehten 16mm-Aufnahmen webte er eine immersive Metaerzählung, zu der präzise gesetzte Filmdialoge, literarische „Mondpassagen“ und ein virtuos eklektischer Soundtrack das ihre beitragen. Sind hier die eigenen Mondfilme, in die man irgendwann einmal hoffnungslos verliebt war, zu finden? Haben vielleicht „Black Moon“ (nein), „Suspiria“ (nein) oder „Carnival of Souls“ (ja) bei Tadhg O’Sullivan einen angemessenen Platz bekommen? Viele mögen so fragen. Doch auf die Enttäuschten wartet tiefer Trost: Jeder vermisste Film wird von drei anderen aufgewogen, die einen so verblüffen, dass sich der Verlust leicht verschmerzen lässt.
Ralph Eue

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Regie
Tadhg O’Sullivan
Kamera
Sara Ross-Samko, Feargal Ward, Michael Walsh, Apal Singh, Margaret Salmon, Peter Rubi, Sam Hamilton, Ian Powell, Ben Mullen, Jimmy Gimferrer, Lorenzo Gattorna, Joshua Bonnetta, Scott Barley, Tadhg O’Sullivan
Produktion
Clare Stronge
Musik
Amanda Feery, Linda Buckley
Filmvertrieb
Heino Deckert
Hommage Annik Leroy 2020
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To the Sea Annik Leroy
An der Donau, dem europäischen Fluss schlechthin, entsteht die poetisch-meditative Bestandsaufnahme eines kulturellen Raums. Sie offenbart Konflikte, aber auch utopisches Potenzial.
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To the Sea

Vers la mer
Annik Leroy
Hommage Annik Leroy 2020
Dokumentarfilm
Belgien
1999
87 Minuten
Deutsch,
Slowakisch,
Ungarisch,
Bulgarisch,
Rumänisch
Untertitel: 
Englisch

Inspiriert vom Lauf der Donau, dem europäischen Fluss schlechthin, treibt dieser Film von der Quelle bis zum Delta, vom Wald der Ursprünge bis zum Meer der Ankunft, beide dem Namen nach schwarz. Das Wasser strömt dahin, Jahreszeiten verstreichen, Grenzen ziehen vorbei und Sprachen wechseln. Die Bilder und Klänge sind Resultat einer poetischen und meditativen Arbeit, die sich in Tempo und Rhythmus dem Fluss überlässt. Über Begegnungen und Berichte, Mund- und Denkarten, Menschen und Landschaften entsteht die große Erzählung von einem zersplitterten, zerrissenen Europa. Aber genau hier, an der Donau, ist dieser Kontinent auch vom Reichtum ineinander verschlungener Kulturen geprägt.

Ralph Eue

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Regie
Annik Leroy
Buch
Annik Leroy, Marie Vermeiren
Kamera
Marie Vermeiren, Annik Leroy
Schnitt
Eva Houdova
Produktion
Anne Deligne, Daniel De Valck, Cobra Films, RTBF Liège (Carré Noir), Centre de l'Audiovisuel à Bruxelles (CBA)
Ton
Annik Leroy, Marie Vermeiren
Hommage Annik Leroy 2020
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Tremor – Es ist immer Krieg Annik Leroy
Ein Essay, eine Heimsuchung, ein filmisches Nachdenken über Europa. Die Zeit: jetzt. Die Orte: nicht genau zu lokalisieren. Stimmen aus dem Off begleiten Leroys sensorische Reise.
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Tremor – Es ist immer Krieg

Tremor – Es ist immer Krieg
Annik Leroy
Hommage Annik Leroy 2020
Dokumentarfilm
Belgien
2017
92 Minuten
Deutsch,
Italienisch,
Niederländisch,
Isländisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Eine Titelbeigabe wie ein Bleilot. Vier Worte aus dem Roman „Malina“ von Ingeborg Bachmann setzen den Ton: „Es ist immer Krieg.“ Wer könnte damit je einverstanden sein?! Und wer hat sich damit nicht längst abgefunden?! „Tremor“ ist ein schroffer Film aus vibrierenden Schwarz-Weiß-Bildern und einem Chor von Stimmen aus dem Off, so soghaft wie unversöhnlich. Diese fortwährende Meditation über große Brutalitäten, kleine Zumutungen und allgegenwärtige Konflikte nimmt einen ins Gebet. Doch sie entlässt uns nicht in die kurze Empörung, sondern führt lange andauernde Wut herbei. Am Ende ein Afropop-Song von Jupiter & Okwess International: ein Lied vom Weinen und Leiden – und vom Kämpfen.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Annik Leroy
Kamera
Annik Leroy, Julie Morel
Schnitt
Annik Leroy, Julie Morel
Produktion
Cobra Films, Auguste Orts
Ton
Annik Leroy, Julie Morel
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Trouble Sleep

Trouble Sleep
Alain Kassanda
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Frankreich,
Nigeria
2020
40 Minuten
Englisch,
Yoruba
Untertitel: 
Englisch

Während bei Jazzklängen die Verkehrssteuereintreiber zu tänzeln scheinen, bringt eine pointiert in Szene gesetzte Textpassage von Patrick Chamoiseau neben visuellen und auditiven auch olfaktorische Sinne zur Entfaltung: Die drittgrößte nigerianische Stadt lässt sich erriechen. In dieser rhythmischen Darstellung des Lebens in Ibadan steht die urbane filmische Poesie keineswegs im Widerspruch zur Tiefgründigkeit, mit der sie Themen wie Perspektivlosigkeit, Globalisierung und Korruption einfängt.

Borjana Gaković

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Regie
Alain Kassanda
Buch
Alain Kassanda
Kamera
Alain Kassanda
Schnitt
Alain Kassanda
Produktion
Alain Kassanda
Ton
Alain Kassanda
Musik
Florent Dupuit, Jr EakEe
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube kurzer Dokumentarfilm (Internationaler Wettbewerb Kurzfilm)
Internationaler Wettbewerb 2020
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Truth or Consequences Hannah Jayanti
In der Wüste New Mexicos lässt ein privat betriebener Weltraumbahnhof Träume vom Tourismus in neue Welten aufkommen. In der Kleinstadt nebenan sind die Lebensentwürfe bescheidener.
2020
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Truth or Consequences

Truth or Consequences
Hannah Jayanti
Internationaler Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
USA
2020
103 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Vierzig Kilometer außerhalb der Kleinstadt Truth or Consequences in New Mexico liegt, mitten in der Wüste, der „Spaceport America“, der erste private Weltraumbahnhof. Seit einem Jahrzehnt träumt man dort vom Tourismus ins All. Hannah Jayanti beobachtet die Menschen in der Ortschaft, die im Schatten solch großer Ideen leben. Sie erzählt von Tigerbissen und von Schrottsammlern, von funkelnden Steinen, vom Trailer-Leben und davon, wie schmerzlich die Vergangenheit oft noch auf die Gegenwart einwirkt.

Was anfängt wie eine Erzählung über große Pläne der Menschheit, wird immer mehr zu einer über die Träume und Stolpersteine menschlicher Existenzen. Schritt für Schritt kommt der Film seinen Figuren nahe und entfaltet sich zu einer Reflexion darüber, was von einem Leben bleibt. Neben dokumentarischen und historischen Aufnahmen nutzt die Regisseurin dabei auch Virtual-Reality-Technik. Wenn die Kamera durch die 3D-Simulationen von leeren Straßen und Häusern streift, dann bekommt man das Gefühl, dass hier etwas längst Vergangenes erfahrbar gemacht wird – gleich einer Expedition in eine Geisterstadt, zu einer Zeit, da die Bevölkerung den Planeten längst per Rakete verlassen hat. Doch die erzeugten Bilder bleiben lückenhaft, die Objekte nur punktuell erfasst, fast so, als würde es sich um eine Sternenkarte handeln.
Marie Kloos

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Regie
Hannah Jayanti
Kamera
Hannah Jayanti
Schnitt
Hannah Jayanti
Produktion
Sara Archambault
Ton
Hannah Jayanti, Scott Hirsch
Musik
Bill Frisell
Animation
Alexander Porter, Alexander Porter
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Re-Visionen 2020
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Uncle Adam Elliot
Empathie in Knete: Ein Onkel, von dem man nicht weiß, ob man ihn selber würde haben wollen, und über den man doch heiße Tränen vergießt, wenn er am Ende gestorben sein wird.
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Uncle

Uncle
Adam Elliot
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Australien
1996
7 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Ein Onkel, von dem man nicht weiß, ob man ihn selber würde haben wollen, und über den man doch heiße Tränen vergießt, wenn er am Ende gestorben sein wird. Das wesentliche Material dieser anrührenden Geschichte – abgesehen von der Knete, aus der die Figuren gemacht sind – heißt Empathie. Dieser melancholische Abschied von einem verschrobenen Kauz verhandelt ein kleines Sujet. Doch es geht ums Ganze.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Adam Elliot
Buch
Adam Elliot
Schnitt
Adam Elliot
Produktion
Victorian College of the Arts University of Melbourne
Animation
Adam Elliot
Animation Perspectives 2020
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Venetian Snares: Szamár Madár David OReilly
Ein computeranimierter Musikclip zu dunklen Breakcore-Beats zelebriert Effekt und Mystik. Doch plötzlich offenbaren sich die Schürfwunden einer verletzlichen digitalen DNA.
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Venetian Snares: Szamár Madár

Venetian Snares: Szamár Madár
David OReilly
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Irland
2005
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Keltische Kultstätten kommunizieren effektvoll mit dem Kosmos, das irdische Dunkel wird von Energiefeldern und Sonnenstrahlen aufgewühlt. Schon in einer seiner frühesten Arbeiten – einem Clip für den Breakcore-Pionier Venetian Snares – zersetzt David OReilly den Mythos einer homogenen CGI-Welt und offenbart die Schürfwunden einer verletzlichen digitalen DNA.

André Eckardt

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Regie
David OReilly
Buch
David OReilly
Animation
David OReilly
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Verwundene Fäden Deborah Jeromin
Die filmische Spurensuche führt von der Seidenraupenzucht im Leipziger Kleingarten bis nach Kreta. Idylle und Krieg nähern sich – historisch, landschaftlich, komplex, überraschend.
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Verwundene Fäden

Verwundene Fäden
Deborah Jeromin
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
40 Minuten
Deutsch,
Griechisch
Untertitel: 
Englisch

Was hat ein Leipziger Kleingartenverein mit der Invasion der Wehrmacht in Griechenland zu tun? Mit offenen Augen für historische Verbindungslinien, herausragendem Archivmaterial und betörenden Bildern der kargen Landschaft Kretas werden die komplexen Verbindungen zwischen der Seidenraupenzucht hier und deutschen Kriegsverbrechen dort zutage gefördert. Dabei geht es weniger um die Klärung von Schuldfragen als vielmehr um die Darstellung der inneren Dynamik von Krieg, Widerstand und Vergessen.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Deborah Jeromin
Buch
Deborah Jeromin
Schnitt
Deborah Jeromin, Sofia Hernández
Produktion
Deborah Jeromin
Ton
Pedro de Sousa Pereira
Funding institution
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stiftung Maecenia
Sprecher*in
Myrsini Artakianou, Artemissia Anastassopolou, Eleni Papadaki, Zambia Tzanakaki, Vasso Athanassaki, Eleni Tzivaki, Katja Adamy
Ausgezeichnet mit: Gedanken-Aufschluss-Preis
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Vicenta

Vicenta
Darío Doria
Internationaler Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Argentinien
2020
69 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Eine menschliche Tragödie vor dem Hintergrund eines juristischen und medizinischen Skandals, die 2007 zu einer Klage gegen den argentinischen Staat vor dem UN-Menschenrechtskomitee und 2011 zur Verurteilung desselben führte. Das geistig und körperlich behinderte 16-jährige Mädchen Laura war 2006 von einem Onkel vergewaltigt worden. Einer legalen Abtreibung aber, der auf Antrag der Mutter, Vicenta, bereits offiziell stattgegeben worden war, stellten sich Juristen und Ärzte entgegen.

„Vicenta“ vermittelt die Details dieser wahrhaft unglaublichen Zumutung als Fabel, in der Knetfiguren wie festgewurzelt in einem kafkaesken Albtraum erscheinen. Allein die Kamera bewegt sich fahrend durch diese Szenerie, meist durch Travellings quer zum Aufbau. Nur gelegentlich beglaubigen Ausschnitte aus Nachrichtensendungen, übertragen aus kleinen Monitoren auf der Bühne dieses „Puppenspiels“, die Erzählung. Und doch überträgt sich das ganze Spektrum denkbarer Empfindungen zwischen offener Schockstarre und stolzer Selbstermächtigung der hartnäckig um Gerechtigkeit für sich und ihre Tochter kämpfenden Mutter und wird nachvollziehbar. Im erwähnten Urteil der UN wurde dem argentinischen Staat vorgeworfen, das anerkannte Recht auf Freiheit von unmenschlicher, grausamer oder erniedrigender Behandlung im Fall von Laura und ihrer Mutter Vicenta fundamental missachtet zu haben.
Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Darío Doria
Buch
Luis Camardella, Florencia Gattari, Darío Doria
Kamera
Darío Doria
Schnitt
Darío Doria
Produktion
Felicitas Raffo, Pamela Livia Delgado
Co-Produktion
Virginia Croatto
Ton
Federico Esquerro
Musik
Ezequiel Menalled
Animation
Darío Doria
Sprecher*in
Liliana Herrero
Ausgezeichnet mit: FIPRESCI Preis
Re-Visionen 2020
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Villa Antropoff Vladimir Leschiov, Kaspar Jancis
Das Meer teilt Welten: am einen Ufer ein junger Marokkaner mit einem großen Traum, am anderen eine dekadente Hochzeitsgesellschaft, der die Träume längst abhandengekommen sind.
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Villa Antropoff

Villa Antropoff
Vladimir Leschiov, Kaspar Jancis
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Estland,
Lettland
2012
13 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Es war einmal ein junger Marokkaner, der hatte einen Traum, einen großen Traum. Und der sollte in Erfüllung gehen, so schwebte ihm vor, irgendwo hinter dem großen Meer, vielleicht in Estland. Unterdessen wurde hinter dem Meer, vielleicht in Estland, in der Villa Antropoff eine dekadente Hochzeit gefeiert. Die Gäste sehen nach Mafia und Geldwäsche aus.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vladimir Leschiov, Kaspar Jancis
Buch
Kaspar Jancis, Vladimir Leschiov
Kamera
Līga Skirmane, Ere Tött
Schnitt
Kaspar Jancis, Vladimir Leschiov
Produktion
Vladimir Leschiov, Kalev Tamm
Ton
Horret Kuus
Musik
Kaspar Jancis
Animation
Marje Ale, Vladimir Leschiov, Tarmo Vaarmets, Karina Golovin, Ülle Metsur, Kristīne Zvirbule, Līga Skirmane
Produktionsfirma
Eesti Joonisfilm , LUNOHOD Animation Studio
Animation Perspectives 2020
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Virtual Void Aaron Jablonski
Eine Instagram-Nutzeroberfläche kräuselt sich, wird anmutiger Feedback-Wirbel und macht sich virtuell interessant. Ihr Bildmotiv: die Abwesenheit eines fotografischen Objekts.
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Virtual Void

Virtual Void
Aaron Jablonski
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Deutschland
2019
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine Instagram-Nutzeroberfläche kräuselt sich, wird Feedback-Wirbel und macht sich virtuell interessant. Jedes Segment ist eine ästhetisch arrangierte Wiederholung. Kurz erhascht der Blick den vermeintlichen Bildinhalt: In einem Filmstudio lauern Equipment und ein weißer Hintergrund auf ihr fotografisches Objekt. Sie inszenieren Abwesenheit als Motiv, das den eitlen Social-Media-Kanal füttert.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Aaron Jablonski
Animation
Aaron Jablonski
AR Entwicklung
Aaron Jablonski